Deutscher Film: „Der Schuh des Manitu“ – SG #220

Deutscher Film: „Der Schuh des Manitu“ – SG #220

Viele meiner Hörerinnen und Hörer haben sich gefreut, dass ich vor kurzem über den Film "Fack Ju Göhte" gesprochen habe. Also habe ich mir gedacht: Heute erzähle ich Dir etwas über den erfolgreichsten deutschen Film aller Zeiten!
6 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren

Viele meiner Hörerinnen und Hörer haben sich gefreut, dass ich
vor kurzem über den Film „Fack Ju Göhte“ gesprochen habe. Also
habe ich mir gedacht: Heute erzähle ich Dir etwas über den
erfolgreichsten deutschen Film aller Zeiten! Er heißt „Der Schuh
des Manitu“.


Dazu muss ich einiges erklären, glaube ich. Fangen wir ganz vorne
an: Seit Jahrzehnten sind die Bücher von Karl May beliebt in
Deutschland. Karl May lebte von 1842 bis 1912 und schrieb
Abenteuerromane. Sehr bekannt wurden seine Bücher über den
„Indianer“ Winnetou, der sich mit dem weißen Cowboy Old
Shatterhand anfreundete. Die Bücher spielen im sogenannten Wilden
Westen, also in den USA. Winnetou war in den Büchern ein
Häuptling der Apachen. Er kämpfte für Gerechtigkeit und Frieden.


In den 1960er-Jahren wurden Filme gedreht, in denen die Figur des
Häuptlings Winnetou die Hauptrolle spielte. Gespielt wurde er vom
französischen Schauspieler Pierre Brice. Elf derartige Filme gab
es in den 60er-Jahren, und sie waren sehr beliebt.


So, das war jetzt eine lange Vorgeschichte. Kommen wir zu „Der
Schuh des Manitu“. Denn dieser Film ist eine Parodie der
Winnetou-Filme und des ganzen Genres der Westernfilme. Der Film
ist eine Komödie. Hinter diesem erfolgreichen Film, der 2001 ins
Kino kam, steht Michael „Bully“ Herbig. Er ist ein erfolgreicher
Komiker, Schauspieler, Regisseur und noch vieles mehr. In diesem
Film schrieb er gemeinsam mit anderen Autoren das Drehbuch, er
führte Regie, war Produzent und spielte die zwei Hauptrollen.


Worum geht es in dem Film? Der weiße Südstaatler Ranger hat den
Häuptling der Apachen Abahachi gerettet. Seitdem sind sie
Blutsbrüder. Dann wird es etwas chaotisch, es geht um einen toten
Häuptlingssohn, um einen Schatz, um einen Bösewicht und um einen
Marterpfahl. Eigentlich geht es aber einfach um die Freundschaft
der beiden Männer. Vieles im Film ist einfach Slapstick, es sind
einfach sehr viele Witze aneinandergereiht. Für dich wird der
Film wahrscheinlich schwer zu verstehen sein – denn die meisten
Figuren sprechen mit bayerischem Dialekt.


Und dann sind wir auch wieder beim Punkt der politischen
Korrektheit. Ist dieser Film politisch korrekt? Ganz klar: Nein.
Natürlich werden die „Indianer“ als Klischeefiguren dargestellt.
Und der Zwillingsbruder des Häuptlings ist ein in rosa
gekleideter überzeichnet schwuler Mann. Natürlich ist das alles
Quatsch – aber niemals bösartig. Fast 12 Millionen Menschen sahen
den Film im Kino. Und Michael „Bully“ Herbig machte danach mit
seinen beiden Freunden Rick Kavanian und Christian Tramitz noch
viele weitere, sehr erfolgreiche Filme, zum Beispiel
„(T)raumschiff Surprise“, eine Parodie auf Star Trek, das auf
Deutsch „Raumschiff Enterprise“ hieß.


Bekannt wurden die drei übrigens durch eine Fernsehsendung namens
„Bullyparade“ – hier ein Sketch daraus, der schon über 20 Jahre
alt ist und in der die Figuren des Indianerhäuptlings und des
Rangers schon vorkommen:


Text der Episode als PDF:
https://slowgerman.com/folgen/sg220kurz.pdf

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