Untersuchungen zur Wirkung und Verträglichkeit eines inaktivierten Mycoplasma hyopneumoniae - One-Shot-Impfstoffes (Stellamune One) bei unterschiedlichen Vakzinationszeitpunkten

Untersuchungen zur Wirkung und Verträglichkeit eines inaktivierten Mycoplasma hyopneumoniae - One-Shot-Impfstoffes (Stellamune One) bei unterschiedlichen Vakzinationszeitpunkten

Beschreibung

vor 19 Jahren
Die Enzootische Pneumonie, mit dem Primärerreger Mycoplasma
hyopneumoniae, ist Grund für enorme wirtschaftliche Einbußen in der
weltweiten Schweineproduktion. Seit 1994 sind Impfstoffe gegen den
Erreger in Deutschland zugelassen und werden mit großem Erfolg
eingesetzt. Als Ergebnis zahlreicher Studien hat sich in der Praxis
die Vakzination der Saugferkel in der ersten und dritten respektive
vierten Lebenswoche durchgesetzt. Ziel dieses Feldversuches war es,
die Wirkung und Verträglichkeit einer neuen One-Shot-Vakzine gegen
Mycoplasma hyopneumoniae (StellamuneOne, Firma Pfizer) in Anwendung
zu unterschiedlichen Impfzeitpunkten zu bestimmen. Des Weiteren
sollte der Einfluss maternaler Antikörper auf den Impferfolg
ermittelt werden. Als Vergleich diente eine herkömmlich in erster
und vierter LW mit einer Two-Shot-Vakzine (StellamuneMykoplasma,
Firma Pfizer) geimpfte Gruppe und eine ungeimpfte Kontrollgruppe.
Die Studie wurde in einem geschlossenen Betrieb durchgeführt. Der
Zeitraum dieser Arbeit umfasste Juli 2002 bis Oktober 2003. Für die
Studie wurden insgesamt 1324 Tiere zu drei verschiedenen
Zeitpunkten (Saugferkel in der 1. LW, Absatzferkel in der 4. LW und
zur Masteinstellung) vakziniert. Der Impfstoff wurde bei allen
Tieren in einer Dosierung von 2 ml hinter dem Ohr in die seitliche
Nackenmuskulatur appliziert. 1. Antikörperentwicklung gegen
Mycoplasma hyopneumoniae Bei allen im Saugferkelalter geimpften
Tieren, sowohl bei One-Shot- als auch bei Two-Shot-Vakzination,
konnte zu einem früheren Zeitpunkt und über einen längeren Zeitraum
hinweg eine signifikant höhere Antikörperkonzentration gefunden
werden, als bei den anderen Gruppen. Die bei Einstellung zur Mast
geimpften Tiere und die unvakzinierte Kontrollgruppe zeigten eine
deutlich spätere Serokonversion als die anderen Impfgruppen, die
bei der Kontrollgruppe auf eine in der Mast erfolgte Feldinfektion
zurückzuführen gewesen sein durfte. In Anwesenheit von maternalen
Antikörpern war, unabhängig vom Vakzinationszeitpunkt, erst ab dem
90. Lebenstag ein Anstieg der Antikörper nachzuweisen. Lediglich
die zum Zeitpunkt des Absetzens (26. Lebenstag) mit dem
One-Shot-Impfstoff vakzinierten maternal positiven Tiere
serokonvertierten sofort im Anschluss an die Impfung. In
Abwesenheit maternaler Antikörper zeigten alle Gruppen eine
Serokonversion nach dem 26. Tag, was bei den bis dahin ungeimpften
Tieren auf eine Feldinfektion hindeutete. 2.
Schlachtlungenbeurteilung Bei allen Impfgruppen wurden signifikant
bessere Lungenscores gefunden als bei der ungeimpften Kontrolle.
Innerhalb der Impfgruppen gab es keine Unterschiede, unabhängig vom
Impfzeitpunkt. Der prozentuale Anteil an ungeschädigten Lungen war
mit bis zu 35,1% bei den One-Shot geimpften Absatzferkeln deutlich
höher als bei den ungeimpften Tieren mit nur 10%. 3.
Durchschnittliche tägliche Zunahmen Alle mit dem One-Shot-Impfstoff
geimpften Tiere zeigten mit einem Anstieg um 33 g LM pro Tag bei
der Saugferkelgruppe, 19 g LM pro Tag bei den Absatzferkeln und 18
g LM pro Tag bei den Mastläufern signifikant höhere Gesamtzunahmen
als die ungeimpfte Kontrolle. Damit verringerte sich die Mastdauer
bis zum Erreichen eines Schlachtgewichtes von 100 kg LM um 10 Tage
bei Impfung im Saugferkelalter, bzw. um 5 Tage bei Impfung beim
Absetzen oder bei Masteinstellung. Die herkömmliche
Two-Shot-Impfung konnte in diesem Betrieb keine signifikante
Verbesserung der Mastleistung gegenüber der Kontrollgruppe
erzielen. 4. Verträglichkeit der Impfung Die One-Shot-Impfung wurde
von allen Tieren ohne Komplikationen vertragen. Es fand sich bis 24
Stunden nach der Applikation bei keinem Tier eine systemische oder
lokale Reaktion an der Injektionsstelle. Lediglich bei der
Two-Shot-Impfung konnte bei einem Tier eine anaphylaktische
Reaktion beobachtet werden. Das Tier erholte sich rasch wieder. Die
einmalige Impfung gegen Mycoplasma hyopneumoniae konnte
zusammenfassend in diesem Bestand die besten Ergebnisse in Bezug
auf Antikörperentwicklung im Serum, Verminderung der Lungenläsionen
und Steigerung der Mastleistung erzielen. Die Impfung im
Saugferkelalter brachte die deutlichste Verbesserung.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: