Armin Schmidt, Gründer von German Bionic über das E-Bike für den Rücken 

Armin Schmidt, Gründer von German Bionic über das E-Bike für den Rücken 

Armin Schmidt hat schon einige Unternehmen gegründet. Vor allem im Technologiebereich, denn er hatte schon immer ein Faible für Unternehmen, die Software mit Hardware kombinieren. 2017 hat er dann German Bionic gegründet.
39 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Armin Schmidt hat schon einige Unternehmen gegründet. Vor allem
im Technologiebereich, denn er hatte schon immer ein Faible für
Unternehmen, die Software mit Hardware kombinieren. 2017 hat er
dann German Bionic gegründet. Ursprünglich gar nicht für den
Gesundheitssektor geplant. Doch sechs Jahre und sechs
Produktgenerationen später bringen sie nach vielen Anpassungen
ein Exoskelett für die Pflege auf den Markt. Wie es dazu kam,
warum das Exoskelett den Körper so entlastet und wie die Zukunft
von German Bionic aussieht, erfahrt ihr im heutigen
Podcast. 
Ein bisschen so wie bei Ironman oder
Avatar 

Seit vielen Jahrzehnten gibt es Ideen, den Menschen durch den
Einsatz von externen Robotern von schweren Arbeiten zu entlasten.
Was früher noch viel Fantasie war, wird heute endlich Realität.
Seit etwa 10 bis 15 Jahren ist die Technologie so weit, dass vor
allem massentaugliche Exoskelette hergestellt werden können. Denn
nur durch den Fortschritt in der Innovation aber auch in der
Akzeptanz in der Gesellschaft können diese Hilfsmittel zu einem
wesentlich geringeren Preis hergestellt und somit auch eingesetzt
werden.
Das E-Bike für den Rücken 

Das Exoskelett ist ein Hilfsmittel, das über die Kleidung gezogen
wird. Man unterscheidet zwischen passiven und aktiven Skeletten.
German Bionic hat sich bei der Produktion auf aktive Skelette
spezialisiert, die unterstützend bei Tätigkeiten helfen, ähnlich
wie ein E-Bike. Es wird also Energie zugeführt, um die Arbeit zu
erleichtern. Es ist ein intelligentes Produkt. Denn es passt sich
nicht nur individuell an die Träger*in an, sondern lernt mit der
Zeit sogar, wie viel Unterstützung in welcher Situation benötigt
wird. Das führt zu einer nachweisbaren Arbeitserleichterung.
Von der Logistik in die Pflege 

Angefangen hat alles mit einem EU-Forschungsprojekt, in dem
Prototypen von Exoskeletten für Arme, Beine und Rücken entwickelt
wurden. Armin Schmidt und German Bionic haben sich dann bewusst
auf einen Bereich spezialisiert. Da vor allem der Rücken in
vielen Branchen stark beansprucht wird, sahen sie hier den
größten Bedarf. Inzwischen haben sie bereits die 6. Generation
auf den Markt gebracht und ihr Produkt immer weiter optimiert.
Angefangen in der Logistik wagt German Bionic seit kurzem auch
den Schritt in die Pflegebranche. Gemeinsam mit der Charité in
Berlin haben sie 2020 ein Forschungsprojekt durchgeführt, um das
für die Logistik gebaute Exoskelett für die Pflege zu
perfektionieren. Nach einer Feedback- und Verbesserungsphase ist
ein Produkt entstanden, das in allen Pflegeberufen vom Heben und
Transferieren bis hin zum morgendlichen Rundgang unterstützen
kann. 
Einen neuen Markt erschließen 

Logistik funktioniert fast nur noch international. So konnte sich
German Bionic schon früh einen internationalen Markt erschließen.
So sind sie bereits in Japan, den USA und Deutschland vertreten.
Im Gesundheitsbereich ist das etwas schwieriger. Zwar werden sie
ihre Medizinprodukte bald auch in den USA auf den Markt bringen,
aber dieser Bereich ist viel fragmentierter. Jeder Markt ist
anders, aber Armin Schmidt ist sich sicher, dass jedes Produkt,
das ein Problem löst, auch seine Daseinsberechtigung hat. Die
Akzeptanz in der Gesellschaft für diese noch sehr junge
Technologie ist jedenfalls da und wächst stetig. So kann sich der
Gründer von German Bionic auch vorstellen, dass in Zukunft immer
mehr Exoskelette zum Einsatz kommen und in vielen Bereichen
unterstützen. Sei es in der Wirtschaft oder auch im privaten
Bereich.
Mit einem starken Produktionspartner 

Mit Mubea hat German Bionic einen starken Produktionspartner
gefunden. Als führender Automobilzulieferer ist das Produkt
jedenfalls in guten Händen. Ein Exoskelett aus deutscher
Produktion in der Nähe von Köln. Vielleicht sogar die Zukunft der
deutschen Automobilindustrie? Wir werden sehen.


German Bionic will aber vor allem unterstützen. Sie wollen mit
ihren Produkten keinesfalls den Menschen ersetzen. Vielmehr soll
die Arbeit erleichtert werden. Dort, wo der Körper Schwächen hat.
In Zukunft wird German Bionic also weiter an seinen Bausteinen
für Exoskelette tüfteln und so weitere innovative Produkte auf
den Markt bringen, die den Menschen das Leben erleichtern können.



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