Nachhaltigkeit und Klimawandel – SG #202

Nachhaltigkeit und Klimawandel – SG #202

Ich weiß, dass Slow German auf der ganzen Welt gehört wird. Das freut mich sehr. Du weißt sicher, dass der Klimawandel fast nicht mehr aufzuhalten ist. Er wird das Leben auf der Erde stark verändern. Und weil wir alle zusammen nun dafür sorgen müssen,
10 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren

Ich weiß, dass Slow German auf der ganzen Welt gehört wird. Das
freut mich sehr. Du weißt sicher, dass der Klimawandel fast nicht
mehr aufzuhalten ist. Er wird das Leben auf der Erde stark
verändern. Und weil wir alle zusammen nun dafür sorgen müssen,
dass unsere Erde auch für unsere Kinder und Enkel bewohnbar
bleibt, möchte ich heute über die Dinge sprechen, die jeder
einzelne von uns tun kann. Was meinst Du – hast Du Lust,
mitzumachen? Überdenke Dein Leben und versuche eine Kleinigkeit
zu verbessern. Das reicht schon!


Fangen wir an mit der Müllvermeidung. Bei uns sind die Mülltonnen
immer sehr voll. Und ich bringe viel Plastikmüll zum Container.
Wie kann ich das ändern? Ich versuche schon beim Einkauf darauf
zu achten, wie Dinge verpackt sind. Ich versuche,
Plastikverpackungen zu vermeiden. Zum Beispiel kaufe ich festes
Shampoo und Zahnputz-Tabletten. Beide sind in Papier verpackt.
Ich kaufe Tomaten unverpackt und nehme meine eigenen kleinen
Netze mit, um sie zu transportieren. Und ich kaufe Dinge im
Laden, anstatt sie mir schicken zu lassen – so wird auch
Verpackungsmüll und Transport-Energie gespart. Ganz wichtig: Nur
so viel kaufen, wie wir auch brauchen. So landen nicht so viele
Lebensmittel im Müll. Denn diese wurden mit viel Energie
hergestellt und transportiert, also sollen sie nicht im Müll
landen. Ich habe übrigens immer eine kleine Stofftasche dabei,
wenn ich einkaufen gehe. So vermeide ich Plastiktüten für den
Transport.


Nächster Punkt: Der Konsum. Es macht Spaß, Dinge zu kaufen. Das
ist für viele Menschen so. Wir denken oft nicht darüber nach.
Frust in der Arbeit? Shoppen gehen ist für manche Menschen die
Lösung. Das sollte nicht so sein. Wir sollten überlegen, was wir
kaufen. Ich habe begonnen, Dinge wieder zu reparieren, wenn sie
kaputt sind. Früher habe ich sie weggeworfen. Ich teile mir auch
Dinge – zum Beispiel die Heckenschere. Früher hätte ich meine
eigene gekauft. Überlege Dir vor dem Kauf, ob Du die Dinge
wirklich brauchst, und versuche, weniger zu kaufen. Ist es
unbedingt nötig, alle zwei Jahre ein neues Handy zu haben? Nein.
Das hat uns nur die Werbung so gesagt.


Beim Energie sparen macht die Sache schon fast Spaß: Ich versuche
jedes Jahr, weniger Strom zu verbrauchen. Denn in Deutschland
kommt viel Strom noch aus Kohlekraftwerken, und die sind für das
Klima schädlich. Ich beziehe zwar Ökostrom, also Strom der aus
regenerativen Energien wie Wind und Sonne kommt, aber trotzdem
geht es ums Sparen. Mach das Licht aus, wenn Du einen Raum
verlässt. Kaufe Dir LED-Lampen, die viel weniger Strom brauchen
als Glühbirnen. Und wenn Du das nächste Mal einen Kühlschrank
oder ein anderes Gerät kaufst achte darauf, dass es wenig Strom
verbraucht. Vielleicht kannst Du auch Deine Wäsche in der Wohnung
oder im Garten aufhängen, anstatt einen Trockner zu benutzen. Das
spart sehr viel Strom! Gehe durch Deine Wohnung und überprüfe, wo
Strom verschwendet wird. Zum Beispiel durch Standby-Geräte. Viele
Geräte sind nie ganz aus, sondern auf Standby. Auch das
verbraucht Strom. Bei uns hängen diese Geräte an einer
abschaltbaren Steckerleiste. Wenn sie aus sind, sind sie aus.
Auch der Computer wird ausgeschaltet, statt die ganze Nacht auf
Standby zu sein.


Am schwierigsten finde ich es, mein Verhalten zu ändern, was den
Verkehr angeht. Aber genau hier geht es um die sogenannte
CO2-Bilanz und den Klimawandel. Wir sollten weniger unterwegs
sein. Vor allem weniger fliegen. Ich werde versuchen, dieses Jahr
gar nicht zu fliegen – oder sehr wenig. Ich werde mehr mit der
Bahn fahren. Auch versuche ich, seltener mit dem Auto zu fahren.
Kleine Strecken gehe ich zu Fuß oder fahre mit dem Fahrrad, auch
wenn das länger dauert und bei schlechtem Wetter unbequem ist.
Ich versuche, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Kannst Du
das auch probieren? Kannst Du versuchen, weniger zu fliegen oder
weniger mit dem Auto zu fahren? Das wäre toll!


Drei Punkte habe ich noch für Dich. Einer davon sind
Bio-Produkte. Ich weiß nicht, wie es in Deinem Land ist, aber in
Deutschland kann man mittlerweile überall Bio-Produkte kaufen.
Darüber gab es auch eine Slow German-Episode. Bei der Herstellung
von Bio-Produkten werden keine Pestizide und kein Kunstdünger
eingesetzt. Das ist nicht nur besser für die Umwelt und das
Klima, sondern auch für Deine Gesundheit!


Genauso wichtig finde ich es, regional zu kaufen und saisonal.
Das bedeutet für mich hier in Deutschland: Im Winter esse ich
keine Erdbeeren, weil sie von weit her mit dem Flugzeug gebracht
werden müssen. Ich kaufe die Dinge, die es hier gerade gibt.
Natürlich nicht nur, denn sonst wäre die Ernährung im Winter
schlimm in den kalten Ländern. Aber wenn ich die Wahl habe
zwischen Zwiebeln aus Deutschland und Zwiebeln aus Ägypten oder
Kolumbien, nehme ich die aus Deutschland, weil sie nicht so einen
weiten Weg hatten.


Und der letzte Punkt: Wir sollten alle weniger Fleisch essen. Für
viele Deutsche ist es normal, jeden Tag Fleisch und Wurst zu
essen. Aber genau das ist schlecht, weil die Herstellung von
Fleisch besonders viel Energie braucht. Vom Wohl der Tiere ganz
zu schweigen. Daher versuchen wir in der Familie, nur noch 2 Mal
pro Woche Fleisch zu essen, und dann auch nur wenig und von guter
Qualität. Wir genießen es. Ansonsten essen wir vegetarisch.


Na, was meinst Du: Kannst Du irgendetwas von diesen Dingen in
Deinem Leben umsetzen? Es muss kein vollständiger Wandel sein. Du
sollst auch weiter Dinge genießen. Aber versuche nachzudenken.
Was kannst Du in Deinem Leben ändern, damit es für die Erde
besser ist? Tu es! Auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist. Wir
müssen zusammenhalten. Vielleicht hast Du noch mehr Ideen?
Schreib gerne in die Kommentare!


Text der Episode als PDF:
https://slowgerman.com/folgen/sg202kurz.pdf

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