Ablauf des Bewerbungsverfahrens für potentielle Azubis – Anwendungsentwickler-Podcast #80
Der Ablauf des Bewerbungsverfahrens für Azubis zum Fachinformatiker
Anwendungsentwicklung bzw. auf das duale Studium der
Wirtschaftsinformatik ist das Thema der achzigsten Episode des
Anwendungsentwickler-Podcasts.
52 Minuten
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Beschreibung
vor 9 Jahren
Der Ablauf des Bewerbungsverfahrens für Azubis zum
Fachinformatiker Anwendungsentwicklung bzw. auf das duale Studium
der Wirtschaftsinformatik ist das Thema der achzigsten Episode
des Anwendungsentwickler-Podcasts.
Inhalt
Falls du noch ganz am Anfang stehst, habe ich hier konkrete Tipps
zur Bewerbung um eine Ausbildung als Anwendungsentwickler/in.
Schriftliche Bewerbungen
Aus den eingegangenen schriftlichen Bewerbungen sortieren wir
zunächst die vielversprechendsten Kandidaten aus. Dabei schauen
wir nicht allein auf die Zeugnisnoten, sondern
insb. auch darauf, ob ein Interesse am angestrebten
Beruf vorhanden ist. Viel wichtiger als perfekte Noten
sind daher zum Beispiel Praktika in anderen Unternehmen mit Bezug
zur Softwareentwicklung.
Aber natürlich sind auch die Noten interessant für uns. Dabei
schauen wir vor allem auf die Noten in den Fächern
Mathe, Deutsch und
Englisch. Englisch, da fast alle wichtigen und
interessanten Texte zur Programmierung auf Englisch vorliegen.
Mathe, weil meiner Meinung nach ein gewisser Bezug zwischen der
logischen Denkweise der Mathematik und der Programmierung
besteht. Und Deutsch, weil es bei der Softwareentwicklung nicht
nur um das Erzeugen von Code geht, sondern auch um die
schriftliche Kommunikation z.B. mit Kunden und natürlich auch die
Dokumentation von Anwendungen.
Interessant sind für uns auch immer mehrere
Zeugnisse, um einen Trend erkennen zu können. Außerdem
gibt es z.B. in der Mathematik ganz unterschiedliche
Themenbereiche (z.B. Kurvendiskussion und Stochastik), die dem
Bewerber leichter oder schwerer fallen, und eine einzelne Note
ist dann wenig aussagekräftig. Sehr gut ist es natürlich auch,
wenn die Kandidaten Kurse in Informatik belegt haben. Aber nicht,
weil wir Vorwissen erwarten, sondern weil das (wie bereits oben
erwähnt) ein gewisses Interesse am Beruf zeigt.
Vorstellungsgespräche
Die interessantesten Kandidaten laden wir zu einem
Vorstellungsgespräch zu uns ein. Üblicherweise sprechen wir ca.
eine halbe Stunde mit den Bewerbern. Das gestaltet sich als ein
eher lockeres Gespräch. Wir machen keine Leistungsabfragen oder
fragen Fachbegriffe ab. Vielmehr muss deutlich werden, dass der
Bewerber ins Team passt, und ein gewisses
Engagement und Initiative mitbringt. Er sollte
einfach glaubhaft vermitteln, dass der Beruf des
Anwendungsentwicklers der richtige für ihn ist.
Ein paar allgemeine Informationen setzen wir beim Bewerber
allerdings auch voraus. So macht es einen sehr schlechten
Eindruck, wenn der Kandidat nicht mehr weiß, auf welchen Beruf er
sich beworben hat (ist leider schon vorgekommen) oder in welchem
Unternehmen er eigentlich gerade sitzt. Das
Geschäftsfeld und ein wenig über die Historie
des Unternehmens sollten dem Bewerber also durchaus bekannt sein.
Das Internet bietet zahlreiche Möglichkeiten, um sich darüber
umfassend zu informieren.
Aber auch der potentielle Azubi soll natürlich über das
Unternehmen informiert werden. So sind z.B. die Arbeitszeiten,
die Ausbildungsvergütung und die Sozialleistungen sowie das
Betriebsumfeld Themen des Gesprächs.
