Anne Sophie Geier – Geschäftsführerin des Spitzenverbandes digitaler Gesundheitsversorgung: darüber, wie Digitalisierung das deutsche Gesundheitswesen retten kann

Anne Sophie Geier – Geschäftsführerin des Spitzenverbandes digitaler Gesundheitsversorgung: darüber, wie Digitalisierung das deutsche Gesundheitswesen retten kann

Im Gesundheitssystem ist gerade viel in Bewegung, vor allem in Sachen Digitalisierung. Darin sind sich Anne Sophie Geier und Inga Bergen einig. Was gerade alles passiert und welche Rolle der Spitzenverband Digitales Gesundheitsversorgung dabei spielt,
45 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Im Gesundheitssystem ist gerade viel in Bewegung, vor allem in
Sachen Digitalisierung. Darin sind sich Anne Sophie Geier und Inga
Bergen einig. Was gerade alles passiert und welche Rolle der
Spitzenverband Digitales Gesundheitsversorgung dabei spielt,
darüber sprechen die beiden heute. 

Auf regulatorischer Ebene wird schon mit den Hufen gescharrt, man
will etwas verändern und die Digitalisierung im deutschen
Gesundheitswesen endlich vorantreiben. Vor allem in das
Digitalgesetz wird viel Hoffnung gesetzt. 


Nicht nur in Deutschland geht es in Sachen Digitalisierung
endlich voran. Unsere französischen Nachbarn machen uns vor, wie
es richtig geht. Mit einem neuen Zulassungsweg für Apps auf
Rezept und Telemonitoring ebnen sie den Weg in eine digitalere
Zukunft.
In drei Jahren zu 170 Mitgliedern 

Seit der Gründung im Jahr 2019 haben sich bereits 170 Mitglieder
dem Verein angeschlossen. Alle mit einem gemeinsamen Ziel: Die
Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen aktiv
voranzutreiben und mitzugestalten. Mit dem Ziel kommt auch eine
gemeinsame Vision, die alle Mitglieder eint. Denn es muss sich
etwas grundlegend ändern. Und das passiert gerade besonders
stark. Denn mit den vielen Insolvenzen, der Weltwirtschaftskrise
und dem extremen Fachkräftemangel bricht das Gesundheitssystem
gerade auseinander.
Digitale Gesundheitsanwendungen sind dort, wo
Versorgungslücken bestehen

Meistens kommen die Gründer*innen von DiGas aus dem
Gesundheitssystem, wo sie am eigenen Leib erfahren, wo es
Versorgungslücken gibt, sagt Anne Sophie Geier. Das ist natürlich
die größte Motivation. Sie helfen, Lösungen zu finden, wo das
System nicht optimal aufgestellt ist. Sei es beim Trend zur
natürlichen Verhütung, wo digitale Unterstützung möglich ist,
oder bei psychischen Erkrankungen. Aber nicht nur im Alltag von
Patient*innen bieten Apps auf Rezept und andere einen großen
Mehrwert. Forschung geht immer weiter. DiGa können Erkenntnisse
und Forschung für Patient*innen zugänglich machen, neue Lösungen
erarbeiten und so den Medikamentenverbrauch reduzieren.
Regulationen sind meist der limitierende
Faktor

In Deutschland dürfen Ärzt*innen nur 30% ihrer Fälle
telemedizinisch behandeln. Man will verhindern, dass virtuelle
Praxen entstehen. Vor allem jüngere Ärtz*innen sehen sich
nach mehr Flexibilität im Arbeitsalltag. Homeoffice, flexible
Öffnungszeiten und eine bessere Versorgung auf dem Land können
durch Telemedizin gewährleistet werden. Inga und Anne Sophie
Geier sind sich sicher, dass die Telemedizin in Deutschland
dringend einen Schub braucht. 


Schon jetzt weiß man, dass sich Diagnosen kaum unterscheiden,
egal ob sie digital oder analog gestellt wurden.
Bereits über 300 Millionen Euro Funding
erhalten 

Man könnte meinen, dass sich das Investitionsklima gerade in der
aktuellen Weltwirtschaftskrise verschlechtert hat. Doch das
Gegenteil ist der Fall. Digital Health ist ein äußerst
dynamischer Markt, der in den nächsten Jahren mit Sicherheit
weiter wachsen wird. Es gibt viele Baustellen, die nach Lösungen
verlangen, aber wenn in Europa bei den Zulassungen nicht bald
gehandelt wird, könnten viele Innovationen an die USA verloren
gehen. Dabei hat Digital Health in vielerlei Hinsicht einen
lebensverändernden Einfluss auf die Menschen.
Was macht der Spitzenverband um digital Health in
Deutschland voranzutreiben? 

Neben digitalen Strategien und Finanzierungen erarbeiten sie vor
allem konkrete Lösungen für innovative Ideen in diesem Bereich.
Sie sprechen mit wichtigen Stakeholdern und bringen die
Digitalisierung auf den Weg. Darüber hinaus bieten sie auch
Schulungen für Ärzt*innen an. Denn ein
Transformationsprozess ist extrem kommunikationsintensiv. Die
Praxen müssen gut über die neuen Prozesse aufgeklärt werden und
eine positive Begleitung und Kommunikation ist besonders
für Ärzt*innen der älteren Schule im Bereich Digitalisierung
extrem wichtig.



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