Muster einer neuen Gesellschaft – Mit Silke Helfrich über die Philosophie der Commons

Muster einer neuen Gesellschaft – Mit Silke Helfrich über die Philosophie der Commons

1 Stunde 6 Minuten
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Beschreibung

vor 4 Jahren
Ob in der Wikipedia, kollektiven Produktionsgemeinschaften oder
sogar in den oft so gescholtenen sozialen Medien: Überall sprießen
derzeit neue kollektive Formen. Wie sie zu verstehen sind und wie
aus ihnen eine neue Gesellschaft wachsen kann, ist derzeit ein
höchst interessantes intellektuelles Projekt. Eine der Ansätze wird
unter dem Begriff der Commons diskutiert. Unser Gast Silke Helfrich
hat zusammen mit David Bollier zuletzt einen ambitionierten
gesellschaftlichen Entwurf zum Thema vorgelegt. Wir versuchen zu
verstehen, was die Commons ausmacht. Zunächst müssen wir unser
Denken umstellen. Commons zu sehen bedeutet, so Helfrich, Muster zu
identifizieren, nicht Prinzipien. Dabei geht es ihr nicht um eine
geschlossene Gesellschaftstheorie, sondern um Formen gelingender
Praxis. Commoning ist gemeinsames Handeln, das sich an Bezogenheit,
Bedürfnisbefriedigung und gleichheitlicher Selbstbestimmung
orientiert. Indem die Qualität der sozialen Beziehungen ins Zentrum
gerückt wird, erscheinen liebgewonnene Einrichtungen in kritischem
Licht: Lohnarbeit, Privateigentum, Warenkonsum, staatliche
Repräsentation. Dabei bemühen wir uns, die Leistungen der
funktional differenzierten und technisierten Moderne nicht zu
unterschlagen. Können Technologie und Organisationen, die wir zum
Leben brauchen, überhaupt in Commons reintegriert werden? Einen
„one best way“, das lernen wir dabei nachhaltig, wird es nicht
geben. Commons ist Stückwerk, das sich auf gesellschaftliche
Komplexität einlässt, anstatt sie zu negieren.

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