Stadtbad

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http://www.architektur-podcast.de/wp-content/uploads/2014/07/Stadtbad.mp3 Audio-Podcast: 6:05 min - Kennen Sie... das Stadtbad? Baden hat in Trier schon unter den Römern eine große Rolle gespielt, noch heute beeindrucken die Ruinen der Barbara- ...
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Mit den Architektur-Podcasts lässt sich Architektur und Stadtentwicklung in Trier unmittelbar vor Ort entdecken.

Beschreibung

vor 2 Jahren
http://www.architektur-podcast.de/wp-content/uploads/2014/07/Stadtbad.mp3
Audio-Podcast: 6:05 min Kennen Sie... das Stadtbad? Baden hat in
Trier schon unter den Römern eine große Rolle gespielt, noch heute
beeindrucken die Ruinen der Barbara- und Kaiserthermen. Vis-à-vis
der mächtigen Anlage am Ende der Südallee hat das Trierer Stadtbad
seinen Standort. Und auch das Angebot ist über die Jahrhunderte
ähnlich geblieben. Zeitlos wie der Spaß und die Freude am Wasser
ist auch die Architektur des Hallenbads aus dem Jahr 1929. Zu
Beginn des 20. Jahrhunderts war es durchaus nicht üblich, dass in
jeder städtischen Wohnung auch ein eigens Bad vorhanden war. Da
eigene Bäder den begüterten Haushalten vorbehalten waren,
publizierte die Trierer Presse im Jahr 1927: „Trier hat keine
Schwimmhalle. Wo baden denn im Winter die 60.000 Einwohner dieser
Stadt? [...] Eine Statistik würde sicherlich für Trier beschämend
sein, da festgestellt werden würde, wie wenige Menschen in Trier im
Winter baden könnten.“ Just in dieser Zeit verkaufte die Stadt ihr
Elektrizitätswerk an das RWE, so dass sich mit dem Erlös die Chance
bot, ein eigenes Stadtbad zu errichten. Den ausgeschriebenen
Wettbewerb gewann 1929 das Trierer Architekturbüro Brand und
Mertes, eröffnet wurde das Stadtbad bereits 1931. An der Ecke zur
Gerberstraße sehen wir noch heute ein Bauwerk, welches ganz dem
Neuen Bauen des frühen 20. Jahrhunderts verpflichtet ist. Der
kubische Baukörper ist mit rot-braunem Klinker verkleidet und hat
einen markanten vorgelagerten Uhrturm in der Mitte der Straßenfront
zur Südallee. Links von dem Turm schloss sich bis zur großen
Erweiterung der Wannenbadflügel an, der vielen Trierern endlich die
Möglichkeit zu einer adäquaten Körperhygiene bot. Nach Süden heraus
öffneten sich 26 Zellen mit Badewannen zum Außengelände des
Stadtbades mit einem Becken und einer großen Spielwiese, wie man
auf der perspektivischen Zeichnung von Ferdinand Weeser-Krell aus
dem Jahr der Eröffnung, 1931, gut nachvollziehen kann. Das Trierer
Stadtbad kommt ohne aufwändigen Schmuck aus und die Klinker sind so
vermauert, dass nur der Turm eine plastische Struktur und das
Hauptgebäude am oberen Rand ein unaufdringliches Dreieckmuster
erhalten. Allein der Haupttrakt rechts vom Eingang sowie der
auffällige Turm sind heute noch original, der links liegende Flügel
wurde bei einer großen Erweiterung ab 1980 mit dem heute noch
bestehenden Neubau ersetzt. Bei diesen Maßnahmen wurde die östliche
Wand der Schwimmhalle durchbrochen, so dass der heutige
Raumeindruck mit weiteren Becken und Sprungturm ein ganz anderer
ist als zur Bauzeit. Das zweigeschossige Hauptgebäude erhebt sich
jedoch noch immer über glatten hellen Arkaden aus Muschelkalk, ein
Material, das auch in den Umfassungen der Fensterbänder
wiederkehrt. Im ersten Stockwerk befanden sich ein großer
Gymnastikraum mit schwarzem Flügel sowie ein Aufenthaltsraum mit
modernen Stahlrohrmöbeln, der zusätzlich zu den Fenstern von einem
Oberlicht erhellt wurde. Von hier aus gelangte man auch auf die
sich an die Schwimmhalle anschließende 40 Meter lange östlich
liegende Sonnenterrasse, von wo man ebenfalls einen Blick auf das
Außengelände hatte. Entlang der Gerberstraße schließt sich neben
den niedrigen Bedienstetenwohnungen auch die eigentliche
Schwimmhalle mit je elf schmalen hochformatigen Fenstern an den
Längsseiten ab. Das Kopfende Richtung Süden wird aus weiteren fünf
Fenstern gebildet, so dass der Innenraum mit somit 27 fast
raumhohen Fenstern lichtdurchflutet war, wie zeitgenössische Fotos
zeigen. Die Fensterfläche betrug insgesamt 216 Quadratmeter, so
dass ein weitestgehend transparenter und quasi schattenloser Raum
entstand. Den Effekt, nicht in einem Raum, sondern eher im Freien
zu schwimmen, wurde durch das 250 Quadratmeter große Oberlicht
verstärkt. Die Wände waren aus grüner Terrakotta gestaltet, das
Becken mit seegrünen Mosaikplatten ausgelegt und alle Metallteile
waren entweder chromgelb lackiert oder blan...

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