Hintergründe – G20 oder BRICS+? | Von Jochen Mitschka

Hintergründe – G20 oder BRICS+? | Von Jochen Mitschka

22 Minuten

Beschreibung

vor 8 Monaten

Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.


Ich hatte im Vorfeld des letzten G20-Gipfels in Indien gesagt,
dass die Zukunft der G20-Organisation vermutlich düster aussehe,
weil BRICS+ immer mehr der Aufgaben übernehmen werde,
insbesondere was die Koordination von wirtschaftlicher
Entwicklung und Stabilität angeht. Demgegenüber hat nun der
russische Außenminister Sergej Lawrow zahlreiche erfolgreiche
Projekte der G20-Länder gelobt. Das kann man entweder als
Widerspruch ansehen, oder als Nachruf. Wir werden sehen.
Jedenfalls wird die Afrikanische Union jetzt neben der EU auf den
G20-Treffen vertreten sein, was nur ein Vorspiel für dessen
größeres Gewicht auch in UNO-Gremien sein wird. Was BRICS+, seine
Handelsrouten und Verbindungen derzeit bedroht, ist einerseits
der Ausstieg Italiens aus dem Belt and Road Projekt Chinas, und
ein Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan. Zu dieser
geopolitischen Gemengelage nun ein paar Details. Es macht Sinn,
sich eine Karte anzuschauen, um durch die vielen Ortsangaben
nicht verwirrt zu werden.


Armenien vs Aserbaidschan


Zwischen Armenien und Aserbaidschan schwelt der Streit um
Bergkarabach, ein Gebiet, das mehrheitlich von Armeniern bewohnt
wird, aber völkerrechtlich Aserbaidschan zugerechnet wird, jedoch
von Armenien besetzt wurde.


Aserbaidschan ist ein vom Westen unterstützter Staat, dessen
autoritäres System aber „gut“ ist, und von dem man deshalb gerne
Gas kauft. Armenien hat einen Verteidigungspakt mit Russland,
kann aber, falls Georgien den Luftraum schließt, nur über den
Iran einfliegen. Verliert der Iran die gemeinsame Grenze mit
Armenien, wäre Armenien zwischen der Türkei, Georgien und
Aserbaidschan möglicherweise auf die Gnade von US-Verbündete
angewiesen. Der Iran und BRICS würden durch die Besatzung und
Annexion Süd-Armeniens eine mögliche Handels- und Pipelineroute
verlieren. So stehen wir vor einem großen Konflikt, der wieder
einen Stellvertreterkrieg auslösen könnte, aber diesmal mit
direkter Beteiligung eines NATO-Landes, der Türkei.


Hintergründe


Interessant, wie mächtig die US-"Diplomatie" immer noch ist.
Einst soll der Iran Soldaten von Aserbaidschan geholfen haben(1),
Vorbereitungen zu treffen, um die Enklave Bergkarabach dem Land
anzugliedern. Die USA erreichten dann, dass diese Zusammenarbeit
beendet wurde. Und die Türkei spielte im letzten Krieg 2020 durch
Waffenlieferungen an Aserbaidschan eine entscheidende Rolle,
insbesondere durch Drohnen… und freut sich auf neue Bestellungen.
Dieser Krieg war übrigens der erste Hinweis auf die zukünftige
entscheidende Rolle von Drohnen (neben Präzisionsartillerie) in
bewaffneten Konflikten...


... hier weiterlesen:
https://apolut.net/hintergruende-g20-oder-brics-von-jochen-mitschka


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Bildquelle: kamilewski / shutterstock


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