Dungeon 006: Fantasia
Das 1991er „FANTASIA“ hatte eigentlich alle Voraussetzungen dafür,
ein unsterblicher Klassiker zu werden. Übrig geblieben ist jedoch
nur ein stinkender Zombie von einem Plattformer. Was ja auch eine
Art Unsterblichkeit ist… Vielen herzlichen Dank an… Mehr
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vor 5 Jahren
Das 1991er „FANTASIA“ hatte eigentlich alle
Voraussetzungen dafür, ein unsterblicher Klassiker zu werden.
Übrig geblieben ist jedoch nur ein stinkender Zombie von einem
Plattformer. Was ja auch eine Art Unsterblichkeit ist…
Vielen herzlichen Dank an Producer Scott Berfield und
Designer/Grafiker Didier Chanfray für die geduldige Beantwortung
meiner Fragen!
+++
Textauszug:
Die Disney-Jump-n-Runs der 90er haben nicht nur bei der
Menschheit im Allgemeinen sondern auch bei mir im Speziellen
einen besonders stabilen Stein im Brett – nicht umsonst habe ich
hier schon ausführliche Loblieder auf “Castle of Illusion”,
“Quackshot” und “Aladdin” angestimmt. Dabei vergisst man jedoch
leicht, dass nicht alles, was damals die mausohrige Spaßfabrik
verließ, automatisch sensationell war – was mir die seltene
Gelegenheit gibt, mal ein Disney-Abenteuer in einen Dungeon zu
stopfen. Nämlich… “Fantasia”.
Der Name “Fantasia” dürfte dieser Tage wohl nicht mehr sooo irre
vielen Leuten etwas sagen – 2014 veröffentlichten Harmonix ein
Kinect-basiertes Tanzspiel namens “Fantasia: Music Evolved”, was
wohl noch das bekannteste Aufbäumen dieses Namens in der Neuzeit
sein dürfte. Das wird dem Erbe dieses Titels aber nicht mal
ansatzweise gerecht, denn “Fantasia” ist bis heute der wohl
undisneyigste Disney-Film aller Zeiten. Das, was da ab November
1940 in sehr ausgewählten amerikanischen Kinos präsentiert wurde,
und erst zwölf Jahre später in Deutschland zu sehen war, war
anders als alles andere, was damals in den Sälen lief. Kein
lustiger Trickfilm, kein Slapstick, kein Drama, keine Cowboys,
kein staatlich sanktionierter Rassismus – stattdessen klassische
Meisterwerke wie “Toccata und Fuge in d-moll” von Johann
Sebastian Bach, “Eine Nacht auf dem kahlen Berge” von Modest
Mussorgski, “Ave Maria” von Franz Schubert oder Teile der
“Nussknacker-Suite” von Pjotr Iljitsch Tschaikowski, spektakulär
eingespielt vom mehr als hundertköpfigen Philadelphia Orchestra
unter der Leitung von Maestro Leopold Stokowski – in vorher nie
gehörter Klangqualität, für die von Disney extra ein neues
Aufnahme-, Abmisch- und Abspielverfahren namens “Fantasound”
entwickelt wurde. Und all das begleitet von absolut traumhaften
Bildern, deren sensationelle Animationen punktgenau auf die Musik
abgestimmt waren. Walt Disney wollte mit seinem dritten großen
Animationsfilm den Massen die Schönheit klassischer Musik
nahebringen, Geschichten ausschließlich in Bildern erzählen und
den Kinogang zu einem Ereignis machen, für das man sich in Schale
schmiss, speziell angefertigte Programmhefte genoss und sich
nicht einfach berieseln ließ, sondern jeden Moment als relevante,
spürbare Kunst erlebte. Ein unerhörtes, wahnsinniges,
sensationell ambitioniertes Projekt, in der das Meister Jahres
seines Lebens und Ozeane an Herzblut pumpte.
Den kompletten Text dieses Levels erhaltet ihr als liebevoll
layoutetes PDF, wenn ihr „Game Not Over“ auf
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