SG #150: Schiller und Goethe

SG #150: Schiller und Goethe

Zur 150. Episode von Slow German wird es Zeit, über die zwei größten Dichter Deutschlands zu sprechen: Schiller und Goethe. Man kann sich die beiden so vorstellen: Goethe war der bereits damals berühmte und verehrte alte Mann,
5 Minuten

Beschreibung

vor 8 Jahren

Zur 150. Episode von Slow German wird es Zeit, über die zwei
größten Dichter Deutschlands zu sprechen: Schiller und Goethe.


Man kann sich die beiden so vorstellen: Goethe war der bereits
damals berühmte und verehrte alte Mann, und Schiller war sein
Fan. Schauen wir uns die beiden etwas genauer an.


Johann Wolfgang von Goethe wurde 1749 in Frankfurt am Main
geboren. Er wuchs in einer angesehenen Familie auf, sein Vater
war Jurist. Also studierte Johann ebenfalls Jura und arbeitete
als Anwalt. Das hielt ihn aber nicht davon ab, zu schreiben. Sein
Drama „Götz von Berlichingen“ machte ihn bekannt. Mit 26 Jahren
wurde er nach Weimar eingeladen und blieb dort. Er arbeitete viel
und hatte wenig Zeit für anderes. Mit 33 Jahren war er nach dem
Herzog der mächtigste Mann in Weimar. Zehn Jahre lang hatte er
nichts mehr veröffentlicht.


Und dann hatte er die Idee: Er reiste nach Italien. Und zwar
nicht so, wie wir heute mal für zwei oder drei Wochen in den
Urlaub fahren. Er blieb zwei Jahre lang dort. Die Reise
bezeichnete er später als Wiedergeburt. Er schrieb, schrieb und
schrieb. Heute nennt man ihn den wichtigsten Autor der „Sturm und
Drang„-Strömung.


Zu seinen wichtigsten Büchern gehört „Die Leiden des jungen
Werther“. Dieses Buch machte ihn in Europa berühmt, Napoleon soll
es sieben Mal gelesen haben. Aber es gab nicht nur Ruhm und Ehre:
Das Buch löste eine Selbstmordwelle unter jungen Männern aus und
wurde daher sehr kritisch betrachtet.


Johann Christoph Friedrich von Schiller, bekannt als Friedrich
Schiller, war zehn Jahre jünger als Goethe. Er wurde in
Württemberg geboren, sein Vater war Militärarzt. Auch Schiller
wurde Arzt wie sein Vater. Und wie Goethe schrieb er auch gerne
und viel neben seinem normalen Beruf. 1782, mit Anfang 20,
veröffentlichte er sein erstes Theaterstück: „Die Räuber“. Es
wurde sofort erfolgreich.


1787 reiste Schiller nach Weimar. Goethe war gerade aus Italien
zurückgekehrt, und sie trafen sich. Schiller mochte den älteren
Goethe – aber der war nicht gerade begeistert. Die Männer waren
Konkurrenten. Sechs Jahre später trafen sie sich wieder und
daraus entstand eine Brieffreundschaft. Die Briefe sind heute
noch erhalten und es macht Freude, sie zu lesen. Die Männer
halfen sich gegenseitig bei ihrer Arbeit – und wurden dadurch
noch größer und noch besser. Diese Zeit nennt man die Weimarer
Klassik.


Schiller starb 1805 an einer Lungenentzündung. Er wurde nur 45
Jahre alt. Goethes größtes Werk ist die Tragödie „Faust“, die er
drei Jahre nach Schillers Tod veröffentlichte. Der Schriftsteller
war zu diesem Zeitpunkt fast 60 Jahre alt. Er lebte bis 1832.


Text der Episode als PDF:
https://slowgerman.com/folgen/sg150kurz.pdf

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