Zurlauben
http://www.architektur-podcast.de/wp-content/uploads/2014/10/Zurlauben.mp3
Audio-Podcast: 5:59 min - Kennen Sie… Zurlauben? Barocke Häuser,
idyllische Gärten, Terrassen und viel Gastronomie. „Zurlauben“
sagen die Trierer zur schmalen Straße zwis...
Podcast
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Mit den Architektur-Podcasts lässt sich Architektur und Stadtentwicklung in Trier unmittelbar vor Ort entdecken.
Beschreibung
vor 2 Jahren
http://www.architektur-podcast.de/wp-content/uploads/2014/10/Zurlauben.mp3
Audio-Podcast: 5:59 min Kennen Sie… Zurlauben? Barocke Häuser,
idyllische Gärten, Terrassen und viel Gastronomie. „Zurlauben“
sagen die Trierer zur schmalen Straße zwischen der Mosel und der
Ascoli Piceno Straße, der mehrspurigen Einfahrt von der Autobahn in
die Innenstadt. Im Ortsnamen „Zurlaubener Ufer“, so heißt die
Straße im Stadtplan, steckt das Wort Laube und dies passt
hervorragend zu den kleinen Häuschen und Pavillons, die einst als
Gartenlauben errichtet wurden und von denen einige noch heute zu
finden sind. Genau daher kommt es, dass der Straßenname mit den
pittoresken Lauben erklärt wird, obwohl dies zeitgeschichtlich gar
nicht passen kann, aber im Laufe der Jahrhunderte praktischerweise
passend wurde. Denn die Lauben stehen nachweislich erst seit dem 18
Jahrhundert hier. Der Ortsname selbst ist aber bereits in Quellen
aus den 13. und 14. Jahrhundert erwähnt – vielleicht gab es dort ja
auch schon Lauben oder es gibt noch eine andere sprachgeschichtlich
erklärbare Deutung. Auf alle Fälle sind es heute tatsächlich die
Lauben, die aus dem Zurlaubener Ufer eine für Trier ganz besondere
Straße machen, denn sie ist nah dran am Fluss, also eigentlich ist
Zurlauben das Dorf am Fluss, wie Trier vielleicht ja noch die Stadt
am Fluss werden kann. Das Potenzial wäre allemal vorhanden. Die
dörfliche Struktur, die wir heute an der gebogenen schmalen Straße
mit seinen meist nur zwei Stockwerke hohen Gebäuden mit
Mansarddächern ablesen können, war seit der Entstehung im frühen
Mittelalter gegeben. Als Vorort vor den Stadtmauern Triers wie zum
Beispiel auch Pallien, Kürenz oder St. Barbara hatte Zurlauben im
Jahr 1801 mit 293 Einwohnern eine stattliche Größe. Die direkte
Lage am Wasser bot den hier lebenden und arbeitenden Fischern und
Schiffern einfachen Zugang zur Mosel. Die Häuser und auch die
dazugehörigen Lauben sind alle nach den schweren Zerstörungen unter
Ludwig dem XIV. entstanden. Während der französischen Zeit wurde
die Trierer Stadtmauer wieder zur Festungsanlage, die
davorliegenden Siedlungen jedoch niedergerissen, um im Kriegsfall
ein freies Schussfeld haben zu können. Bei dem Neuaufbau von
Zurlauben legte man vor den Häusern Richtung Mosel großzügige
Gärten an, die mit Lauben und Pavillons ausgestattet wurden. Um die
Hanglage in Richtung Mosel auszugleichen, endeten die
Gartengrundstücke mit einer hohen Mauer, die zugleich
Hochwasserschutz bieten sollte. Die Pavillons und Terrassen, die
oberhalb der Mauer lagen, waren erstklassige Orte, um einen schönen
Blick auf die Mosel, die gegenüberliegenden roten Felsen und
Pallien genießen zu können. Unterhalb der Mauern führten flache
Wiesen zum Ufer und der wichtigen Fähre, welche bis zum Bau der
Kaiser-Wilhelm-Brücke im Jahr 1914 nach Pallien übersetzte. Von der
für den Vorort charakteristischen Mauer ist seit den späten
Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts nichts mehr zu sehen, denn
als Maßnahme gegen die Überschwemmungen wurde ein richtiger Damm
aufgeschüttet. An dessen höchster Stelle ist nun ein Fahrradweg und
es hätte nicht viel gefehlt, dann wäre diese letzte Nähe eines
Stadtteils zur Mosel auch verschwunden gewesen. Denn Mitte der 50er
Jahre gab es bei den Planungen der Umgehungsstraße tatsächlich die
ernsthafte Überlegung, die Moseluferstraße auf dem Abschnitt vom
Exzellenzhaus bis zum Georg-Schmitt-Platz vor Zurlauben, also
direkt an der Mosel entlangführen zu lassen. Bei dieser Lösung
wären die Lauben nicht erhalten geblieben und Trier hätte den heute
so idyllischen Stadtteil verloren. Das bürgerschaftliche Engagement
des Vereins Trierisch sorgte nach dieser weisen Entscheidung auch
direkt dafür, sich um die markanten Doppellauben am nördlichen Ende
von Zurlauben zu kümmern, die sich in einem erbärmlichen Zustand
befanden. 1956 erhielten die beiden Lauben neue mit Schiefer
gedeckte Dächer, kurz drauf wurde auch die wie ein Gerippe
dastehende Fachwerkkonstruktion m...
