Propaganda-Offensive in der "Neuen Zürcher Zeitung“ (NZZ) | Von Wolfgang Effenberger

Propaganda-Offensive in der "Neuen Zürcher Zeitung“ (NZZ) | Von Wolfgang Effenberger

21 Minuten

Beschreibung

vor 5 Monaten

Ein Kommentar von Wolfgang Effenberger.


Im Oktober 2023 publizierte die NZZ den an infamer Verdrehung der
Tatsachen kaum zu übertreffenden Gastkommentar des freien
Publizisten Richard Herzinger (geb. 1955). Er gilt als
entschiedener Verfechter der offenen Gesellschaft und arbeitete
als politischer Korrespondent und als Redakteur für Die Zeit, den
Berliner Tagesspiegel, die Zürcher Weltwoche und zuletzt fast 15
Jahre lang für Die Welt und Welt am Sonntag. Aktuell liefert er
eine zweiwöchentliche Kolumne für das ukrainische Magazin
Ukrainische Woche. Seinen Kommentar in der NZZ überschrieb er mit
der Feststellung „Die Diktaturen aller Welt schließen sich
zusammen, um die regelbasierte globale Ordnung zu zertrümmern“,
um dann noch hoffnungsvoll dort fortzufahren: „…noch hat der
Westen in der Ukraine die Chance, den ganz großen Krieg
abzuwenden“(1). Das wird man in Kiew erfreut lesen und die
Rüstungslobby wird sich Hände reiben.


Als sich am 11. September 2023 der russische Präsident Wladimir
Putin und der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un am
Weltraumbahnhof Wostotschny im Fernen Osten Russlands trafen,
kündigte Putin eine engere Zusammenarbeit an und brachte beim
Mittagessen zu Ehren seines Gastes einen „Toast auf die künftige
Stärkung der Zusammenarbeit und der Freundschaft zwischen unseren
Ländern“(2) aus. Nun, 1951 waren die damalige Sowjetunion und
Nordkorea im Koreakrieg (1951-1953) Waffenbrüder. Als Folge des
Zweiten Weltkriegs wurde das seit 1911 von den Japanern besetzte
Korea am 38. Breitengrad geteilt. Der Norden wurde kommunistisch,
der Süden kapitalistisch. Je nach Sichtweise der einzelnen
politischen Lager wurde schnell die gegnerische Seite als
alleiniger Aggressor gebrandmarkt. Inzwischen sind die Historiker
bereit, differenzierter mit der Schuldzuweisung umzugehen.


In seinem zweibändigen Werk beschäftigt sich der Historiker und
Korea-Experte Bruce Cumings mit den Ursprüngen des
Korea-Krieges.(3) Als Ergebnis hält Cumings die Frage, wer den
Krieg eigentlich begonnen hat, für kaum hilfreich. Sie sei
ebensowenig zu beantworten wie die Frage, wer den Bürgerkrieg in
den USA 1861 begonnen hat. Sinnvoller sei es, nach den Ursachen
zu fragen. Am 20. Juli 1948 wählte die Koreanische
Nationalversammlung den in den USA ausgebildeten und dort seit 37
Jahren lebenden Syngman Rhee zum Präsidenten. Auf diesen
einseitigen Schritt führte am 25. August Nordkorea selbständige
Wahlen durch und rief am 9. September 1948 die Koreanische
Volksrepublik (DVRK) mit der Hauptstadt Pjöngjang aus. Nachdem am
30. Mai 1950 die Anhänger Syngman Rhees eine empfindliche
Wahlniederlage hatten hinnehmen müssen, schlugen die Kommunisten
die Wiedervereinigung vor (im Sinn der Londoner
Außenministerkonferenz von 1945, auf der die Einheit Koreas
beschlossen worden war). Nun eskalierten die Spannungen und am
25. Juni 1950 fielen zehn nordkoreanischen Divisionen im Süden
ein. Da der sowjetische UN-Vertreter aus Protest gegen die
Nichtberücksichtigung der VR China in der UN nicht im
Sicherheitsrat anwesend war, konnten am 25. Juni die USA einen
UN-Sicherheitsratsbeschluss gegen die Koreanische Demokratische
Volksrepublik durchsetzen.(4) Als sich am 27. Juni 1950 die
Niederlage der südkoreanischen Streitkräfte abzuzeichnen begann,
fasste die US-Regierung den Beschluss zur militärischen
Intervention.


Im Frühjahr 2014 - wenige Wochen nach dem vom Westen
orchestrierten Putsch in der Ukraine - schrieb der ehemalige
Vizefinanzminister von Präsident Ronald Reagan, Paul Craig
Roberts: „Washington treibt die Krise in Richtung Krieg“. Das war
schlüssig und im September 2014 setzte das Pentagon tatsächlich
die Langzeitstrategie TRADOC 525-3-1 „Win in a Complex World
2020-2040“ in Kraft...


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https://apolut.net/propaganda-offensive-in-der-neuen-zuercher-zeitung-nzz-von-wolfgang-effenberger


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