Trinkgeld abschaffen!

Trinkgeld abschaffen!

60 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Unsere Trinkgeld-Mentalität scheint im Keller zu sein. Menschen
halten sich zurück, geben oft gar nichts, wenn der Pizzabote in
den vierten Stock hinaufgeschnauft kommt oder runden in der
Kneipe auf den nächsten vollen Euro auf. Vom Friseur ganz zu
schweigen. Jetzt werden immer mehr Rufe laut, wonach wir doch
bitte – vor allem in der Gastronomie – besseres Trinkgeld geben
sollten. Schließlich seien die Menschen darauf angewiesen. Und
tatsächlich bewegen wir uns auf amerikanische Verhältnisse zu, wo
Kellner und Kellnerinnen quasi vom Trinkgeld leben müssen. 
Auch hier arbeiten über die Hälfte der Beschäftigten in Minijobs
oder befristeten Arbeitsverhältnissen zu Mindestlohn. Ihr
Arbeitsplatz ist extrem unsicher und ihre Bezahlung schwankt je
nach Gästeaufkommen.  Das führt uns zu der Erkenntnis: Es
ist einigermaßen komisch, dass die Gäste den Geiz der Wirte und
die unzureichende Bezahlung des Servicepersonals subventionieren
sollen. Wir finden, das ungeschriebene Gesetz, Trinkgeld geben zu
müssen, gehört abgeschafft! Denn was vordergründig nützlich
erscheint, Bargeld steuerfrei in der Tasche zu haben, erweist
sich auf lange Sicht als fatal. Dieses Geld zahlt weder auf die
Rente noch auf die Sozialversicherung ein, generiert kein
Arbeitslosengeld und keine Pflegeversicherung. Der
Arbeitgeberanteil entfällt ohnehin. Also: Weg mit dem Trinkgeld
und hin zu gerechten Löhnen und Gehältern. Wie das klappen kann
und wie das am Ende der gesamten Branche helfen könnte – darum
geht's in unserer neuen Folge.





Darüber haben wir mit folgenden Menschen gesprochen.


Oliver Riek, Kellner, Autor und Comedian


Christian Stegbauer, Sozialwissenschaftler


Karin Vladimirov, Gewerkschaftlerin, ngg


Simon Horn, Gastronom


Marc Schumacher, Hotelier


Lucy, Flugbegleiterin (möchte lieber anonym bleiben :))





Hier geht's zum Transkript der Folge





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