SG #112: Winter

SG #112: Winter

Es ist kaum zu glauben: Am Wochenende war es hier in München so warm, dass die Menschen draußen in den Biergärten saßen. Das ist für unsere Region hier sehr untypisch – normalerweise ist der Dezember sehr kalt. Oft schneit es schon Anfang November,
6 Minuten

Beschreibung

vor 9 Jahren

Es ist kaum zu glauben: Am Wochenende war es hier in München so
warm, dass die Menschen draußen in den Biergärten saßen. Das ist
für unsere Region hier sehr untypisch – normalerweise ist der
Dezember sehr kalt. Oft schneit es schon Anfang November, und
erst im April werden wir es wieder wärmer haben. Ein halbes Jahr
Winter – das ist normal in Deutschland. Aber wir haben uns an die
vier Jahreszeiten gewöhnt und genießen es – mal mehr und mal
weniger. Natürlich nervt es manchmal, dass es immer kalt ist.
Aber es hat auch seine schönen Seiten.


Wenn der Herbst langsam zu Ende geht müssen wir hier in
Süddeutschland erstmal in die Autowerkstatt: Reifen wechseln. Die
Sommerreifen werden abmontiert, die Winterreifen aufgezogen. Ich
mache das nicht in der Werkstatt, sondern mit meinem Papa
zusammen. Das macht richtig Spaß, auch wenn es sehr anstrengend
ist. Was nervt ist, dass man sein Auto morgens ausgraben muss,
wenn über Nacht Schnee gefallen ist. Die Scheibe muss
freigekratzt werden, damit man wieder durchsehen kann. Das dauert
ganz schön lange!


Im Winter werden die Kerzen aus dem Keller geholt und wir zünden
sie an. Vor Weihnachten stellen wir den Adventskranz aus
Tannenzweigen mit seinen vier großen Kerzen auf den Tisch. Jede
Woche zünden wir eine neue Kerze an – bis Weihnachten ist. Am
Ende brennen also alle vier Kerzen. Dann trinken wir Tee, Kaffee
und essen dazu selbstgebackene Plätzchen. Plätzchen, so heißen
die kleinen Gebäckstücke hier im Süden – im Norden sagt man Kekse
dazu. Es gibt viele Rezepte für Plätzchen – Kokosmakronen,
Vanillekipferl, Zimtsterne oder Spitzbuben zum Beispiel. Und
natürlich Lebkuchen. Süßes gehört zur Vorweihnachtszeit dazu,
genauso wie Gewürze wie Zimt, Vanille oder Orangenduft.


Ab nach draußen, wenn Schnee liegt!


Am schönsten ist es natürlich, wenn draußen Schnee liegt und
trotzdem die Sonne scheint. Dann können wir einen Spaziergang im
Schnee machen. Wir können einen Schneemann bauen oder eine
Schneeballschlacht machen – dazu bewerfen wir uns mit Kugeln aus
Schnee. Wer selber ein Haus hat, der muss früh morgens den
Bürgersteig freiräumen – hier darf kein Schnee mehr liegen, wenn
die Leute zur Arbeit gehen. Das kann ganz schön anstrengend sein!


Natürlich können wir im Winter auch Skifahren oder mit dem
Schlitten die Hügel hinuntersausen. Für Kinder ein großer Spaß –
und für die Erwachsenen natürlich auch. Viele gehen im Winter
auch gerne Schlittschuhlaufen. Sie fahren mit ihren
Schlittschuhen auf der Eisfläche im Kreis.


Wichtig ist im Winter vor allem gute Kleidung. Männer tragen dann
lange Unterhosen, die sehen aus wie Leggings. Frauen und Kinder
tragen eher Strumpfhosen. Dann am Besten Zwiebel-Look: Also viele
verschiedene Lagen übereinander. Ein T-Shirt, darüber ein Hemd
und noch ein Wollpulli. So bleibt einem schön warm und man kann
trotzdem eine Schicht ausziehen, wenn man in ein Café geht. Und
dann natürlich Mütze, Schal und Handschuhe! Und ein dicker
Daunen-Anorak, also eine dicke Jacke, die mit Federn gefüllt ist.
Das hält warm.


Vor Weihnachten gehen wir gerne auf den Christkindlmarkt – er
heißt im Norden Weihnachtsmarkt. Dort kann man an kleinen Buden
Geschenke kaufen und Christbaumschmuck, aber auch und vor allem
leckere Dinge essen und trinken. Hier trinken wir Glühwein oder
Kinderpunsch – das ist die Variante ohne Alkohol. Das sind heiße
Getränke mit vielen weihnachtlichen Gewürzen drin. Wir stehen
zusammen in der Kälte und unterhalten uns. Ist das komisch für
Euch? Wie sieht Euer Winter aus? Schreibt gerne in die
Kommentarfunktion!


Text der Episode als PDF:
https://slowgerman.com/folgen/sg112kurz.pdf

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