Enrico Jensch – COO für das internationale operative Geschäft bei Helios Health GmbH – über neue ambulante Versorgungskonzepte mit Start in Asien & Afrika
In dieser Folge spricht Inga Bergen mit Enrico Jensch, COO von
Helios Global Health. Er verantwortet neben dem internationalen
operativen Geschäft auch die Sparten ambulante Versorgung und neue
Geschäftsmodelle.
47 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 3 Jahren
In dieser Folge spricht Inga Bergen mit Enrico Jensch, COO
von Helios Global Health. Er verantwortet neben dem internationalen
operativen Geschäft auch die Sparten ambulante Versorgung und neue
Geschäftsmodelle. Im Podcast gibt er Einblick in Struktur
und Wandel des Konzern Helios, hin zu einem digital- und
Patientenzentriertem Unternehmen.
Enrico Jensch erklärt, wie sie mit digitalen Konzepten
Primärversorgung in ausländischen Märkten verbessern wollen und
wie Trial and Error sie dazu geführt hat Gesundheitsversorgung
aus Sicht der Patientinnen und Patienten und nicht aus
Kassenstrukturen oder Legislaturperioden zu denken.
Zukünftige Versorgungswelten denken
Enrico Jensch ist Geschäftsführer bei Helios Privatkliniken GmbH,
seit Kurzem ist er zudem als COO für Helios Global Health tätig.
Die Helios Klinik ist nicht nur in vielen Ländern vertreten,
sondern bringt viel Innovation mit sich [ab min. 3]. Es ist einer
der größten Klinikkonzerne in Europa, stark aktiv in Deutschland
vertreten. Hier sind sie mit 89 Kliniken unterschiedlichster
Größe vertreten. Sie haben 640 kassenärztliche Sitze und das in
130 medizinischen Versorgungszentren. Für diese Größe sind 120
000 internationale Mitarbeitende und 70 000 Mitarbeitende in
Deutschland tätig. Internationale Ausbreitung der Arbeit ist nur
möglich, weil die Basis in Deutschland so trächtig ist.
Sie wollen als Unternehmen zukünftige Versorgungswelten denken,
denn die Heutigen werden irgendwann obsolet, so Jensch. Er sagt
wir müssen mit der uns präsentierten Realität umgehen. Ziel von
ihm und dem Unternehmen: Spitzenmedizin zu den Patientinnen und
Patienten bringen [ab min. 5]. Sie versorgen in den jetzigen
Strukturen 20 Mio. Patientinnen und Patienten [ab min. 14]. Mit
technisch Möglichkeiten wollen sie auf 100 Mio. Patientinnen und
Patienten Kontakte wachsen.
3,50€ entscheiden über Art der Versorgung
Enrico Jensch positioniert sich und sagt, bislang ist immer aus
Strukturen und nicht aus Patientinnen- und Patientensicht gedacht
worden. Diese sollen empowert werden, sodass jeder individuell
entscheiden kann, was er braucht [ab min. 7]. Innovation würde in
Deutschland funktionieren, doch die Regulatorik steht im Weg, das
führt zu Innovationsträgheit. Solange die Politik in
Legislaturperioden denkt und nicht an die Zukunft der Menschen,
verstreicht täglich Erfahrungsvermögen, das innovativ genutzt
werden könnte. Enrico Jensch sagt klar, in Deutschland
funktioniert Ambulantisierung deshalb so langsam, da die
Vergütung in der stationären Versorgung deutlich besser ist als
in der ambulanten. Es ist ein Fehler des Systems, nicht
patientenzentrierte Versorgung zu denken. Das hat er und Helios
in einem gemeinsamen Positionspapier mit dem AOK-Bundesverband
erarbeitet [ab min. 23].
Helios innovative Ansätze:
1. Digitale Plattform Curalie: Medizin soll zu Hause stattfinden,
mit einer Symptom – Checker App, Präventions- und
Gesundheitsprogrammen, Telefon- und Videokonsultation. Es
erfolgen individuelle Empfehlungen zu weiteren Schritten [ab min.
9].
2. Digital Hospital: telemedizinische Anwendung für
Videosprechstunden, solitär oder mit Curalie. Online
Terminbuchungen mit Möglichkeiten zur national und international
Konsultation [ab min. 11].