Audio-Podcast: 5:59 min Kennen Sie… Zurlauben? Barocke Häuser,
idyllische Gärten, Terrassen und viel Gastronomie. „Zurlauben“
sagen die Trierer zur schmalen Straße zwischen der Mosel und der
Ascoli Piceno Straße, der mehrspurigen Einfahrt von der Autobahn in
die Innenstadt. Im Ortsnamen „Zurlaubener Ufer“, so heißt die
Straße im Stadtplan, steckt das Wort Laube und dies passt
hervorragend zu den kleinen Häuschen und Pavillons, die einst als
Gartenlauben errichtet wurden und von denen einige noch heute zu
finden sind. Genau daher kommt es, dass der Straßenname mit den
pittoresken Lauben erklärt wird, obwohl dies zeitgeschichtlich gar
nicht passen kann, aber im Laufe der Jahrhunderte praktischerweise
passend wurde. Denn die Lauben stehen nachweislich erst seit dem 18
Jahrhundert hier. Der Ortsname selbst ist aber bereits in Quellen
aus den 13. und 14. Jahrhundert erwähnt – vielleicht gab es dort ja
auch schon Lauben oder es gibt noch eine andere sprachgeschichtlich
erklärbare Deutung. Auf alle Fälle sind es heute tatsächlich die
Lauben, die aus dem Zurlaubener Ufer eine für Trier ganz besondere
Straße machen, denn sie ist nah dran am Fluss, also eigentlich ist
Zurlauben das Dorf am Fluss, wie Trier vielleicht ja noch die Stadt
am Fluss werden kann. Das Potenzial wäre allemal vorhanden. Die
dörfliche Struktur, die wir heute an der gebogenen schmalen Straße
mit seinen meist nur zwei Stockwerke hohen Gebäuden mit
Mansarddächern ablesen können, war seit der Entstehung im frühen
Mittelalter gegeben. Als Vorort vor den Stadtmauern Triers wie zum
Beispiel auch Pallien, Kürenz oder St. Barbara hatte Zurlauben im
Jahr 1801 mit 293 Einwohnern eine stattliche Größe. Die direkte
Lage am Wasser bot den hier lebenden und arbeitenden Fischern und
Schiffern einfachen Zugang zur Mosel. Die Häuser und auch die
dazugehörigen Lauben sind alle nach den schweren Zerstörungen unter
Ludwig dem XIV. entstanden. Während der französischen Zeit wurde
die Trierer Stadtmauer wieder zur Festungsanlage, die
davorliegenden Siedlungen jedoch niedergerissen, um im Kriegsfall
ein freies Schussfeld haben zu können. Bei dem Neuaufbau von
Zurlauben legte man vor den Häusern Richtung Mosel großzügige
Gärten an, die mit Lauben und Pavillons ausgestattet wurden. Um die
Hanglage in Richtung Mosel auszugleichen, endeten die
Gartengrundstücke mit einer hohen Mauer, die zugleich
Hochwasserschutz bieten sollte. Die Pavillons und Terrassen, die
oberhalb der Mauer lagen, waren erstklassige Orte, um einen schönen
Blick auf die Mosel, die gegenüberliegenden roten Felsen und
Pallien genießen zu können. Unterhalb der Mauern führten flache
Wiesen zum Ufer und der wichtigen Fähre, welche bis zum Bau der
Kaiser-Wilhelm-Brücke im Jahr 1914 nach Pallien übersetzte. Von der
für den Vorort charakteristischen Mauer ist seit den späten
Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts nichts mehr zu sehen, denn
als Maßnahme gegen die Überschwemmungen wurde ein richtiger Damm
aufgeschüttet. An dessen höchster Stelle ist nun ein Fahrradweg und
es hätte nicht viel gefehlt, dann wäre diese letzte Nähe eines
Stadtteils zur Mosel auch verschwunden gewesen. Denn Mitte der 50er
Jahre gab es bei den Planungen der Umgehungsstraße tatsächlich die
ernsthafte Überlegung, die Moseluferstraße auf dem Abschnitt vom
Exzellenzhaus bis zum Georg-Schmitt-Platz vor Zurlauben, also
direkt an der Mosel entlangführen zu lassen. Bei dieser Lösung
wären die Lauben nicht erhalten geblieben und Trier hätte den heute
so idyllischen Stadtteil verloren. Das bürgerschaftliche Engagement
des Vereins Trierisch sorgte nach dieser weisen Entscheidung auch
direkt dafür, sich um die markanten Doppellauben am nördlichen Ende
von Zurlauben zu kümmern, die sich in einem erbärmlichen Zustand
befanden. 1956 erhielten die beiden Lauben neue mit Schiefer
gedeckte Dächer, kurz drauf wurde auch die wie ein Gerippe
dastehende Fachwerkkonstruktion m...
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