Geldmaschine Fußball | Von Rüdiger Rauls

Geldmaschine Fußball | Von Rüdiger Rauls

13 Minuten

Beschreibung

vor 4 Monaten

Fußball ist schon lange nicht mehr der Sport des kleinen Mannes.
In den Hinterzimmern und VIP-Launches geht es um das große Geld.
Zunehmend wird er auch interessant für Investment-Gesellschaften.
Der Fußball wird zum Anlageobjekt.


Ein Standpunkt von Rüdiger Rauls.


Fußball im Wandel


Die Zeiten, wo die Spieler sonntags für eine Flasche Bier und
Mettbrötchen auf den Platz liefen, sind lange vorbei. Selbst in
unteren Klassen werden Ablösesummen gezahlt, die die Kassen
vieler Vereine überlasten. Die Gehälter der Spieler übersteigen
die Einkommen der meisten Zuschauer bei weitem, und allein für
die Ehre läuft heute kein Nationalspieler mehr auf.
Eintrittsgelder sind besonders für die großen Vereinen nur noch
ein Zubrot, der Spielbetrieb selbst könnte davon nicht mehr
gewährleistet werden. Fußball ist nicht mehr das bescheidene
Sonntagsvergnügen des kleinen Mannes. Heute ist er Event und in
jeder Hinsicht global.


Die Globalisierung hat nicht nur den Kapitalismus erfasst sondern
auch den Sport. Wettbewerbe wie die Champions-League,
Europa-League und andere internationale Veranstaltungen wären mit
den einfachen Verkehrsverbindungen wie in den Nachkriegsjahren
nicht möglich gewesen. Erst der Ausbau der Infrastruktur schuf in
den 1960er Jahren die Voraussetzungen für das Zustandekommen
eines nationalen Fußballbetriebs wie die Bundesliga. Verbesserte
Eisenbahnverbindungen, die Verbreitung des Autos, der Ausbau des
Autobahnnetzes sowie die Ausweitung des Flugverkehrs durch neue
Flughäfen und Linien boten Vereinen und Fans die Möglichkeit,
innerhalb eines Wochenendes die Republik von einem Ende zum
anderen hin und zurück zu durchqueren.


Die Reisekosten jedoch machen heute den geringste Anteil an der
Bilanz der großen Vereine aus. Den Löwenanteil fressen die
laufenden Personalkosten für Spieler und Trainer auf.
Zweistellige Millionenbeträge als Ablösesummen für Spieler sind
im internationalen Spitzenfußball inzwischen die Regel, immer
öfter sogar sind sie dreistellig. Das ist selbst mit den
gestiegenen Eintrittsgeldern nicht mehr zu stemmen. Das große
Geld kommt aus den Werbeeinnahmen, Übertragungsrechten und
Merchandising, zunehmend aber auch von den Kapitalmärkten. Manche
Vereine haben sich vom familiären Stadt-Klub zur
Aktiengesellschaft entwickelt, um sich über die Börsen
finanzieren zu können.


Fußball als Anlage


Dass der Kapitalismus global geworden ist, bezieht sich nicht nur
auf seine geographische Ausdehnung. Er erfasst inzwischen auch
weitgehend alle Bereiche der Gesellschaft, und das schließt den
Sport mit ein. Neuerdings mischen auch die Private Equitiy Fonds
im internationalen Fußball mit. Diese sind als Heuschrecken
verschrien, weil sie bei hoch verschuldeten Unternehmen
einsteigen, diese auf Rendite trimmen und mit hohem Gewinn wieder
verkaufen. Deshalb investieren sie auch nur in solche Bereiche
der Gesellschaft, in denen aus Geld mehr Geld, also Mehrwert,
erwirtschaftet werden kann. Eine Investition in die Armenspeisung
der Tafeln lohnt nicht, weshalb dort auch keine Private Equity
Fonds anzutreffen sind trotz hohem Finanzbedarf...


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Rüdiger Rauls ist Reprofotograf und Buchautor. Er betreibt den
Blog Politische Analyse.


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Bildquelle: alphaspirit.it / shutterstock





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