André Glardon – Seriengründer & Managing Director, zuletzt mit der Teleoperation Plattform roclub 

André Glardon – Seriengründer & Managing Director, zuletzt mit der Teleoperation Plattform roclub 

In dieser Folge spricht Inga Bergen mit André Glardon, Co-Founder und Managing Director von roclub. Einer Teleoperations-Plattform, die helfen soll, den Fachkräftemangel im medizin-technischen Bereich zu bekämpfen. André ist Seriengründer,
44 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
In dieser Folge spricht Inga Bergen mit André Glardon,
Co-Founder und Managing Director von roclub. Einer
Teleoperations-Plattform, die helfen soll, den Fachkräftemangel im
medizin-technischen Bereich zu bekämpfen. André ist Seriengründer,
der schon im Studium sein erstes Unternehmen gegründet und
mit medneo eines der erfolgreichsten deutschen Medtech
Start-ups aufgebaut hat.

Im Podcast erklärt André Glardon, wie roclub durch Konnektivität
und remotes arbeiten, die Attraktivität des medizintechnischen
Arbeitsbereichs erhöht und wie wichtig es bei der Gründung ist
den Sweetspot für sein Thema zu finden.
Start-up, um das Studium zu finanzieren

André Glardon hat bereits drei Unternehmen gegründet, zwei davon
im Gesundheitssektor. Ein Seriengründer, der international
aufgewachsen ist und unter anderem in Südamerika, der USA und
Spanien gelebt hat. Nach seinem BWL-Studium hat er einen MBA
gemacht und hier schon sein Interesse für das Gesundheitswesen
entdeckt. Nach seiner ersten Firmengründung während des Studiums
hat er lange bei Siemens Healthineers gearbeitet und konnte hier
umfangreiche Erfahrungen zum Thema Prozessoptimierung und
Beratung sammeln und neue Denkweisen erlernen. Folgend hat er
medneo mit zwei weiteren Unternehmern gegründet [ab min. 4].
Dieses Jahr konnte er als Co-Founder roclub ins Leben rufen.
Seinen Co-Founder Dr. Matthias Issing, kennt er aus der Gründung
von medneo. Sie sind zusammen aus dem operativen Geschäft bei
medneo ausgestiegen, um roclub erfolgreich umsetzten zu können.
Medneo wird von dem dritten Co-Founder weitergeführt.
Mangel als Motivation

André Glardon erklärt, dass Medizintechniken abhängig von
medizintechnischem Personal sind. Hier besteht ein großer Mangel,
denn dieser ist im Gesundheitsbereich nicht auf die Pflege oder
ärztliche Fachkräfte beschränkt [ab min. 5]. Das hat zur
Folge, dass viele Untersuchungen nur verspätet oder mit
vermindernder Qualität erfolgen. Das war der Hauptgrund und die
Motivation für die Gründung von roclub. Die
Fachkräfte-Problematik ist kein national begrenztes Problem,
sondern eine globale Herausforderung. Der Markt und der Bedarf
sind groß, der Mangel an Fachkräften aber auch. Es handelt sich
nicht isoliert um den Bereich der Radiologie, sondern überall
dort, wo Medizintechnik durch medizintechnisches Personal
betrieben wird [ab min. 6].  
Teure Technik, wirtschaftlicher Verlust

Medizintechniken sind teuer und werden nicht genutzt, wenn das
Personal fehlt, aufgrund von strukturellem Mangel oder
Krankheitsausfall. Das führt zu einer verzögerten oder
geminderten Diagnostik auch in der westlichen Welt. Das Ziel mit
ihrem Unternehmen: zur besseren Patientenversorgung
beizutragen [ab min. 8]. Die Lösung soll Patientinnen und
Patienten also eine pünktliche Diagnostik ermöglichen, hoch
skalierbar sein und weltweit eingesetzt werden.


Das Produkt setzt auf Konnektivität, die technischen Geräte
sollen auf eine IoT-Plattform gebracht werden, durch einen „Plug
and Play“ Ansatz, d.h. Geräte können in wenigen Minuten mit der
Plattform verbunden werden, unter Berücksichtigung des
Datenschutzes. Dann können die Geräte auf eine generische Art und
Weise von überall gesteuert werden. Eigenes Fachpersonal kann
also von überall darauf zugreifen [ab min. 10].


Das kann die gesamte Infrastruktur verändern, da ein remotes
Arbeiten ermöglicht werden kann oder sich Fachkräfte und Kliniken
gegenseitige aushelfen können. Falls die medizinisch-technischen
Expertinnen und Experten von zu Hause arbeiten möchten, benötigen
sie hierfür keine spezielle Anwendung, sondern lediglich einen
Browser und Internetzugriff. Mit einer
Multifaktoren-Authentifizierung können sie Zugriff erhalten. Auch
können sich bspw. gefragte Expertinnen und Experten für
kardiologische MRTs auf verschiedene Standorte zuschalten und
dort eingesetzt werden oder auch mehrere Untersuchungen parallel
durchführen [ab min. 14].  


