Check! - Die Diskussion um gute Prävention

Check! - Die Diskussion um gute Prävention

33 Minuten

Beschreibung

vor 5 Monaten
Die Themen Prävention, Vorsorge und Früherkennung sind ein
Dauerbrenner-Thema im Gesundheitswesen. Aktuell gibt es etliche
Initiativen in Deutschland, die sich für diese sogenannte
Vorsorgemedizin stark machen, unter anderem die Nationale
Herz-Allianz, die Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
verbessern will, oder das Bundesinstitut für Prävention und
Aufklärung in der Medizin (BIPAM), das sich gerade in Entstehung
befindet. Und die Idee dahinter scheint naheliegend: Wer gut
vorbeugt, wird weniger krank. Und werden Krankheiten frühzeitig
erkannt, können sie erfolgreicher behandelt werden. "Allerdings
muss genauer hingeschaut werden", fordert Prof. Jürgen Windeler in
dieser Episode des IGeL-Podcasts. Die Begriffe Prävention, Vorsorge
und Früherkennung seien schillernd, würden aber teilweise falsch
verwendet. Außerdem könne es auch Nachteile geben, führt er aus,
und es fehle an Studien, die eine eindeutige
Nutzen-Schaden-Abwägung ermöglichten. Der IGeL-Podcast fragt, warum
Screenings und Checks eine derart gute Reputation genießen, obwohl
in vielen Fällen die Evidenz fehlt. Und er erläutert, warum echte
Vorbeugung nur bedingt ein Thema für die Medizin ist. Ein
IGeL-Podcast mit Prof. Jürgen Windeler, Initiator des IGeL-Monitors
und langjähriger Leiter des Instituts für Qualität und
Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
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Faktenbox: Viele Krankheiten sind nicht angeboren, sondern werden
im Laufe des Lebens erworben. Und zahlreichen dieser Erkrankungen
kann vorgebeugt werden oder sie sind durch Prävention günstig zu
beeinflussen. Die primäre Prävention zielt darauf ab, die
Entstehung von Krankheiten zu verhindern. (…) Viele Erkrankungen
können durch eine gesundheitsbewusste Lebensweise – unterstützt von
gesundheitsfördernden Lebensbedingungen – vermieden, verzögert oder
in ihrem Verlauf günstig beeinflusst werden. (…) Die sekundäre
Prävention ist auf die Früherkennung von Krankheiten gerichtet.
Erkrankungen sollen zu einem möglichst frühen Zeitpunkt erkannt
werden, um so eine frühzeitige Therapie einleiten zu können. (…)
Die tertiäre Prävention hat das Ziel, Krankheitsfolgen zu mildern,
einen Rückfall bei schon entstandenen Krankheiten zu vermeiden und
die Verschlimmerung der Erkrankung zu verhindern. In der Prävention
lassen sich zudem zwei grundsätzliche Ansätze unterschieden: Die
Verhaltensprävention und die Verhältnisprävention. Die
Verhaltensprävention bezieht sich unmittelbar auf den einzelnen
Menschen und dessen individuelles Gesundheitsverhalten. (…). Das
Ziel dabei ist, Risikofaktoren durch Fehl- oder Mangelernährung,
Bewegungsmangel, Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum zur
reduzieren. Die Verhältnisprävention berücksichtigt unter anderem
die Lebens- und Arbeitsverhältnisse. Dazu zählen beispielsweise die
Wohnumgebung und auch andere Faktoren, welche die Gesundheit
beeinflussen können, so etwa das Einkommen und die Bildung. Quelle:
Website Bundesministerium für Gesundheit
__________________________________________ Und vielen Dank dem
Londoner Künstler Ketsa: Sein Stück "Beat Stick" ist der Jingle des
IGeL-Podcasts.

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