3. Cube: Mobile Arztpraxis, die mit standardisierter Medizin ohne
Ärztin oder Arzt aber mit mittlerem medizinischen Personal
funktionieren kann. Optimal gehen alle drei Ansätze ineinander
über.
Steigender Bedarf und sinkende Kapazitäten
Inga Bergen und Enrico Jensch erkennen die Hauptprobleme des
demografischen Wandels und den Personalmangel an Fachkräften am
Markt an [ab min. 17]. Die Versorgungsstrukturen verschieben sich
von stationär auf ambulant. Enrico Jensch sagt, der Druck in die
Ambulantisierung war vor der Pandemie deutlich größer [ab min.
20]. Seiner Ansicht nach macht Ambulantisierung Sinn, da vor
allem Menschen, die in kürzerer Zeit gesund werden wollen und
sich den Krankenhausaufenthalt evtl. nicht leisten können oder
diesen nicht brauchen, zu Hause heilen können. Er sagt klar, die
Wurzeln alles Übels für diesen langsamen Wandel ist unser
Vergütungsmechanismus.
„Wissen darum, dass die Demografie so ist wie sie ist und Wissen
darum, dass Menschen in Deutschland mit der Erkenntnis der
Pandemie, wo physische Medizin weniger erreichbar war, deutlich
bereiter sind telemedizinischen Angebote oder mobile Angebote in
Anspruch zu nehmen. Weil sie einfach eine Gesundheitsversorgung
haben wollen, die sonst ausstirbt. Da wird von der KV
üblicherweise negiert, ich weiß das, aber die Realität ist
einfach die Realität und der muss man sich am Ende des Tages
stellen“ [ab min. 18].
Doch auch Ärztinnen und Ärzte haben eine steigende Bereitschaft
für telemedizinische Lösungen. Sie haben die Möglichkeit, das
Berufsbild im Wandel zu sehen und sich in Zukunft für eine
telemedizinische Karriere zu entscheiden, die Helios durch
modernere Arbeitsbedingungen anbieten will. Denn warum sollte
ärztliches Personal nur aus Klinik arbeiten dürfen? [ab min. 40].
Von Spanien lernen?!
Spanien hat nicht nur ein komplett anderes Vergütungssystem, bei
dem Gemeinden ein klar festgesetztes Budget für eine
Populationsgröße haben und dieses verwalten müssen [ab min. 23],
sondern die Menschen dort tragen ihre Gesundheitsinformation und
die Ihrer Angehörigen in einer App immer mit sich [ab min. 29].
Enrico Jensch sagt das der Datenschutz hier in manchen Fällen
Wohlstandsdiskussion sind, die nichts mit der Realität und dem
Versorgungsbedarf von Menschen zu tun hat, Spanien macht uns vor,
wie es auch anders geht.
Motivation: Intrinsisch oder finanziell?
Curalie führt Digitalisierung im internationalen Kontext mit
Start-up Charakter und über 100 Mitarbeitenden. Für
Sinnhaftigkeit in dieser Arbeit muss man flexible bleiben [ab
min. 36] und die erhobenen Daten müssen in der eigenen Hand
bleiben, um zu digitalisieren und KI zu speisen. Im Gespräch
stimmt Inga Bergen zu, das eine intrinsische Motivation wie bei
Helios ein essenzieller Part für Erfolg ist, denn oft bieten
Fördergelder eher finanzielle als intrinsische Motivation. Enrico
Jensch und Helios wollen versuchen [ab min. 33] nur Fördermittel
anzunehmen, wenn eine Sinnhaftigkeit vorhanden ist.
„Ohne Medizin wäre alles andere nichts Wert“ [ab min. 39].
Enrico Jensch Make or buy?
Helios profitiert, auch im Vergleich zur Konkurrenz, durch
medizinische Expertise, die in Projekte und Umsetzungen mit
einfließen können. Ganz rational entwickeln sie etwas selbst,
wenn es (zeitlich) Sinn macht oder orientieren sich für die beste
Lösung an Produkten auf dem Markt. Enrico Jensch sagt, die
Kernkompetenz von Helios wird immer die Medizin sein [ab min.
37]. Denn die Erwartung für Inanspruchnahme von medizinischen
Diensten wird weiterhin bestehen bleiben. Amazon, die mit one
medical für 3,8 Mio. Euro 160 Allgemeinmediziner Praxen in den
USA gekauft haben, haben einen fragwürdigen Ansatz [ab min.
