Digitalisierung des Gesundheitssystems in Portugal: Ein Gespräch mit Dr. Micaela Seemann Monteiro
In der neusten Folge des Visionäre der Gesundheit Podcasts begrüßt
Inga Bergen Dr. Micaela Seemann Monteiro, eine führende Figur in
der Digitalisierung des portugiesischen Gesundheitssystems.
Gemeinsam reden sie über die Unterschiede in der Digitalisie...
33 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
In der neusten Folge des Visionäre der Gesundheit Podcasts
begrüßt Inga Bergen Dr. Micaela Seemann Monteiro, eine führende
Figur in der Digitalisierung des portugiesischen
Gesundheitssystems. Gemeinsam reden sie über die Unterschiede in
der Digitalisierung zwischen Deutschland und Portugal und warum
Deutschland sich in diesen Themen noch so einiges von Portugal
abgucken kann.
Einführung in die Digitalisierung im portugiesischen
Gesundheitssystem
Dr. Seemann Monteiro beginnt ihre Karriere als Internistin und
leitete viele Jahre lang große Notfallaufnahmen in Lissabon. Ihre
ersten Berührungspunkte mit der Digitalisierung entstanden aus
der Notwendigkeit heraus. Datenprozesse sollten optimieren
werden, um den Zugang zu medizinischen Diensten zu erleichtern
und effizienter zu gestalten. Seit 2015 arbeitet sie intensiv an
der digitalen Transformation des portugiesischen
Gesundheitssystems, darunter auch an der nationalen digitalen
Gesundheitsagentur, wo sie das nationale Zentrum für
Telegesundheit aufbaute.
Historische Entwicklung und Meilensteine der
Telemedizin in Portugal
Die Telemedizin in Portugal hat eine lange Geschichte, die bis in
die 1990er Jahre zurückreicht. Eines der ersten großen
Telemedizinprojekte wurde im Kinderkrankenhaus von Coimbra
initiiert. Es ermöglichte Telekonsultationen für Kinder mit
Herzerkrankungen und überbrückte so die Distanz zu
spezialisierten medizinischen Versorgungszentren. Diese frühen
Innovationen legen also den Grundstein das heute umfangreiche
telemedizinischen Angebot, welches jährlich tausende
Konsultationen ermöglichen.
Digitalisierung und Telemedizin bei CUF
CUF ist ein privater Gesundheitsdienstleister in Portugal mit
einer langen Tradition und einer starken Fokussierung auf
Digitalisierung. Bereits 2005 führte CUF die digitale
Patientenakte ein, und 2015 folgte ein Patientenportal mit
mobiler App, die heute eine Million Nutzer hat. Dr. Seemann
Monteiro erklärt, dass CUF eine Vorreiterrolle in der Nutzung von
Telemedizin einnimmt. Während der COVID-19-Pandemie führte CUF
80% der Sprechstunden digital durch, eine Zahl, die nach der
Pandemie zwar sank, aber weiterhin bedeutend bleibt. 2023 führte
CUF 43.000 Videosprechstunden in 36 Fachrichtungen durch.
Nationale digitale Gesundheitsstrategie und öffentliche
Dienste
Darüber hinaus bietet Portugal über das nationale
Gesundheitssystem SNS24 zahlreiche digitale Dienste an.
Bürger*innen können ihre digitale Patientenakte einsehen, Termine
buchen, E-Rezepte anfordern und vieles mehr. Ein herausragendes
Beispiel ist der digitale Impfausweis, der seit 2017 verfügbar
ist. Solche Dienste erleichtern den Zugang zur
Gesundheitsversorgung und sind besonders in ländlichen Regionen
von großer Bedeutung.
Integration und Zukunftsperspektiven
Ein zentraler Punkt in der Diskussion war die Integration
zwischen dem öffentlichen und privaten Gesundheitssektor. Dr.
Seemann Monteiro betont die Notwendigkeit einer besseren
Zusammenarbeit und Datenintegration, um eine patientenzentrierte
Versorgung zu gewährleisten. Sie sieht große Chancen in der
Weiterentwicklung digitaler Lösungen, insbesondere in der
Prävention und Fernüberwachung chronischer Erkrankungen.
Herausforderungen und Finanzierungsmodelle
Gemeinsam sprechen Inga Bergen und Dr. Seemann Monteiro auch über
die Finanzierung dieser Innovationen. Während einige digitale
Dienste von Versicherungen abgedeckt werden, müssen andere, wie
KI-unterstützte Symptomchecker, von den Gesundheitsdienstleistern
selbst finanziert werden. Dr. Seemann Monteiro erklärt, dass
langfristige Effizienzgewinne und eine verbesserte
Patientenversorgung diese Investitionen rechtfertigen.
Ambulantisierung und Home-Hospitalisierung
Die Verschiebung von stationären zu ambulanten und häuslichen
Behandlungen ist ein weiterer Trend, der durch digitale Lösungen
unterstützt wird. CUF experimentiert mit medizinischen Geräten
und digitalen Touchpoints, um die Versorgung zu Hause zu
verbessern. Ein Beispiel ist die Nutzung eines KI-Chatbots zur
Nachbetreuung von Patienten nach ambulanten Operationen, was eine
effiziente und skalierbare Überwachung ermöglicht.
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Ein Gespräch mit Dr. Micaela Seemann Monteiro erschien zuerst auf
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