Untersuchungen zur Wirksamkeit eines Poly-Vinyl-Pyrrolidon (PVP)–Jodkomplexes zur Behandlung der Dermatitis digitalis (D.d.) und zum Bewegungsverhalten von an D.d. erkrankten Milchkühen

Untersuchungen zur Wirksamkeit eines Poly-Vinyl-Pyrrolidon (PVP)–Jodkomplexes zur Behandlung der Dermatitis digitalis (D.d.) und zum Bewegungsverhalten von an D.d. erkrankten Milchkühen

Beschreibung

vor 21 Jahren
In dieser Studie wurde die Wirksamkeit eines Poly-Vinyl-Pyrrolidon
(PVP)-Jod-Komplexes zur Behandlung der Dermatitis digitalis (D.d.)
überprüft. Zusätzlich wurden mögliche Zusammenhänge zwischen der
D.d. und dem Bewegungsverhalten der Tiere, der Futteraufnahme und
der Milchleistung untersucht. Bezüglich der Wirksamkeit des
Jodkomplexes wurde die Studie als kontrollierter Versuch angelegt.
Während eines Klauenpflegekurses am LVG (Lehr- und Versuchsgut der
Universität München) wurden 16 Tiere ausgewählt, bei welchen D.d.
in typischer Ausprägung vorhanden war. Die Tiere der Versuchsgruppe
wurden während 5 aufeinanderfolgender Tage zweimal täglich mittels
eines Drucksprühgerätes zuerst mit Leitungswasser zur Reinigung,
danach mit der 7,5-prozentigen Jodlösung im Zwischenklauenspalt, im
Fesselbereich plantar und dorsal besprüht. Die Tiere der
Kontrollgruppe erfuhren die gleiche Behandlung mit Leitungswasser.
Kontrolluntersuchungen fanden 6, 10 und 20 Tage nach Behandlung
statt. Damit eine andere Applikationsform der Jod-Lösung getestet
werden konnte, wurden 3 weitere Tiere mit „klassischen“, erosiven
D.d.-Läsionen (M2) ausgewählt. Diesen wurde nach Reinigung und
Trocknung ein mit der Jodlösung getränkter Tupfer auf die
Veränderung gebracht und dieser mit einem Verband abgedeckt. Der
Verband wurde am Versuchstag 7 entfernt und die Läsion überprüft
und dokumentiert. Die Untersuchung der Schritthäufigkeit wurde
mittels Pedometern durchgeführt, die an den Hintergliedmaßen im
Bereich des Metatarsus angebracht wurden. Die Datenerfassung zum
Bewegungsverhalten erfolgte täglich einmal zu etwa gleichen
Untersuchungszeitpunkten. Tage an denen Klauenkontrollen erfolgten
sowie die Daten brünstiger Tiere, wurden nicht gewertet. Die
Pedometer wurden 17 Tage vor antibiotischer Behandlung angebracht.
Am Versuchstag 0 erfolgte eine Untersuchung im Klauenstand, dann
wurden 3 Tage lang Messungen durchgeführt. Am Tag 6 erfolgte eine
erneute Kontrolle im Pflegestand. Die Läsionen wurden mit Wasser
und Bürste gereinigt, getrocknet und dann mit 2 Lagen (Abstand von
30 Sekunden) eines chlortetracyclinhaltigen Sprays (Aureomycin, Fa.
Forte Dodge, Veterinär GmbH, Würselen) behandelt. An den Tagen 6,
10 und 20 wurden Kontrollen im Klauenstand vorgenommen. 10 Tiere
erfüllten die Einschlusskriterien zu Beginn und über die gesamte
Dauer des Versuchs. Sowohl während der Erstuntersuchung, als auch
über den gesamten Beobachtungszeitraum zeigte keines der Tiere eine
sichtbare Lahmheit. Folgende Ergebnisse wurden erzielt: 1.
Wiederholtes Besprühen von Läsionen mit einem 7,5 prozentigem
Poly-Vinyl-Pyrrolidon-Jod-Komplex war zur Behandlung der Dermatitis
digitalis unwirksam. 2. Eine Anwendung unter Verband erbrachte
keinen deutlichen Erfolg. 3. Die Schrittzahl pro 24 Stunden an den
3 Tagen vor Behandlung lag im Mittel bei 3901 Schritten (Stdv.
1233), der Mittelwert über 3 Tage nach Behandlung bei 3444 Schritte
(Stdv. 955) pro 24 Std. (p>0,05). Es konnten somit keine
signifikanten Veränderungen in der Schrittzahl pro 24 Stunden beim
Vergleich der Zeiträume vor und nach einer Behandlung mit
Chlortetracyclinspray bei an Dermatitis digitalis erkrankten
Rindern erkannt werden. 4. Die Grundfutteraufnahme lag vor der
Behandlung im Mittel bei 28,60 kg (Stdv. 6,17), nach Behandlung lag
dieser Wert bei 25,43 kg (Stdv. 4,97); p

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