SG #025: Das Schulsystem

SG #025: Das Schulsystem

Die Informationen in diesem Text sind veraltet - es gibt eine neue Episode dazu: https://slowgerman.com/2019/11/12/sg-194-das-deutsche-schulsystem-aktualisiert/ Zunächst muss ich sagen, dass es in Deutschland eine Schulpflicht gibt.
13 Minuten

Beschreibung

vor 17 Jahren

Die Informationen in diesem Text sind veraltet – es gibt
eine neue Episode dazu:
https://slowgerman.com/2019/11/12/sg-194-das-deutsche-schulsystem-aktualisiert/


Zunächst muss ich sagen, dass es in Deutschland eine Schulpflicht
gibt. Jedes Kind muss also eine Schule besuchen. In jedem
Bundesland ist die Schulpflicht geregelt. Meistens sind es neun
Jahre, die ein Kind in die Schule gehen muss.


In Deutschland gibt es ungefähr 36000 öffentliche Schulen und nur
2600 private Schulen. Private Schulen sind solche Schulen, für
die die Eltern etwas zahlen müssen. Öffentliche Schulen werden
vom Staat oder Bundesland betrieben und sind kostenlos.


Mit sechs Jahren kommt ein deutsches Kind in die Schule. Vorher
war es meistens im Kindergarten. Die erste Klasse besucht es dann
in einer Grundschule. Meistens dauert die Grundschule vier Jahre
lang, in einigen Fällen aber auch sechs Jahre lang.


Danach müssen die Eltern entscheiden, wie es für das Kind
weitergeht. Sind die Noten sehr gut? Oder eher nicht? Die Noten
werden in Deutschland von 1 bis 6 vergeben. Eine eins ist die
beste Note, eine sechs die schlechteste. Nach der vierten Klasse
können Kinder weiter in die Hauptschule gehen. Diese dauert bis
zur neunten Klasse und ist die Schulart mit dem niedrigsten
Abschluss. Wer auf einer Hauptschule war, macht danach meistens
eine Lehre, also einen handwerklichen Beruf, wie Maler, Schreiner
oder ähnliches.


Man kann aber auch auf die Realschule gehen. Als ich zur Schule
ging, war das für Kinder ab der sechsten Klasse möglich. Wer zum
Beispiel gemerkt hat, dass die Hauptschule zu leicht ist, der
ging auf die Realschule. Hier wird man sehr praktisch auf das
Leben vorbereitet, man lernt beispielsweise neben den normalen
Fächern wie Mathematik und Deutsch oder Englisch auch mit zehn
Fingern auf einer Tastatur zu tippen oder Buchführung. Die
Realschule wird mit der „Mittleren Reife“ abgeschlossen und
dauert bis zur 10. Klasse.


Mit sehr guten oder guten Noten kann man nach der vierten Klasse
auch ins Gymnasium gehen. Im Gymnasium lernen die Kinder
Fremdsprachen, Chemie, Physik und ähnliche Fächer. Das Gymnasium
dauert bis zur 13. Klasse, mittlerweile nur noch bis zur 12.
Klasse. Man spezialisiert sich immer mehr auf die eigenen
Interessen. Die letzten zwei Jahre auf dem Gymnasium bezeichnet
man als Kollegstufe. Hier hat man so genannte Leistungskurse und
Grundkurse. Ich hatte zum Beispiel als Leistungskurse Deutsch und
Englisch, jeweils 6 Stunden pro Woche. Fächer, die man überhaupt
nicht mag, kann man abwählen. Das heißt, man muss sie nicht mehr
machen. Das geht aber natürlich nur begrenzt. Ich hatte Glück und
konnte Chemie abwählen.


In der Kollegstufe schreibt man eine Facharbeit, also eine
ungefähr 30 Seiten lange wissenschaftliche Arbeit zu einem
bestimmten Thema. Dies soll eine Vorbereitung auf das Studium
sein, denn wer das Gymnasium mit dem so genannten Abitur
abschließt, darf an einer Universität studieren. Das Abitur
machen die deutschen Jugendlichen mit 18 oder 19. Danach müssen
die Jungen noch zum Militärdienst, zum Bund, wie wir sagen. Oder
sie können Zivildienst leisten, also beispielsweise in einem
Altenheim arbeiten oder in einem Kindergarten. Eines von beidem
ist Pflicht. Nur wer körperlich Probleme hat, wird von dieser
Pflicht befreit. Mit 19 oder 20 fangen die Abiturienten dann an
zu studieren.


Über das Schulsystem wird in Deutschland viel diskutiert.
Kritisiert wird oft, dass die Kinder schon im Alter von zehn
Jahren gezwungen werden, sich für Hauptschule, Realschule oder
Gymnasium zu entscheiden. Das sei viel zu früh, sagen Experten.
Kritisiert wurde auch oft, dass das Gymnasium bis zur 13. Klasse
dauert. In Europa ist das zu lang. Daher wird die Zeit nun um ein
Jahr verkürzt.


Die Kinder gehen übrigens in Deutschland meist nur am Vormittag
in die Schule. Sie beginnt gegen acht Uhr morgens und endet um
eins. Im Gymnasium kommt manchmal Nachmittagsunterricht dazu,
also zwei Stunden Sport oder im höchsten Fall vier Stunden
Unterricht. Wenn die Eltern allerdings den ganzen Tag arbeiten
müssen gibt es einen Kinderhort, wo die Kinder nach der Schule
hingehen können. Dort bekommen sie Essen und sie können ihre
Hausaufgaben machen.


Der Song am Ende ist „Steh auf“ von der Band „Stimmkraft“. Ich
habe sie im Podsafemusicnetwork gefunden.


Text der Episode als PDF:
https://slowgerman.com/folgen/sg25kurz.pdf

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