№ 27 Scheitern, Lernen, Demut - ein Gespräch über Erfolg und Versagen als zwei Seiten der gleichen Medaille

№ 27 Scheitern, Lernen, Demut - ein Gespräch über Erfolg und Versagen als zwei Seiten der gleichen Medaille

Sabine Kluge trifft Sirka Laudon und Frauke von Pollier
1 Stunde 8 Minuten
Podcast
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Beschreibung

vor 1 Jahr
"Unser Weg wird geprägt durch die Menschen, die wir treffen." Über
das Scheitern im Leben und im Job, wie es uns prägt, wie es uns
entwickelt und voranbringt - als Menschen und als Organisation
sprechen wir mit Frauke von Polier, Chief People Officer bei
Viessmann, Beirätin bei HeyJob und Lektorin am Institut für Führung
in St. Gallen und Sirka Laudon, Personalvorständin und
Arbeitsdirektorin bei Axa. Unsere beiden Gesprächspartnerinnen
stehen für Mensch und Organisation in ihren Unternehmen, vor allem
aber für ihre ganz persönliche Fähigkeit, in ihrem Funktionsbereich
Mensch, Organisation, Kultur Unternehmen erfolgreich an deren
Marktumfeld mit Mensch und Kultur zu verändern. Und beide sind
für den "CHRO des Jahres 2022" nominiert, der jährlich vom Haufe
Personalmagazin und vom Publikum gewählt wird. In unserem Gespräch
geben sie als zeitgemäße HR Vordenkerinnen unter anderem Einblicke
in die Frage, wie HR Experten Brüche und Lücken in Lebensläufen
interpretieren: Wie viele Brüche, wie viel Wahrheit ist erlaubt
oder auch was ist geraten, wenn der eigene Lebenslauf Stationen des
Scheiterns oder Lücken aufweist? "Es geht darum, eine stimmige
Geschichte zu erzählen", ist Frauke von Polier überzeugt, verweist
auf ihr eigenes Linkedin Profil und teilt im Gespräch offen
Stationen ihrer eigene Biografie vom Aufwachsen im kleinen Dorf mit
einer alleinerziehenden Mutter über erste aufregende Startup
Erfahrungen bei Lycos hin zu den eigenen ernsten Wechselfällen des
Lebens, die die Perspektive auf Wollen und Werden noch einmal ganz
zentral prägen. Das Sprechen übers Scheitern wird heute als
"Fehlerkultur ist Lernkultur" in Organisationen kultiviert. Formate
wie sogenannte "Fuckup Nigths" sollen Menschen ermutigen, das
Scheitern besprechbar zu machen. Es gehe aber vor allem um das
Lernen aus Fehlern, "weg von einer Glorifizierung des Scheiterns
hin zur Glorifizierung des Lernens". Dazu stellt Sirka Laudon fest:
"Wir müssen unterscheiden: Bei inhaltlichen Fehlern, die man nicht
wiederholen will, ist es gut und hilfreich, Transparenz zu
schaffen. Es darf aber nicht dazu führen, dass Schlampigkeit
zelebriert wird. Wie gut es gelingt, als Organisation wirklich aus
Fehlern zu lernen, hängt letzten Endes eng am Reifegrad." Immer
wieder passiert es, dass Unternehmen eine disruptive
Besetzungsentscheidung treffen in der Hoffnung und Absicht, diese
eine Person brächte den Wandel. Doch zeigt die Erfahrung:
Enttäuschung und das Gefühl des Scheitern auf beiden Seiten sind
eher die Regel als die Ausnahme. Wieviel Risiko verträgt eine
Besetzung - für beide Seiten? "Ich habe mir sehr genau angesehen,
wieviel Raum ich mit meiner Andersartigkeit bekomme, die gewünschte
Veränderung anzuschieben." beschreibt Sirka Laudon ihre
Entscheidung, sich für ihre Aufgabe bei einer Versicherung wie Axa
zu entscheiden. Denn der Wandel, der mit einer disruptive
Personalentscheidung auf hoher Ebene einhergeht, muss von den
Entscheidern wirklich gewollt sein. Ansonsten geht die Rechnung
nicht auf: "Man unterschätzt manchmal die Beharrungskräfte der
Organisation - und auch die Macht, die Geführte haben, eine
Führungskraft ins Leere laufen zu lassen." Die Fähigkeit, "Herkunft
mit Zukunft zu verbinden" gilt auch hier als kluge Handlungsmaxime,
so Frauke von Polier. Und das gelingt dann, so ergänzt sie, wenn
man sich wirklich die Zeit nimmt, in der Tiefe zu verstehen, woher
die Organisation, die es zu verändern gilt, kommt. "Wo kommen wir
her, wo wollen wir hin?" es kann schon 3 - 6 Monate dauern um "das
Alte" zu verstehen, um das Neue gut und wertschätzend, mit Respekt
vor den Wurzeln zu gestalten; ansonsten wird man die Menschen nicht
für seine Ideen gewinnen können, ist Frauke von Polier überzeugt.
Gleichzeitig haben die Krisen unserer Gegenwart Unternehmen
gezwungen, sich selbst schnell und fundamental neu zu denken. In
Transformationsvorhaben gibt es jedoch nicht nur die Euphorie des
Aufbruchs gibt, sondern oft auch die Downside, dass wir Menschen
fundament

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