Edward Snowden: "Bitte bleibt nicht sicher, bleibt frei"

Edward Snowden: "Bitte bleibt nicht sicher, bleibt frei"

Edward Snowden spricht im Podcast ZEIT Bühne über den "Deep State", falsch verstandenes Heldentum und die Angst, gejagt zu werden. Mit 29 Jahren deckt der ehemalige CIA- und NSA-Mitarbeiter Edward Snowden das System der Massenüberwachung durch die US-Regi
1 Stunde 31 Minuten

Beschreibung

vor 6 Jahren
Edward Snowden spricht im Podcast ZEIT Bühne über den "Deep State",
falsch verstandenes Heldentum und die Angst, gejagt zu werden. Mit
29 Jahren deckt der ehemalige CIA- und NSA-Mitarbeiter Edward
Snowden das System der Massenüberwachung durch die US-Regierung
auf. Daraufhin muss er seine Familie und seine Heimat zurücklassen
und lebt seitdem im russischen Exil. Im Gespräch mit Holger Stark,
dem Leiter des Investigativ-Ressorts der ZEIT, spricht er über
seinen Alltag in Moskau, über die NSA, und darüber, ob man Menschen
als Helden bezeichnen kann. Im Podcast ZEIT Bühne, der im Rahmen
einer ZEIT-Veranstaltung vor Publikum in der Urania in Berlin
aufgezeichnet wurde, erklärt Snowden, warum er Menschen nicht als
Helden bezeichnen würde: "Es gibt keine heldenhaften Menschen. Es
gibt heldenhafte Entscheidungen. Und Sie selbst sind nur eine
Entscheidung davon entfernt, eine solche zu treffen." Nachdem er im
russischen Exil in Moskau angekommen war, hatte er Angst, die CIA
könne ihn aufspüren: "Die US-Regierung hat mich als größten
Verbrecher des Landes gesehen." Nachdem die Regierung seinen Pass
ungültig gemacht und sogar das Flugzeug des bolivianischen
Präsidenten zur Landung gezwungen habe, da sie ihn an Bord
vermutete, habe er sich durchaus bedroht gefühlt. Mittlerweile
fühle er sich in seinem Alltag weniger bedroht, so Snowden. Der
Streit mit der US-Regierung geht indes weiter: Gerade hat diese
Klage gegen seine Memoiren eingereicht, die in dieser Woche unter
dem Titel Permanent Record erschienen sind. Auf die Frage, ob er an
die Verschwörungstheorie rund um den sogenannten "Deep State"
glaube, erläutert er: "Mittlerweile haben wir keine reinen Geheim-
oder Nachrichtendienste mehr. Wir haben eine Kombination, eine
Einrichtung, die sich dem Geheimdienst, aber auch der
Terrorismusbekämpfung widmet und dabei gleichzeitig ein
Propagandadienst ist." Dies sei äußerst widersprüchlich: "Die
Einrichtung macht also alles, was eigentlich im kompletten
Gegensatz zur Informationssammlung steht."

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