Open Source für die öffentliche Verwaltung: das Beispiel Schleswig-Holstein

Open Source für die öffentliche Verwaltung: das Beispiel Schleswig-Holstein

Mit Marit Hansen, der Landesbeauftragten für Datenschutz Schleswig-Holsteins
47 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Unsere Informationsgesellschaft hat sich in Abhängigkeiten hinein
entwickelt, die eigentlich völlig inakzeptabel sind: Wenige
Digitalkonzerne diktieren Preise und Geschäftsbedingungen, denn um
die Nutzung ihrer Software kommt niemand mehr herum. Auch auf die
Integrität internationaler Lieferketten müssen wir uns blind
verlassen. Wir haben die Funktionen und das Funktionieren unserer
digitalen Infrastrukturen also längst nicht selbst in der Hand. Oft
werden die Systeme, die wir nutzen, zudem den europäischen
Anforderungen z. B. in puncto Daten- und Grundrechtschutz nicht
gerecht. Mindestens setzt eine vernünftige, also beherrschbare
Digitalität aber voraus, dass die Funktionsweise unserer Technik
nachvollziehbar bleibt und auch rechtskonform angelegt ist. Ein
Stichwort, das dabei immer wieder fällt, wird auch für den
öffentlichen Sektor relevant: Open Source. Die Informatikerin Marit
Hansen ist Datenschutzbeauftrage des Landes Schleswig-Holstein –
des ersten Bundeslandes, das sich vorgenommen hat, die gesamte
öffentliche Verwaltung, Schulen und Behörden vollständig auf Open
Source umzustellen. Die Expertin erklärt im Digitalgespräch, wie
diese Strategie zustande kam, wie ein solches Vorhaben in die
Praxis umgesetzt wird, wie man Politik, Mitarbeiter:innen und
IT-Expert:innen motiviert, an einem Strang zu ziehen und auch, wie
sich die Zusammenarbeit innerhalb des Bundes und Europas
entwickelt. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring
diskutiert Hansen, welche Rolle Open Source für das Fernziel der
digitalen Souveränität spielt, warum dabei nicht nur die Software,
sondern auch die Hardware „open“ sein muss, wie es um die
IT-Kompetenz auf Seiten des Staates bestellt ist – und warum man
der Langsamkeit bei der Digitalisierung deutscher Verwaltung trotz
aller Versäumnisse auch etwas Gutes abgewinnen kann.

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