DAX, der Deutsche Aktien Index – SG #205

DAX, der Deutsche Aktien Index – SG #205

Wenn es in den deutschen Nachrichten um Finanzen und vor allem um die Börse geht, dann hört man immer wieder das Wort „DAX“. DAX ist die Abkürzung für Deutscher Aktien Index. Das ist ein Verzeichnis von 30 Aktiengesellschaften.
7 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren

Wenn es in den deutschen Nachrichten um Finanzen und vor allem um
die Börse geht, dann hört man immer wieder das Wort „DAX“.


DAX ist die Abkürzung für Deutscher Aktien Index. Das ist ein
Verzeichnis von 30 Aktiengesellschaften. Eine Aktiengesellschaft
ist eine Firma, von der man Anteile kaufen kann, also Aktien.
Abgekürzt wird Aktiengesellschaft mit AG.


Die 30 AGs sind die wichtigsten und größten Aktiengesellschaften
aus Deutschland. Man nennt die DAX-Aktien in der Fachsprache auch
Blue Chips. Diese 30 Aktiengesellschaften machen ungefähr 80
Prozent des Grundkapitals aller deutschen Unternehmen aus, die an
der Börse notiert sind. Man nennt so etwas in der Finanzsprache
Leitindex. In den USA ist das vergleichbar der Dow Jones.


Den DAX gibt es seit 1. Juli 1988. Damals startete er mit 1000
Punkten. Heute hat er etwa 12.000 Punkte. An jedem Börsentag
zwischen 8.50 Uhr am Morgen und 22 Uhr am Abend wird der Index
immer wieder neu berechnet.


Zum DAX gehören solche Unternehmen wie BMW, Bayer, Siemens,
adidas, SAP, Wirecard, BASF, Henkel, Volkswagen, Deutsche Telekom
oder die Deutsche Bank (hier gibt’s die aktuelle Liste der
Unternehmen und ihren Wert). Nicht alle Unternehmen sind gleich
wichtig in der Berechnung: Siemens hat zum Beispiel einen
stärkeren Einfluss auf den Index als die Deutsche Bank.


Der DAX zeigt sehr gut, wie es der deutschen Wirtschaft gerade
geht, weil eben diese großen und wichtigen Unternehmen
zusammengerechnet werden. Auch wenn es manchen gerade schlecht
geht, geht es hier um den Durchschnitt aller 30 Unternehmen. Der
DAX ist also so etwas wie ein Barometer: Er zeigt an, wie gut
oder schlecht es Deutschland gerade an der Börse geht. Wenn der
DAX über längere Zeit steigt, dann geht es der Börse in
Deutschland gut. Wenn er längere Zeit fällt, geht es der Börse
schlecht.


Natürlich bleiben die 30 Unternehmen nicht für immer und ewig
gleich: Jedes Jahr im September entscheidet die Deutsche Börse
darüber, welche Unternehmen im DAX sein dürfen. Manche werden aus
dem Index genommen, andere kommen neu hinzu. Es ist natürlich
klar geregelt, wie das entschieden wird. Da ist zum Beispiel die
Größe des Unternehmens: Es muss einen bestimmten Umsatz und
Gewinn erwirtschaften. Es muss auch einen Sitz in Deutschland
haben.


Weil das aber sehr allgemein ist, gibt es auch spezielle
Aktienindizes für einzelne Branchen. Zum Beispiel den TecDAX für
Unternehmen aus der Computerbranche.


Jeden Abend vor der Tagesschau um 20 Uhr gibt es die Sendung
„Börse vor acht“. Dann berichtet ein Finanzjournalist aus dem
Börsenstudio, wie sich der DAX und andere Aktien über den Tag
entwickelt haben.


Wer sich für Aktien interessiert, der behält den DAX genau im
Auge. In einen DAX-Fonds zu investieren hat ein relativ geringes
Risiko. Allerdings gab es auch Krisen, in denen der DAX sehr
stark an Wert verloren hat: Anfang 2009 war sein Wert auf die
Hälfte gefallen, weil die Finanz- und Bankenkrise die Unternehmen
erschüttert hatte. Mittlerweile hat er sich zum Glück wieder
erholt.


Der DAX reagiert natürlich nicht nur auf die Situation in
Deutschland, sondern auch auf internationale Krisen. Der Kurs
brach zum Beispiel nach dem Terroranschlag am 11. September 2001
auf das World Trade Center ein. Auch als der Corona-Virus die
chinesische Wirtschaft lahmlegte, merkte man das deutlich am DAX.


Text der Episode als PDF:
https://slowgerman.com/folgen/sg205kurz.pdf

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