Wann besiedeln wir den Mars und wer könnte dort regieren?

Wann besiedeln wir den Mars und wer könnte dort regieren?

Wissenschafts-Redakteur David Rennert über das technisch-praktisch Mögliche am Roten Planeten und Edition-Zukunft-Redakteur Fabian Sommavilla über rechtlich-theoretische Aspekte
42 Minuten
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Der STANDARD-Podcast über das Leben und die Welt von morgen

Beschreibung

vor 2 Jahren
Mehr als ein halbes Jahrhundert nachdem Menschen erstmals einen
anderen Himmelskörper betraten, rückt zusehends ein weiterer
Kandidat ins Visier: der Mars. Und das obwohl er nach wie vor ein
äußerst unwirtlicher Aufenthaltsort ist. "Kalt, staubig und karg",
fasst es STANDARD-Wissenschaftsredakteur David Rennert zusammen.
Das Interessanteste am Mars aus wissenschaftlicher Sicht sei
aktuell jedenfalls, dass es am Mars einmal sehr gute Bedingungen
und ein Zeitfenster für Leben gab, sagt Rennert: "Der Mars war der
Erde vor rund 3,5 Milliarden einmal sehr ähnlich". Dennoch sucht
man mit den heutigen und künftigen Marsmissionen freilich nicht nur
nach ehemaligem Leben, sondern auch danach ob eventuell gar etwas
überlebt haben könnte – was unwahrscheinlich ist, aber natürlich
nicht ausgeschlossen werden kann. Weltraummissionen seien aber auch
deshalb so wahnsinnig wichtig für die Menschheit, weil gelernt
werden muss mit Extremsitutationen umzugehen – und diese dann immer
wieder für Problemlösungen auf der Erde genützt werden können, so
Rennert. Der erste Astronautenflug zum Mars – welcher nicht
zwingend eine Landung am roten Planeten beinhalten wird – sei
aktuell in etwa für 2035 geplant. Vor allem die Strahlenbelastung
während des rund achtmonatigen Fluges stellt die Forschenden aber
noch vor Herausforderungen – vor allem auch weil die kosmische
Strahlung mit unseren aktuellen Möglichkeiten nicht gänzlich aus
einem Raumschiff draußen gehalten werden kann. Einmal am Mars
angekommen, tun sich neben allerlei technische Fragen wie jene nach
dem Treibstoff zum Zurückfliegen auch zwangsläufig schwierige
ethische Fragen auf. Können, sollen und dürfen wir die dortigen
Ressourcen – etwa das gefrorene Eis an den Polen – für unsere
Zwecke nutzen? Eines ist jedenfalls klar: "Die
Private-Public-Partnerships, die in den vergangenen Jahren an Fahrt
aufgenommen haben, haben der Mars-Industrie noch einmal sehr viel
Rückenwind verliehen", sagt Edition-Zukunft-Redakteur Fabian
Sommavilla. Er rechnet damit, dass die ersten menschlichen Schritte
am Mars entweder von einer Person aus den USA oder China stammen,
eben jenen beiden Staaten, die sich zuletzt immer wieder
hervortaten, wenn es darum ging die Möglichkeiten privater Firmen
im All auszuweiten. Entgegen anderslautenden Einschätzungen der
Firmen selbst, sind diese im All freilich schon an gewisse Regeln
gebunden. Je nachdem unter welcher Lizenz ein Unternehmen auf der
Erde gemeldet ist, würden etwaige Rechtsbrüche oder gar grobe
Beschädigungen auf anderen Himmelskörpern letztlich auch auf den
Staat auf der Erde zurückfallen. Warum man sich besser trotzdem
nicht auf den Erwerb von Marsgrundstücken einlassen sollte, warum
die von Elon Musk hyperventilierten Ticketpreise für Marsreisende
utopisch sind, wie eine etwaige Regierungsform auf dem Mars
aussehen könnte und warum die teure Raumfahrt einen unglaublichen
Nutzen für die Menschheit abwirft, besprechen wir im aktuellen
Podcast Edition Zukunft.

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