Trampelpfade – Vor-, nach- und nichtmoderne Strategien der Planung

Trampelpfade – Vor-, nach- und nichtmoderne Strategien der Planung

2 Stunden 3 Minuten
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Beschreibung

vor 5 Jahren
Wir reden nicht zum ersten Mal über das Ende moderner Paradigmen.
Unsere Ausgangsbeobachtung ist dieses Mal, dass moderne Planung und
Herrschaft im Hinblick auf das, was erreicht werden soll,
vielleicht nicht rational ist. Modern gesehen, so lesen wir es bei
Hans Freyer nach, erscheint die Welt als mehr oder weniger
ungeordnete Natur, die durch Theorie und Gewalt unter Kontrolle
gebracht werden muss. Die entgegengesetzte Strategie, stellt sich
hingegen auf Ordnung, die immer schon da ist, ein. Diese
„natürliche Rationalität“, ursprünglich antimodernistische Polemik,
wird uns heute vertrauter. Sinnbild ist der Trampelpfad, der als
„Desire path“ längst seinen Weg in den Planungsdiskurs gefunden
hat. Man erhofft sich, die soziale Intelligenz, die sich in ihm
abdrückt, abschöpfen zu können. An der University of Oregon baute
man erst die Gebäude und ließ zwischen ihnen Trampelpfade
entstehen, bevor man befestigte Wege schuf. Keine Theorie mehr
also? Da landen wir doch wieder bei Chris Andersons The End of
Theory! Was sind „Spuren“? Das beschäftigt uns zum Schluss.
Spurenlesen, so Sibylle Krämer, ist eine „alltägliche Wissenskunst
des Umgangs mit Situationen von Ungewissheit“, die nicht allein die
Jäger und Sammler, sondern auch die modernen Menschen beherrschen,
um durch den Alltag zu kommen. Das gilt insbesondere für die
Hochtechnologie des 21. Jahrhunderts. Macht die automatisierte
Produktion menschliche Fähigkeiten neu sichtbar?

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