#65 Shades of Green: Bei Schiffsrecycling trennt sich Spreu vom Weizen

#65 Shades of Green: Bei Schiffsrecycling trennt sich Spreu vom Weizen

Experte Gramann über Reeder- und Werft-Versäumnisse, Kapazitäten, Barrieren im Kopf und Trauerspiele
33 Minuten
Podcast
Podcaster

Beschreibung

vor 1 Jahr
Henning Gramann, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des
Dienstleister GSR Services, ist ein erfahrener Experte für
Schiffsrecycling und Gefahrstoffe an Bord. Im HANSA PODCAST spricht
der Fachmann über echte oder vermeintliche grüne Verschrottungen
und appelliert an Reedereien, deutlich frühzeitiger in die
Planungen für Schiffsverschrottungen zu gehen als das bisher der
Fall ist. Angesichts der vielen Neubauten, der umweltpolitischen
Regulierung und dem Durchschnittsalter der Weltflotte dürfte der
Branche eine Recycling-Welle bevorstehen. Das sollten Reeder in
ihre Planungen einbeziehen und sich vorab Kapazität sichern, sagt
Gramann. Die Werft-Kapazität ist knapp – erst Recht mit Blick auf
die neuen Regulierungen durch die internationale Honkong-Konvention
(deren Umsetzung Gramann ein "echtes Trauerspiel" nennt) oder die
EU-Schiffsrecycling-Verordnung. Aber auch die Baseler Konvention
zur grenzüberschreitenden Abfallverbringung spielt eine sehr große
Rolle – nicht zuletzt bei den aktuellen strafrechtlichen
Ermittlungen gegen einige Reeder. Auch aus Deutschland und Europe
("auch hier gibt es Substandard-Werften") könnten nach Ansicht des
Experten Standorte für Schiffsrecycling werden, wenn die "Barrieren
im Kopf" überwunden werden und etwas strategischer als
rein-kommerziell denkt. Gramann spricht außerdem über das
Gefahrstoff-Kataster IHM, Schiffsrecyling in Indien, Pakistan,
Bangladesch und der Türkei, "Müllmänner der Schifffahrt",
problematische Image- und Hierarchie-Gedanken, Preisunterschiede in
Europa und Asien, knappe Kapazitäten, Verbesserungspotenzial und
Versäumnisse bei Reedern und Werften, Zertifizierungen durch
Klassifikationsgesellschaften, Druck von Banken, Finanzpartnern und
Ladungskunden, das Umflaggen vor der "letzten Reise" und Vorgaben
durch Versicherer, "groben Unfug", Schiffe als Sonderabfall sowie
das Umgehen von Regularien.

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