Rosenvilla

Rosenvilla

http://www.architektur-podcast.de/wp-content/uploads/2014/07/Rosenvilla.mp3 Audio-Podcast: 6:01 min - Kennen Sie … die Rosenvilla? Verwunschen wie Dornröschens Schloss steht die Trierer Rosenvilla hinter einem filigran verzierten Zaun.
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Beschreibung

vor 2 Jahren
http://www.architektur-podcast.de/wp-content/uploads/2014/07/Rosenvilla.mp3
Audio-Podcast: 6:01 min Kennen Sie … die Rosenvilla? Verwunschen
wie Dornröschens Schloss steht die Trierer Rosenvilla hinter einem
filigran verzierten Zaun. Das zweiteilige Gartentor mir zartem
Blumendekor lenkt den Blick auf das von hohen Bäumen umgebene
freistehende Haus. Ein geschwungener Weg führt durch niedrige Beete
zum unter einer Holzveranda liegenden Eingang. Die Geschichte der
Villa erschließt sich, wenn man die zahlreichen Verzierungen und
Details entdeckt, die vor allem mit einem Motiv spielen: der Rose.
Die Adresse des Hauses im Norden Triers verrät, was es mit der
Rosenvilla auf sich hat, denn die heutige Peter-Lambert-Straße
trägt seit 1990 den Namen ihres Bauherrn. Peter Lambert, geboren
1859, war zu Lebzeiten ein in der ganzen Welt bekannter
Rosenzüchter und Gartenbauer. Schon sein Vater und dessen Brüder
waren Blumenzüchter, doch Peter Lambert ist mit seiner 1891
gegründeten „Baum- und Rosenschule“ noch weitaus erfolgreicher.
1899 heiratet er die Luxemburgerin Leonie Lamesch, die aus einer
Rosenzuchtfamile stammt, in der Peter Lambert lernte. Im selben
Jahr noch erbauen die frisch vermählten Rosenfreunde ihr privates
Wohnhaus im Norden von Trier. Die Rose muss eine besondere
Anziehungskraft auf das Paar ausgeübt haben, denn selten findet man
Berufs- und Privatwelt in einem Haus auf so malerische Art und
Weise vereint wie hier. Das Haus hat mit seinem runden Treppenturm
und den aufwändig verzierten Erkern ein wenig den Charakter eines
kleinen Schlosses. An der heutigen Straßenseite schmiegt sich ein
Giebel mit überdachtem Freisitz an den runden Treppenturm. Für
schönes Wetter liegt direkt daneben eine ausladende Terrasse, von
der man heute nicht mehr auf die ehemals in unmittelbarer Nähe
liegenden Nutzflächen der Firma Peter Lambert sehen, sondern eher
den Stand der Dinge im Moselstadion verfolgen kann. Während die
Hausflächen selbst schlicht verputzt sind, liegt das Augenmerk des
Architekten auf den zwei Erkern, die der Trierer Bildhauer Carl
Kaurisch aus heimischem Rotsandstein ausgeführt hat. Die besonders
interessante Seite des Hauses ist der Mosel zugewandt. Direkt neben
dem Eingang befindet sich einer der beiden Erker auf einer
voluminösen Sandsteinbrüstung im ersten Geschoss. Auf der Konsole
mit einer Girlande aus Äpfeln, Eicheln und Nüssen liegen drei
quadratische Bildfelder. Links wird das Motiv der Obst- und
Nussgirlande in noch ausladender Form wieder aufgenommen, überhöht
von einem Frauenkopf mit Weintraubenschmuck im Haar. Das rechte
Feld ist sein Pendant, diesmal sind es jedoch prall gefüllte
Rosenblüten sowohl in der Girlande als auch im Haar der Dame. Im
mittleren Feld wird dargestellt, wie solch Frucht- und Blumenpracht
erst zustande kommen kann. Eine Putte mit Landschaftsplan auf den
Knien sitzt inmitten einer Felsenlandschaft mit einer
Architekturruine im Hintergrund. Noch ungeordnet ist das Ambiente,
welches mit Hilfe von Werkzeug, Zirkel, Maßdreieck und
Flächenmesser erst gestaltet werden muss. Neben diesen Symbolen für
den Gartenbau weist ein Bündel Rosen auf die Rosenzucht im Betrieb
von Peter und Leonie Lambert hin. Der zweite Erker wird von drei
mannshohen Fenstern im Erdgeschoss an der Westseite des Hauses
gebildet. Fünf hohe schmale Pilaster umrahmen die Seiten, den
oberen Abschluss bilden gestaltete Gesimse. Die oberen Streifen und
die äußeren Sandsteinfelder zeigen Szenen aus der Natur. Ein Knabe
flötet unter einem Baum; Vögel, Ginkoblätter und ein Fuchs beleben
das Schauspiel. Mit einem Bienenstock, Wassertieren und einer Eule
wandert das obere Band bis zum rechten Pfeiler, der zwei Kinder
zeigt, die auf einem Baum klettern, dessen Ast gerade kracht.
Informativ wird es wieder in der Mitte. Die beiden inneren Lisenen
sind mit Wappenfeldern geschmückt, die Daten und Fakten zum
Wohnhaus liefern. Hier erfahren wir zum Beispiel, dass das Wohnhaus
von Carl Walter entworfen wurde,

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