Melanie Eckert, Co-CEO & Mitgründerin von Krisenchat – einem digitalen Chat für Kinder und Jugendliche in Notsituationen, der rund um die Uhr erreichbar ist

Melanie Eckert, Co-CEO & Mitgründerin von Krisenchat – einem digitalen Chat für Kinder und Jugendliche in Notsituationen, der rund um die Uhr erreichbar ist

Gegründet in der Corona-Pandemie 2020, hat sich Krisenchat schnell zu einem echten Lebensretter für junge Menschen in Notsituationen entwickelt. In der heutigen Podcastfolge erzählt Melanie Eckert mehr über die Gründung,
44 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Gegründet in der Corona-Pandemie 2020, hat sich Krisenchat schnell
zu einem echten Lebensretter für junge Menschen in Notsituationen
entwickelt. In der heutigen Podcastfolge erzählt Melanie Eckert
mehr über die Gründung, die Vision und die Bedeutung von
Krisenchat. Krisen kennen keine Sprechzeiten 

Die Grundidee der Plattform bestand bereits zu Beginn der
Pandemie, erzählt Melanie Eckert zu Beginn des Podcasts. Exclamo
sollte eine Plattform sein, in der Schüler:innen, die Opfer von
Mobbing auf dem Schulhof sind, mit Schulsozialarbeiter:innen
zusammengeführt werden. Mit dem ersten Lockdown im Mai 2020 wurde
dieses Projekt jedoch auf Eis gelegt. Der Bedarf an
professioneller Intervention im Bereich der psychischen
Gesundheit war jedoch präsenter denn je. Schnell stellt sich die
Frage: Was brauchen Kinder und Jugendliche jetzt? Die Idee des
Krisenchats ist geboren. Anonym, kostenlos und rund um die Uhr
erreichbar. Beratung über WhatsApp, SMS und Telegram.
Wir müssen lernen, die Generationen dort abzuholen, wo
sie stehen. – Digital! 

Der Krisenchat macht es vor, er holt die Gen Z und Gen Alpha
genau in ihren Lebenswelten ab. Das ist nicht mehr das Telefon
oder die E-Mail. Es sind Chats wie WhatsApp und Telegram, aber
auch andere soziale Medien wie TikTok, Snapchat, Discord, Twitch
und Co. Genau das macht sich der Krisenchat zunutze. Mit rund 320
ehrenamtlichen Beraterinnen haben sie in den letzten drei Jahren
über 90.000 Anfragen bearbeitet und damit im wahrsten Sinne des
Wortes schon einige Leben gerettet.
Divers denken ist wichtig 

Eine komplette Online-Therapie ist nicht möglich. Das will
Krisenchat auch gar nicht. Vielmehr ist die Plattform eine erste
Anlaufstelle, bei der die Hürden besonders niedrig gehalten
werden. Rund um die Uhr können sich Jugendliche den Berater:innen
anvertrauen, die dann gemeinsam mit den Betroffenen eine passende
Lösung finden. 


Die Lebenswelten unserer Gesellschaft haben sich in den letzten
Jahrzehnten so massiv erweitert, dass es auch für das
Gesundheitswesen wichtig ist, den Schritt in die Digitalisierung
zu wagen. Und dass das ankommt, zeigen nicht nur Studien, sondern
auch die Realität. Der Krisenchat hat mittlerweile so viele
Anfragen, dass er 30 bis 40 Prozent aus Kapazitätsgründen
ablehnen muss.
Social Media für Psychoedukative Formate 

Schnell wurde klar, dass es in Deutschland eine massive
Versorgungslücke gibt. Um den Jugendlichen auch weiterhin helfen
zu können, haben sich Melanie Eckert und ihre Mitgründer:innen
von Krisenchat eine Lösung überlegt, die wie für Jugendliche
gemacht ist. Über soziale Medien, vor allem TikTok und Youtube,
wird Wissen geteilt. Von der Aufklärung über psychische
Gesundheit, über Übungsformate mit Tipps zu Panikattacken bis hin
zu Wegweisern, wie man einen Therapieplatz findet. So schaffen
sie einen schnellen und einfachen Zugang zur
Gesundheitsversorgung.
Von der Jugendlichen für Jugendliche 

Der Krisenchat wurde nicht nur von Melanie Eckert gegründet. Mit
ihr haben drei Jugendliche die Plattform ins Leben gerufen. Und
genau das macht den Erfolg aus, sagt Melanie. Das Angebot muss
für die Zielgruppe entwickelt werden und da ist es besonders
wichtig, genau auf sie und ihre Bedürfnisse zu hören. Wir müssen
lernen auch auf das Expertenwissen der Jüngeren zu hören. Social
Media hat hier natürlich auch einen großen psychologischen Effekt
hinterlassen, denn Feedback und Meinungskultur sind stärker denn
je.
Die Arbeit des Krisenchats stellt eine Grundversorgung
dar

Die 320 Berater:innen arbeiten alle ehrenamtlich bei Krisenchat
und das neben ihrem eigentlichen Beruf. Denn für sie ist klar,
wie wichtig und richtig diese Arbeit ist. Aber eigentlich müsste
diese Arbeit bezahlt und nicht von der Zivilgesellschaft oder
ehrenamtlich getragen werden, sagt Melanie Eckert. Zum Glück hat
Krisenchat die Unterstützung von tollen Partner:innen. Dazu
gehören unter anderem Ein Herz für Kinder, Save the Children oder
die SOS-Kinderdörfer. Aber auch Krankenkassen wie die BKK VBU,
Barmer und die TK sind bereits Teil der Unterstützer:innen.


Die große Nachfrage zeigt deutlich, wie wichtig die Arbeit des
Krisentelefons für Jugendliche und Kinder ist. Durch ihre Arbeit
und die enge Zusammenarbeit mit der Polizei konnten schon viele
Menschenleben gerettet werden.



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Krisenchat – einem digitalen Chat für Kinder und Jugendliche in
Notsituationen, der rund um die Uhr erreichbar ist erschien
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