Level 117: Dr. Mario

Level 117: Dr. Mario

Das Genre der Knobelrätselsteinchenpuzzler hat viele smarte Vertreter hervorgebracht – wie zum Beispiel “Columns”, “Lumines”, “Super Puzzle Fighters”, “Dr. Robotnik’s Mean Bean Machine”, “Meteos” oder “Puyo Puyo”, um mal ein paar zu nennen.
22 Minuten

Beschreibung

vor 5 Monaten

Das Genre der Knobelrätselsteinchenpuzzler hat viele smarte
Vertreter hervorgebracht – wie zum Beispiel “Columns”, “Lumines”,
“Super Puzzle Fighters”, “Dr. Robotnik’s Mean Bean Machine”,
“Meteos” oder “Puyo Puyo”, um mal ein paar zu nennen. Alles zum
Teil wirklich verdammt gute Spiele, die aber allesamt im Schatten
des übermächtigen Superpaten des Genres herumlungern: “Tetris”.


Und dann kam 1990 Nintendo mit “DR. MARIO” um
die Ecke, stellte sich breitbeinig hin, schrie “Ey, Tetris!
Schlucke diese bittere Pille!” – und scheiterte natürlich
ebenfalls. Aber sie kamen meiner Meinung nach schon echt nahe an
“Tetris”-Qualitäten heran. Was mir Grund genug ist, mir Marios
Ausflug in die Welt der Virologie mal etwas genauer anzuschauen.


+++
Textauszug:


Mario war in seiner Vergangenheit echt gut beschäftigt, vor allem
aber kennt man ihn als Prinzessinnenretter. Was mir bis zur
Veröffentlichung von “Dr. Mario” nicht bewusst war, war dass der
feine Herr Schnauzbartträger auch diverse Jahre auf der Uni
verbracht hat, um als niedergelassener Arzt im Bereich der
Virologie zu praktizieren. Das ständige Peachretten scheint sich
also irgendwie nicht so richtig auszuzahlen…


Als der Game Boy bei uns Ende September 1990 auf den Markt kam,
drückte uns Nintendo das beschnauzbartete Gesicht von Mario mit
Anlauf in die Linse: Er war der Held von “Super Mario Land” und
“Alleyway”, außerdem hatte er Nebenrollen in “Tennis” und im
zugegebenermaßen nur in Japan und den USA veröffentlichten
“Baseball”. Das reichte dann aber auch erstmal wieder für eine
ganze Weile, sein nächster Auftritt sollte erst später wieder
erfolgen. Dank “Dr. Mario” wissen wir jetzt auch, woran das lag:
Der feine Herr hatte die Nase voll vom Blue-Collar-Dasein als
Klempner und wollte Glanz und Glorie des Arztlebens genießen, und
schrieb sich an der medizinischen Fakultät des Pilzkönigreichs
ein.


Im Nachhinein kann das allerdings nicht das anspruchsvollste
Studium aller Zeiten gewesen sein. Denn letzten Endes ist alles,
was er als promovierter Medicus macht, mit mehrfarbigen Pillen um
sich zu schmeißen. Bin nicht sicher, ob ich dieser Person
zutrauen würde, an meinem Blinddarm herumzuschnippeln.


Aber gut, zum Ablauf des Spiels komme ich gleich noch zu
sprechen. Erstmal noch ein paar Worte zur Entwicklung des Spiels.
Wie bei den meisten direkt bei Nintendo entwickelten Spielen ist
darüber leider nicht so richtig wahnsinnig viel bekannt. Das
Ganze lief unter der kontrollierenden Hand von Game-Boy-Papa
Gunpei Yokoi, während Takahiro Harada für das eigentliche Design
und die Programmierung zuständig war – den guten Mann kennt man
unter anderem als Produzenten von “Metroid” und Programmierer von
“Super Mario Land”.

Die Entwicklung des Spiels, das den sehr logischen Arbeitstitel
“Virus” trug, kann nicht allzu lang gedauert haben. Denn das
schlussendlich in “Dr. Mario” umgetaufte Resultat wurde schon im
Juli 1990 in Japan veröffentlicht, also gut ein Jahr nach der
dortigen Veröffentlichung des Game Boy. Und jetzt wird’s
abgefahren: Das Spiel erschien zeitgleich auch noch auf dem NES!
Heute mag man sich natürlich völlig zurecht die Frage stellen,
was daran denn bitteschön so besonders sein soll, Spiele für
unterschiedliche Plattformen erscheinen meist zur gleichen Zeit.
Aber vor 35 Jahren war das noch die absolut seltene Ausnahme –
genau genommen war “Dr. Mario” das allererste Nintendo-Spiel, das
zur selben Zeit auf NES und Game Boy erschien. Also, in Japan
zumindest. In den USA kam die NES-Fassung zuerst raus, nämlich im
Oktober 1990, und bei uns erschien die Game-Boy-Version als erste
– Ende April/Anfang Mai 1991, so ganz hundertprozentig ist das
heute nicht mehr nachvollziehbar.
+++


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