„Einmal installiert, da fangen die Probleme an, weil sie dann
merken, „oh“ wer kann den die Geräte auch kontinuierlich auf
einer hohen Qualität betreiben, sodass die Geräte nicht nur 10 %
ihrer Kapazität nutzen von dem, was sie können, sondern zu einem
Maximum ausfahren was sie leisten können. Da kann so eine Lösung
wie unsere erheblichen Mehrwert leisten“.
 [ab min. 20] Medizinisch-technische
Freelancer?

Ein zentrales Anliegen von André Glardon und seinem Unternehmen:
Die Rolle der medizinisch-technischen Fachangestellten zu stärken
und attraktiv zu machen, denn die Attraktivität des Berufs ist in
den letzten Jahren zurückgegangen. Um das Anliegen bestmöglich
umzusetzen, haben sie enge zusammenarbeiten mit den Expertinnen
und Experten verschiedenster Standorte [ab min. 16]. Mit
roclub wollen sie sich nicht nur an große Unternehmen richten,
sondern auch Einzelpersonen eine Möglichkeit bieten als
Freelancer zu arbeiten und diesen auch als Pool von Fachpersonal
auf dem internationalen Markt in Zukunft anbieten zu können. Bei
einem strukturellen Personalmangel reicht eine interne
Strukturierung oft nicht mehr aus, daher soll dieser Marktplatz
integriert werden. Es können also neue Strukturen angeboten
werden, beispielweise Gesellschaften für medizintechnische
Fachkräfte oder die Möglichkeit zur Unternehmensgründung in
diesem Fachbereich. Gesellschaftlich wurde vor allem als
Nebeneffekt von Covid sichtbar, dass Arbeitskräfte nicht mehr
zurück in gleiche Arbeitsverhältnisse wollen, sondern remote oder
hybride Arbeitsmöglichkeiten geboten bekommen wollen. 
Ziel: Schnell internationalisieren

Klar zu unterscheiden, so Glardon ist der Fakt, dass sie keine
Teleradiologie anbieten, denn die gibt es schon, sondern
Teleoperations. Also soll nicht nur eine visuelle und auditive
Kommunikation stattfinden, sondern eine Steuerung der Geräte.
Nach dem Launch Anfang 2023 wollen sie schnell innerhalb und
außerhalb Europas expandieren. Auch Inga Bergen ist als Business
Angel dabei, Mitte nächsten Jahres soll die Expandierung in einer
Finanzierungsrunde ausgestaltet werden [ab min. 22]. 


Die Vision des Unternehmens: zukünftiger Kategorie-Leader im
Teleoperations-Bereich und der medizin-technischen Diagnostik zu
werden. Mit diesem Vorhaben werden sie vorerst viel zu tun haben,
wobei eine Integration des Systems für alle sensiblen
Infrastrukturen wie im Gesundheitswesen oder auch der
Energieversorgung sinnvoll und möglich ist [ab min. 24]. Für
ein erfolgreiches Weiterführen ist eine schnelle
Marktdurchdringung notwendig.
Alles ist am Ende Teamsport

Um so ein Start-up erfolgreich aufzubauen und zu führen, braucht
es viele schlaue Köpfe, die Erfahrung und Wissen in dem Bereich
mitbringen [ab min. 31]. Es benötigt ein geeignetes Team, an
dem alle motiviert an der gleichen Vision arbeiten und mitwirken,
ob als strategischer Partner, Meinungsmacher oder
Arbeitnehmendem. Zudem haben alle Mitwirkenden die Option einer
Beteiligung an der Firma. Als E-Company wollen sie mit einer
Vorbildsfunktion vorangehen und sagen: remote first! So sind ihre
Mitarbeitenden weltweit verteilt und es wurden Co-working Plätze
weltweit eingerichtet die für alle angeboten werden [ab min.
28]. Gut gelingen, so André Glardon kann roclub auch aus dem
Grund, da sie das „Window of Opportunity“ passend auf den
Sweetspot getroffen haben. Man sollte mit seiner Idee also weder
zu früh noch zu spät dran sein.
Vertrieb smart gemacht

Für den Vertrieb werden sie stark in die Verbandsarbeit gehen.
Wenn die Begeisterung viral von Menschen mitgetragen wird, die
von der Lösung überzeugt sind, so sind diese auch oftmals
Botschafterinnen und Botschafter. Denn diese benötigt es gut
vernetzt in einzelnen Regionen [ab min. 34].  


André Glardon ist wie auch Inga Bergen überzeugt, dass es immer
Menschen für verschiedene Arbeitsbereiche benötigen wird [ab
min. 40]. Es ist ein wichtiger Aspekt zu erkennen und zu
durchdenken, wo Menschen weiterhin smart eingesetzt werden
sollen [ab min. 42]. 


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erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.

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