Einstellungstest
Nach dem Vorstellungsgespräch absolvieren die Bewerber dann einen
ca. anderthalbstündigen schriftlichen
Einstellungstest. Dabei geht es vor allem um die
Bereiche Mathematik und Englisch, die jeder
Bewerber aus der Schule kennen sollte. Außerdem werden auch ein
paar allgemeine Fragen aus der IT gestellt, die auf ein
allgemeines Interesse am Beruf schließen lassen, z.B. was HTTP
ist oder welche Betriebssysteme es so gibt.
Einen separaten Bereich zum Thema Programmierung
gibt es auch. Wir erwarten allerdings auf keinen Fall, dass
unsere Bewerber schon programmieren können. Dennoch bieten viele
Schulen inzwischen Programmierkurse an. Und falls Vorwissen
vorhanden ist, gibt uns der Test einen kleinen Aufschluss über
die vorhandenen Erfahrungen. Konkrete Programmieraufgaben gibt es
allerdings nur sehr wenige. Vielmehr geht es um einfache
logische Zusammenhänge, für die man nicht
programmieren können muss.
Vorstellungstag
Die vielversprechendsten Kandidaten aus Vorstellungsgesprächen
und Tests laden wir üblicherweise für einen halben Tag noch
einmal zu uns ein. An diesem Nachmittag gehen wir z.B. einmal
durch unser Bürogebäude, schauen uns den Serverraum an und
besuchen die Kollegen aus der Abteilung, damit die Bewerber sich
ein besseres Bild ihres zukünftigen Arbeitsplatzes machen können.
Außerdem gehen wir den Einstellungstest des Kandidaten durch und
geben ein Feedback zu den Ergebnissen.
Aber auch wir wollen natürlich einen guten Eindruck des
Kandidaten bekommen, daher ist der Großteil des Tages für ein
gemeinsames Programmieren reserviert. Dabei
lösen wir zusammen kleine Programmieraufgaben, die ich so auch in
den ersten Wochen der Ausbildung mit den zukünftigen Azubis
bearbeiten würde. Auch hier geht es wieder einmal nicht darum,
schon programmieren zu können, sondern darum, herauszufinden, ob
zwischenmenschlich eine Zusammenarbeit zwischen Azubi und
Ausbilder denkbar wäre, und ob ein gewisses Verständnis für die
Programmierung vorhanden ist.
Außerdem bietet der Vorstellungstag die Gelegenheit, noch
offene Fragen beider Seiten zu klären. Das
beinhaltet bei uns auch ein Gespräch „unter vier Augen“ mit den
aktuellen Azubis des Unternehmens, die bestimmte Fragen
sicherlich besser beantworten können, als der böse Ausbilder Am
Ende dieses Tages sollen das Ausbildungsunternehmen und der
potentielle Azubi ein gutes Bild von der zukünftigen
Zusammenarbeit haben, sodass sowohl wir als auch der Bewerber
diese wichtige Entscheidung für die nächsten drei Jahre treffen
kann.
Tipps zur Vorbereitung auf das Bewerbungsverfahren
Informationen zum Berufsbild einholen (z.B. übliche Aufgaben,
Tagesablauf).
Informationen zur Ausbildung einholen (z.B. Ort der
Berufsschule, Dauer).
Argumentation für die eigene Berufswahl zurechtlegen (warum
möchtest du Anwendungsentwickler werden?).
Informationen zum Unternehmen einholen (z.B. Geschäftsfeld,
Größe, Historie).
Eigene Fragen an das Unternehmen vorbereiten (z.B. Vergütung,
Ablauf der Ausbildung, Inhalte der Ausbildung).
Eigene Bewerbung mitnehmen (z.B. bei Fragen zu Zeugnisnoten
oder Inhalten des Anschreibens).
Pünktlich erscheinen, aber auch nicht überpünktlich (10-15
Minuten vorher da sein reicht aus).
Ggfs. aktuelles Tagesgeschehen für Smalltalk verfolgen (z.B.
Nachrichten).
Grundsätzlich: offen und ehrlich sein, nicht verstellen.
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Anwendungsentwicklung – YouTube
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