40].
Der Beitrag Enrico Jensch – COO für das internationale operative
Geschäft bei Helios Health GmbH – über neue ambulante
Versorgungskonzepte mit Start in Asien & Afrika erschien
zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
von Helios Global Health. Er verantwortet neben dem internationalen
operativen Geschäft auch die Sparten ambulante Versorgung und neue
Geschäftsmodelle. Im Podcast gibt er Einblick in Struktur
und Wandel des Konzern Helios, hin zu einem digital- und
Patientenzentriertem Unternehmen.
Enrico Jensch erklärt, wie sie mit digitalen Konzepten
Primärversorgung in ausländischen Märkten verbessern wollen und
wie Trial and Error sie dazu geführt hat Gesundheitsversorgung
aus Sicht der Patientinnen und Patienten und nicht aus
Kassenstrukturen oder Legislaturperioden zu denken.
Zukünftige Versorgungswelten denken
Enrico Jensch ist Geschäftsführer bei Helios Privatkliniken GmbH,
seit Kurzem ist er zudem als COO für Helios Global Health tätig.
Die Helios Klinik ist nicht nur in vielen Ländern vertreten,
sondern bringt viel Innovation mit sich [ab min. 3]. Es ist einer
der größten Klinikkonzerne in Europa, stark aktiv in Deutschland
vertreten. Hier sind sie mit 89 Kliniken unterschiedlichster
Größe vertreten. Sie haben 640 kassenärztliche Sitze und das in
130 medizinischen Versorgungszentren. Für diese Größe sind 120
000 internationale Mitarbeitende und 70 000 Mitarbeitende in
Deutschland tätig. Internationale Ausbreitung der Arbeit ist nur
möglich, weil die Basis in Deutschland so trächtig ist.
Sie wollen als Unternehmen zukünftige Versorgungswelten denken,
denn die Heutigen werden irgendwann obsolet, so Jensch. Er sagt
wir müssen mit der uns präsentierten Realität umgehen. Ziel von
ihm und dem Unternehmen: Spitzenmedizin zu den Patientinnen und
Patienten bringen [ab min. 5]. Sie versorgen in den jetzigen
Strukturen 20 Mio. Patientinnen und Patienten [ab min. 14]. Mit
technisch Möglichkeiten wollen sie auf 100 Mio. Patientinnen und
Patienten Kontakte wachsen.
3,50€ entscheiden über Art der Versorgung
Enrico Jensch positioniert sich und sagt, bislang ist immer aus
Strukturen und nicht aus Patientinnen- und Patientensicht gedacht
worden. Diese sollen empowert werden, sodass jeder individuell
entscheiden kann, was er braucht [ab min. 7]. Innovation würde in
Deutschland funktionieren, doch die Regulatorik steht im Weg, das
führt zu Innovationsträgheit. Solange die Politik in
Legislaturperioden denkt und nicht an die Zukunft der Menschen,
verstreicht täglich Erfahrungsvermögen, das innovativ genutzt
werden könnte. Enrico Jensch sagt klar, in Deutschland
funktioniert Ambulantisierung deshalb so langsam, da die
Vergütung in der stationären Versorgung deutlich besser ist als
in der ambulanten. Es ist ein Fehler des Systems, nicht
patientenzentrierte Versorgung zu denken. Das hat er und Helios
in einem gemeinsamen Positionspapier mit dem AOK-Bundesverband
erarbeitet [ab min. 23].
Helios innovative Ansätze:
1. Digitale Plattform Curalie: Medizin soll zu Hause stattfinden,
mit einer Symptom – Checker App, Präventions- und
Gesundheitsprogrammen, Telefon- und Videokonsultation. Es
erfolgen individuelle Empfehlungen zu weiteren Schritten [ab min.
9].
2. Digital Hospital: telemedizinische Anwendung für
Videosprechstunden, solitär oder mit Curalie. Online
Terminbuchungen mit Möglichkeiten zur national und international
Konsultation [ab min. 11].
3. Cube: Mobile Arztpraxis, die mit standardisierter Medizin ohne
Ärztin oder Arzt aber mit mittlerem medizinischen Personal
funktionieren kann. Optimal gehen alle drei Ansätze ineinander
über.
