Im Dauerstress - Sachsens Wälder und der Klimawandel

Im Dauerstress - Sachsens Wälder und der Klimawandel

Borkenkäfer, Trockenheit, Stürme: Sachsens Wälder sind im Dauerstress. Renke Coordes vom Sachsenforst erklärt bei einem Waldspaziergang, wieso die Lage aber nicht hoffnungslos ist.
58 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast über Thema, die Sachsen bewegen

Beschreibung

vor 3 Wochen
Er ist Lebensraum, Rückzugsort, Wirtschaftszweig und
Wissenschaftslabor zugleich: der Wald. In Sachsen gibt es davon
ziemlich viel. 521.009 Hektar, um genau zu sein. Das entspricht
etwa 16 Mal der Fläche Dresdens oder 28,3 Prozent der gesamten
Landesfläche. Allein dieser Größenvergleich macht deutlich, welche
Relevanz der Naturraum hat. In der neuen Folge des Podcasts "Thema
in Sachsen" berichtet Renke Coordes, Forstwissenschaftler und
Sprecher des Staatsbetriebs Sachsenforst, wie es den Wäldern im
Freistaat geht, wovon sie bedroht sind - und was in den nächsten 50
Jahren alles auf sie zukommt. Während eines Spaziergangs durch ein
Waldstück am Borsberg in der Nähe von Graupa erzählt Coordes, dass
Sachsen "deutschlandweit Waldumbaumeister" ist. Was sich zunächst
toll anhört, hat allerdings einen ernsten Hintergrund. Denn
Sachsens Wälder benötigen den Umbau, um gegen die immer größer
werdenden Herausforderungen im Zuge des Klimawandels gewappnet zu
sein. Noch dazu habe Sachsen den Umbau teilweise mehr nötig als
andere Regionen. "Das liegt daran, dass man früher viel auf
Baumarten gesetzt hat, die schnell Holz produzieren und gut zu
bewirtschaften sind." Monokulturen, oft bestehend aus Fichten,
prägten noch bis zur Wendezeit intensiv wirtschaftlich genutzte
Waldflächen. Der Umbau zu Mischwäldern sei aber längst in vollem
Gange. "Der Wald wird wieder fit gemacht", versichert Coordes und
mahnt zugleich, dass er das auch nötig habe. Vor allem in diesem
Jahr sei der Borkenkäfer früher als sonst unterwegs. Coordes
beschreibt, wie der Sachsenforst dem Schädling zu Leibe rückt und
warum der Käfer dennoch ein "faszinierendes Tier" sei. Außerdem
spricht der Forstwissenschaftler über die Gefahr von großen
Waldbränden wie 2022 in der Sächsischen Schweiz und wieso diese in
der Regel von Menschen ausgehe. Er erklärt, wieso Totholz, also
abgestorbene Bäume, Äste und Zweige, nicht weg geräumt werden
müssen und warum auch im Wald in Zukunft Windräder stehen dürfen
... Über den Gast in dieser Folge: Dr. Renke Coordes ist Sprecher
des Staatsbetriebs Sachsenforst. Der 39-Jährige Ostwestfale lebt
seit 2005 in Sachsen und hat an der TU Dresden Forstwissenschaften
studiert.

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