SG #180: Kurorte und auf Kur gehen
Habt Ihr schon einmal etwas von Kur gehört? Bei einer Kur geht es
um die Gesundheit. Im Jahr 2000 gab es eine große Gesundheitsreform
in Deutschland. Seitdem gibt es das Wort "Kur" eigentlich nicht
mehr im medizinischen Gebrauch - aber wir sprechen ...
6 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Jahren
Habt Ihr schon einmal etwas von Kur gehört? Bei einer Kur geht es
um die Gesundheit.
Im Jahr 2000 gab es eine große Gesundheitsreform in Deutschland.
Seitdem gibt es das Wort „Kur“ eigentlich nicht mehr im
medizinischen Gebrauch – aber wir sprechen alle trotzdem noch
davon. Eine Kur kann ich zur Vorsorge machen. Wenn es also darum
geht, meine Gesundheit zu erhalten. Also vorzusorgen, dass ich
gar nicht erst schlimmer krank werde. So eine Kur dauert in der
Regel rund drei Wochen.
Wenn ich eine Operation hatte oder einen Unfall, dann kann ich
auch auf eine Kur gehen, das nennt sich dann aber Rehabilitation
oder kurz Reha. Hier bin ich so lange, bis es mir wieder
körperlich besser geht. Dafür sorgen Ärzte, aber auch spezielles
Personal, das mit mir beispielsweise Sportübungen macht.
So eine Kur machen die Menschen vor allem in Kurorten. Das sind
Orte, die zum Beispiel eigene Quellen mit Thermalwasser oder
durch das Meer gereinigte Luft haben. Dadurch geht es den
Menschen dann besser als zum Beispiel in einer stinkigen Stadt.
Manche Deutsche fahren auch ins Ausland, zum Beispiel in Kurorte
in Tschechien, Polen, Ungarn oder Italien. Wer unter Allergien
oder Asthma leidet, für den ist zum Beispiel das Klima im Gebirge
sehr gut geeignet. Oder auch am Meer. Dafür gibt es sogenannte
Luftkurorte. Hier ist die Luft also so gut, dass das medizinisch
gut für die Menschen ist. Das muss nachweisbar sein.
Bad Schönborn / Foto: Albert Braun
In Deutschland gibt es viele kleine Städte und Gemeinden, die
sogar das „Bad“ im Namen tragen. Zum Beispiel Bad Wörishofen, Bad
Pyrmont oder Bad Kissingen. In solchen Orten gibt es zum Beispiel
wenig Verkehr, damit die Menschen nicht gestört werden. Die
Kurorte haben eine lange Geschichte. Viele reiche Menschen fuhren
hier hin, um sich etwas Gutes zu tun. Dadurch wurden die Kurorte
selber sehr reich – und das sieht man auch. In den meisten
Kurorten stehen wunderschöne alte Gebäude.
Vor rund hundert Jahren war es vor allem für Soldaten wichtig,
wieder gesund zu werden: Viele von ihnen kamen nach dem Ersten
Weltkrieg in einen Kurort, um nach der dortigen Behandlung wieder
ein normales Leben beginnen zu können. Das Wort „Kur“ kommt aus
dem Lateinischen, denn das Wort „cura“ heißt dort Sorge und
Fürsorge. In der Kur sorgt man sich also um kranke Menschen.
In solchen Orten gibt es dann Kurhotels, in denen die Menschen
leben. Sie haben dann einen festen Plan, wann sie zum Beispiel zu
bestimmten Behandlungen gehen.
Eine besondere Form der Kur ist die Mutter-Kind-Kur (die es
natürlich auch für Väter gibt). Hier können sich Mütter oder
Väter gesundheitlich helfen lassen, während die Kinder zwar
mitgereist sind, aber vor Ort versorgt werden. Die Kosten dafür
übernimmt die Krankenkasse. Warum sie das tut? Weil es darum
geht, die Mütter und Väter so zu stärken, dass sie wieder
arbeiten und Geld verdienen können. Eltern lernen bei ihrem
Aufenthalt, wie sie mit Stress besser umgehen können.
Text der Episode als PDF:
https://slowgerman.com/folgen/sg180kurz.pdf
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