Astrid Wiesinger & Clemens Salesny über ECCLUSIASTICS

Astrid Wiesinger & Clemens Salesny über ECCLUSIASTICS

Folge #4 fokussiert auf die Sekunde 42 einer über 16 Jahre alten Aufnahme, verfolgt Sechzehntel-Triolen, bleibt unvorhergesehen hängen und denkt über die Arbeit in der reduzierten Besetzung des Duos nach.
54 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Die vierte Folge von MULTI-CUTTER, der
JazzWerkstatt Wien Podcast, widmet sich erstmals keiner
Eigenkomposition sondern einer Interpretation. Dass sich Astrid
Wiesinger für diesen Podcast eine Nummer von Kollegen aussuchen
würde, die mehr oder weniger im Jahre Schnee, genau genommen im
Jahr 2005, aufgenommen wurde, damit hat niemand gerechnet.
Clemens Salesny und Clemens Wenger spielen auf dem Album mit dem
bezeichnenden Titel “Die wilden Jahre” ihre mehr als 9 Minuten
lange Version von Charles Mingus' “Ecclusiastics” an
Bassklarinette und Klavier. Ausschlaggebend für die Stückwahl war
Sekunde 42. Was sich hier musikalisch ereignet, was das mit
unvorhergesehenen Brüchen, Richard Claydermann und Elton John zu
tun hat, darüber spricht Astrid Wiesinger. Ausserdem auch über
Overdubs, damit zusammenhängende ästhetische Diskussionen,
Sechzehntel-Triolen, die theoretisch klar aber praktisch
verwirrend sind, und die sehr spezielle Arbeit im Duo, einer
reduzierten Besetzung, in der man sich verstärkt fragen muss, wer
jetzt eigentlich was macht. Clemens Salesny erklärt, warum das
Ersetzen-Wollen anderer Instrumente im Duo ein Missverständnis
ist, wie er in Landepunkte hineinstolpert, dass der B-Teil
eskalieren muss und warum er findet, dass das Hängenbleiben in
der Improvisation seiner Meinung nach das Beste an dieser
Aufnahme ist. Ganz generell steht die Frage im Raum: Wie blickt
man als Musiker auf ein Album zurück, dass über 16 Jahre alt ist
und “Die wilden Jahren” eingefangen haben soll? P.S.: Es geht
auch um Feuer ums Klavier auf der Bühne und fanatisches
Musikhören und -sammeln (200 Platten, 6000 CDs, 29.600 digitale
Alben).


 


ASTRID WIESINGER ist ausgebildet im
Jazz-Saxophon, tätig an diversen Reeds, eine Komponistin, die
gerne Kochsendungen zum Einschlafen hört, performativ denkt und
in traditionellen bis experimentellen Jazz- und
Improvisationssettings zu finden ist. Astrid Wiesinger ist in
folgenden Formationen zu hören: l u c h s, Duo 4675, HÜM,
Nouvelle Cuisine Big Band, Christoph Cech Jazz Orchester Project,
Orjazztra Vienna, e c h o boomer.
https://www.astrid-wiesinger.com/


 


CLEMENS SALESNY ist Mitbegründer der
JazzWerkstatt Wien, Saxophonist, Klarinettist und ausserdem ein
fanatischer Musikhörer und -sammler, der mindestens 200 Platten,
6000 CDs und 29.600 digitale Alben in seiner Wohnung und auf
seinen Festplatten gebunkert hat. Clemens Salesny ist in
folgenden Formationen zu hören: Studio Dan, Shake Stew, Max Nagl
Ensemble, Synesthetic Octet, Salesny/Schabata/Preuschl/Joos,
Harry Pepl & Clemens Salesny/Martin Bayer/Peter Primus
Frosch/Agnes Heginger, Krbavac/Salesny/Dolp, Clemens Salesny
Electric Band, Clemens Salesny/Clemens Wenger, uvm.
https://clemenssalesny.wordpress.com/


ZUSATZINFO ZU FOLGE #4


***Richard Claydermann und „Ballade pour Adeline“
https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Clayderman


***Anmerkung der Redaktion: Clemens Wenger geniert sich fast
nicht für seine Teilnahme an der Musikantenstadl Live-Tournee. Es
war immerhin alles live gespielt, CW war Keyboarder, der die
Parts der Streicherinnen mit synthetischen Stringsamples
gedoppelt hat. DieTournee war 2013, Claydermann hat 3 Nummern als
Gastsolist gespielt: Liebestraum von Franz Liszt, Säbeltanz von
Aram Chatschaturjan und eben seinen Hit „Ballade pour Adeline“ -
CW hat da ca. 45 Konzerte im Rahmen einer Deutschland Tournee
gespielt und das Geld gut für sein FreeJazz Studium brauchen
können.


***Triolen: http://www.musiklexikon.info/musiklexikon/triole


***Werner Angerer www.acousticartstudios.com


***Alle Alben aus der Musiksammlung von Clemens Salesny, auf
denen sich eine Version von Charles Mingus' “Ecclusiastics”
findet:


Charles Mingus: Oh Yeah (1961)


Charles Mingus: The Complete 1961-1962 Birdland Broadcasts


Charles Mingus: Mingus And Friends In Concert (1972)


Rahsaan Roland Kirk: The Roland Kirk Quartet Meets The Benny
Golson Orchestra (1963)


Jimmy Knepper: Tell Me… (1979)


Mingus Dynasty: Reincarnation (1982)


Big Band Charlie Mingus (Jimmy Knepper): Live At The Theatre
Boulogne-Billancourt Paris Vol. 1 (1988)


Mingus Big Band: Nostalgia In Times Square (1993)


Tiziano Tononi: We Did It, We Did It! (1999)


Jane Bunnett: Spirituals & Dedications (2001)


Mingus Big Band: Live In Tokyo At The Blue Note (2005)


 


***Das Duo von Astrid und Beate Wiesinger:
https://www.duo4675.com/


***Clemens Salesny / Clemens Wenger “Die wilden Jahre”
https://jazzwerkstatt-records.myshopify.com/products/clemens-salesny-clemens-wenger-die-wilden-jahre?_pos=5&_sid=b62c04f58&_ss=r


***Anmerkung der Redaktion: Clemens Wenger hat als Kind immer
beim Heurigen Elton John am Walkman gehört. True Story.


***Die JazzWerkstatt Wien ist ein vorwärts gerichtetes,
unkonventionelles Künstler*innen-Kollektiv, das es als eine ihrer
wesentlichen Aufgaben sieht, zeitgenössische Szenen abseits des
Mainstream miteinander zu verbinden: Noise, Neue Musik, Klassik,
Experimentelle Musik, Elektronische Musik – Jazz wird weniger als
Genre betrachtet als eine bestimmte Art Musik zu machen.
Mehr Infos auf http://jazzwerkstatt.at/


***MULTI-CUTTER wurde mit Unterstützung von BMKOES, Stadt Wien
Kulturabteilung und SKE Fonds produziert.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: