Okuläre Veränderungen bei kutaner und mukokutaner Leishmaniose Untersuchungen in Paraguay

Okuläre Veränderungen bei kutaner und mukokutaner Leishmaniose Untersuchungen in Paraguay

Beschreibung

vor 22 Jahren
Bisher wurden lediglich einzelne Fälle veröffentlicht, in denen
über okuläre Veränderungen bei Patienten mit kutaner und
mukokutaner Leishmaniose berichtet wurde. Diese betrafen die
vorderen Augenabschnitte und Adnexe, wobei Blepharitis,
Liddeformationen, Konjunktivitis und Keratitis die am häufigsten
beschriebenen Veränderungen waren. Von der viszeralen Leishmaniose
(Kala-Azar) wußte man aus großangelegten Studien aus China [68,69]
sowie aus Einzelberichten [47,54,58,65,83], dass sie in großer
Regelmäßigkeit Veränderungen auch am Augenhintergrund hervorruft,
nämlich insbesondere retinale Blutungen und anteriore Uveitis. Die
vorliegende Arbeit sollte die Frage klären, ob sich bei der kutanen
und mukokutanen Leishmaniose ebenso Veränderungen des
Augenhintergrundes feststellen lassen und inwieweit bereits
beschriebene Veränderungen der vorderen Augenabschnitte und Adnexe
von epidemiologischer Relevanz sind. In einem fünfmonatigen
Zeitraum wurden in Paraguay 55 Patienten ophthalmologisch
untersucht. Die Untersuchung erfolgte größtenteils in den
Endemiegebieten Paraguays. Desweiteren untersuchten wir vor Ort 39
nicht-infizierte Kontrollpersonen. Dies ermöglichte einen direkten
Vergleich beider Gruppen, da sie gleiche äußere soziale und
klimatische Bedingungen aufwiesen. Die Diagnose bzw. deren
Ausschluß stellten wir klinisch, mit Hilfe des Intrakutantests nach
Montenegro, mit serologischen Methoden bzw. durch Erregernachweis.
Die Ergebnisse zeigen, dass zum einen entzündliche Veränderungen an
vorderen Augenabschnitten sowie Adnexen weitaus häufiger in der
Patientengruppe als im Kontrollkollektiv vorkommen. Andererseits
finden sich die gleichen Veränderungen gehäuft bei den Patienten,
welche noch aktive Läsionen aufweisen, im Vergleich zu jenen, deren
Läsionen bereits vernarbt sind. Blepharitis und korneale
Stromaveränderungen in Form weißlicher Eintrübungen finden sich
nach dem χ 2 -Test statistisch signifikant gehäuft bei den
Patienten mit aktiven Läsionen im Vergleich mit der Kontrollgruppe
(p

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