Steigender Bedarf und sinkende Kapazitäten
Inga Bergen und Enrico Jensch erkennen die Hauptprobleme des
demografischen Wandels und den Personalmangel an Fachkräften am
Markt an [ab min. 17]. Die Versorgungsstrukturen verschieben sich
von stationär auf ambulant. Enrico Jensch sagt, der Druck in die
Ambulantisierung war vor der Pandemie deutlich größer [ab min.
20]. Seiner Ansicht nach macht Ambulantisierung Sinn, da vor
allem Menschen, die in kürzerer Zeit gesund werden wollen und
sich den Krankenhausaufenthalt evtl. nicht leisten können oder
diesen nicht brauchen, zu Hause heilen können. Er sagt klar, die
Wurzeln alles Übels für diesen langsamen Wandel ist unser
Vergütungsmechanismus.
„Wissen darum, dass die Demografie so ist wie sie ist und Wissen
darum, dass Menschen in Deutschland mit der Erkenntnis der
Pandemie, wo physische Medizin weniger erreichbar war, deutlich
bereiter sind telemedizinischen Angebote oder mobile Angebote in
Anspruch zu nehmen. Weil sie einfach eine Gesundheitsversorgung
haben wollen, die sonst ausstirbt. Da wird von der KV
üblicherweise negiert, ich weiß das, aber die Realität ist
einfach die Realität und der muss man sich am Ende des Tages
stellen“ [ab min. 18].
Doch auch Ärztinnen und Ärzte haben eine steigende Bereitschaft
für telemedizinische Lösungen. Sie haben die Möglichkeit, das
Berufsbild im Wandel zu sehen und sich in Zukunft für eine
telemedizinische Karriere zu entscheiden, die Helios durch
modernere Arbeitsbedingungen anbieten will. Denn warum sollte
ärztliches Personal nur aus Klinik arbeiten dürfen? [ab min. 40].
Von Spanien lernen?!
Spanien hat nicht nur ein komplett anderes Vergütungssystem, bei
dem Gemeinden ein klar festgesetztes Budget für eine
Populationsgröße haben und dieses verwalten müssen [ab min. 23],
sondern die Menschen dort tragen ihre Gesundheitsinformation und
die Ihrer Angehörigen in einer App immer mit sich [ab min. 29].
Enrico Jensch sagt das der Datenschutz hier in manchen Fällen
Wohlstandsdiskussion sind, die nichts mit der Realität und dem
Versorgungsbedarf von Menschen zu tun hat, Spanien macht uns vor,
wie es auch anders geht.
Motivation: Intrinsisch oder finanziell?
Curalie führt Digitalisierung im internationalen Kontext mit
Start-up Charakter und über 100 Mitarbeitenden. Für
Sinnhaftigkeit in dieser Arbeit muss man flexible bleiben [ab
min. 36] und die erhobenen Daten müssen in der eigenen Hand
bleiben, um zu digitalisieren und KI zu speisen. Im Gespräch
stimmt Inga Bergen zu, das eine intrinsische Motivation wie bei
Helios ein essenzieller Part für Erfolg ist, denn oft bieten
Fördergelder eher finanzielle als intrinsische Motivation. Enrico
Jensch und Helios wollen versuchen [ab min. 33] nur Fördermittel
anzunehmen, wenn eine Sinnhaftigkeit vorhanden ist.
„Ohne Medizin wäre alles andere nichts Wert“ [ab min. 39].
Enrico Jensch Make or buy?
Helios profitiert, auch im Vergleich zur Konkurrenz, durch
medizinische Expertise, die in Projekte und Umsetzungen mit
einfließen können. Ganz rational entwickeln sie etwas selbst,
wenn es (zeitlich) Sinn macht oder orientieren sich für die beste
Lösung an Produkten auf dem Markt. Enrico Jensch sagt, die
Kernkompetenz von Helios wird immer die Medizin sein [ab min.
37]. Denn die Erwartung für Inanspruchnahme von medizinischen
Diensten wird weiterhin bestehen bleiben. Amazon, die mit one
medical für 3,8 Mio. Euro 160 Allgemeinmediziner Praxen in den
USA gekauft haben, haben einen fragwürdigen Ansatz [ab min.
40].
Der Beitrag Enrico Jensch – COO für das internationale operative
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Versorgungskonzepte mit Start in Asien & Afrika erschien
zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
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