SG #153: Heinrich Heine
„Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf
gebracht.“ Habt Ihr diesen Satz schon einmal gehört? Er wird immer
dann zitiert, wenn es Probleme in Deutschland gibt. Der Satz stammt
von Heinrich Heine.
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Beschreibung
vor 7 Jahren
„Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf
gebracht.“ Habt Ihr diesen Satz schon einmal gehört? Er wird
immer dann zitiert, wenn es Probleme in Deutschland gibt. Der
Satz stammt von Heinrich Heine. Er war einer der wichtigsten
deutschen Dichter. Aber keine Angst: Auch wenn er am 13. Dezember
1797 geboren wurde, sind seine Texte sehr aktuell und relativ
leicht zu lesen. Ihr werdet ihn mögen!
Harry Heine wuchs in einem jüdischen Haushalt auf. Er war 13
Jahre alt, als Napoleon in Düsseldorf einzog. Schon als Schüler
begann er, Gedichte zu schreiben. Beruflich sollte er eigentlich
im Bankgeschäft arbeiten, aber dafür hatte er kein Talent. Also
versuchte er es erst mit einem eigenen Geschäft für Stoffe, das
aber bald pleite war. Dann begann er zu studieren. Er probierte
es mit Jura und mit Geschichte, besuchte verschiedene
Vorlesungen.
Mit 25 Jahren veröffentlichte er erste Gedichte. Es war eine
aufregende Zeit für ihn. Er wechselte die Städte und die
Universitäten, er beendete sein Jura-Studium und wurde
promoviert. Um seine Chancen als Anwalt zu verbessern, ließ er
sich protestantisch taufen, er kehrte also dem Judentum den
Rücken und wurde Christ. Daher auch der neue Name: Christian
Johann Heinrich Heine. Später hat er die Taufe oft bereut.
Wenn Ihr Heines Werke lest werdet Ihr merken, dass sie etwas
Besonderes sind. Sie sind oft kritisch, sehr oft aber auch
ironisch und humorvoll. Er spielt mit der Sprache. Er kann aber
auch sehr böse sein und herablassend über Menschen schreiben.
Seine Kritik auch an politischen Ereignissen und die Zensur, mit
der er in Deutschland leben musste, führten Heinrich Heine nach
Paris. Er wanderte nach Frankreich aus.
Als Schriftsteller wurde er immer bekannter. Er wurde ein
Vermittler zwischen Frankreich und Deutschland, versuchte den
Menschen, die jeweils andere Kultur zu erklären. Er verdiente
viel Geld mit seinen Schriften, heiratete eine Französin und traf
große Menschen wie Karl Marx und Goethe.
Aber dann passierte etwas Schlimmes: Heine brach zusammen. Mit 51
Jahren war er fast vollständig gelähmt. Acht Jahre lang musste er
im Bett verbringen. Er nannte diesen Ort seine Matratzengruft.
Was für eine Krankheit das war, weiß man heute nicht. Vielleicht
Syphillis, vielleicht Multiple Sklerose, vielleicht eine
Bleivergiftung oder Tuberkulose. Es ist egal. Wichtig ist: Er war
schwer krank und fast blind, aber das hinderte ihn nicht daran,
weiter bis zu seinem Tod zu schreiben.
Versucht doch mal, etwas von Heine zu lesen. Auch wenn Ihr nicht
alles versteht. Zum Beispiel das Gedicht „Ich weiß nicht, was
soll es bedeuten“ über die Loreley. Oder „Nachtgedanken“ mit dem
diese Episode begonnen hat.
Text der Episode als PDF:
https://slowgerman.com/folgen/sg153kurz.pdf
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