SG #124: Margarete Steiff

SG #124: Margarete Steiff

Ich erzähle Euch heute von einer Frau. Sie hieß Margarete Steiff und wurde 1847 geboren. Sie hatte es nicht leicht: Schon als Kind war sie teilweise gelähmt – ihre Bewegungen waren stark eingeschränkt. Das Mädchen war aber fröhlich und hilfsbereit.
5 Minuten

Beschreibung

vor 9 Jahren

Ich erzähle Euch heute von einer Frau. Sie hieß Margarete Steiff
und wurde 1847 geboren. Sie hatte es nicht leicht: Schon als Kind
war sie teilweise gelähmt – ihre Bewegungen waren stark
eingeschränkt. Das Mädchen war aber fröhlich und hilfsbereit.
Margarete betreute die Kinder von Frauen, die arbeiten mussten.
Und sie nähte gerne. Obwohl die Eltern dagegen waren, wurde sie
Schneiderin. Und der Vater sah schließlich ein, dass seine
Tochter begabt war.


Also richtete er für sie und ihre Schwester eine Schneiderei ein.
Dort bekamen die beiden jungen Frauen immer mehr Arbeit – anfangs
nähten sie noch mit der Hand. Aber sie sparten ihre Einnahmen und
kauften sich bald als erste in der Gegend eine Nähmaschine.
Margarete kaufte ein Filzgeschäft und hatte bald mehrere
Angestellte. Sie hatte also Arbeiterinnen, die für sie nähten.
Genäht wurde vor allem Kleidung.


Durch Zufall sah Margarete eines Tages in einer Zeitschrift eine
Näh-Anleitung, man nennt das Schnittmuster, für einen Elefanten.
Also ließ sie Nadelkissen nähen – in Form von Elefanten. In ein
Nadelkissen steckt man Nähnadeln, die man gerade nicht braucht –
damit man sich nicht verletzen kann. Diese besonderen Nadelkissen
verkauften sie auf dem Markt, und sie waren ein voller Erfolg.
Also begann Margarete, auch andere Tiere zu nähen – aus Filz.
1892 gab es den ersten Steiff-Katalog, mit Katzen, Hunden und
Pferden. Der Umsatz stieg, und schon 1901 wurde nach Amerika
exportiert. Ab 1902 gab es im Sortiment auch einen Teddybären.


1904 bekamen die Plüschtiere einen Metallknopf ins Ohr, daran
eine kleine gelbe Stoff-Fahne mit dem Namen „Steiff“ darauf.
Dieses Markenzeichen haben die Spielsachen noch heute.
Margarete gab ihre Firma an ihre Neffen ab – bis 1907 waren fast
eine Million Teddybären genäht worden. 400 Mitarbeiter hatte die
Firma, dazu noch 1800 Näherinnen, die von zu Hause aus
arbeiteten. Margarete Steiff starb 1909 im Alter von 61 Jahren.
Ihre Firma und viele Spielzeuge mit ihrem Namen gibt es noch
heute. Und sie sind begehrt und teuer. Es gibt Sammler, die die
Steiff-Plüschtiere genau kennen und seltene Exemplare zu hohen
Preisen kaufen. Seit 2005 gibt es auch „Die Welt von Steiff“ –
ein kleines Museum, in dem man bei der Herstellung der berühmten
Tiere zusehen kann. Heute stellt die Firma auch Kinderkleidung
her, die sehr beliebt ist.


Das war sie, die Geschichte einer wichtigen deutschen
Unternehmerin. Hattet Ihr schonmal etwas von Steiff-Tieren
gehört?
Schreibt in die Kommentarfunktion!


Text der Episode als PDF:
https://slowgerman.com/folgen/sg124kurz.pdf

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