Routing (Netzwerkgrundlagen) – Anwendungsentwickler-Podcast #140
Um private IP-Adressbereiche und das Routing von Netzwerkpaketen
geht es in der einhundertvierzigsten Episode des
Anwendungsentwickler-Podcasts. Inhalt Private IP-Adressbereiche Da
es im aktuellen Standard IPv4 nicht genug IP-Adressen für alle
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45 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Jahren
Um private IP-Adressbereiche und das Routing von Netzwerkpaketen
geht es in der einhundertvierzigsten Episode des
Anwendungsentwickler-Podcasts.
Inhalt Private IP-Adressbereiche
Da es im aktuellen Standard IPv4 nicht genug
IP-Adressen für alle Teilnehmer auf der Welt gibt, muss eine
Möglichkeit geschaffen werden, IP-Adressen abgeschlossen vom
Internet zu vergeben, um interne Netzwerke betreiben zu können.
Es gibt einige fest definierte IP-Adressbereiche, die im
Internet nicht verfügbar sind: die privaten
IP-Adressbereiche 10.0.0.0, 172.16.0.0 (bzw. genauer
172.16.0.0 bis 172.31.255.255) und 192.168.0.0.
Aber wenn sie im Internet nicht verfügbar sind, wie kommt man
dann ins Netz?
Routing und NAT
Es wird ein Gerät benötigt, dass zwischen das private und das
öffentliche Netz geschaltet wird: ein Router.
Der „übersetzt“ quasi zwischen Intra- und Internet.
Private IP-Adressen sind im Internet nicht auffindbar (sie
werden nicht „geroutet“). Daher ersetzt der Router auf dem Hinweg
die private Quell-IP-Adresse des Clients durch seine eigene
öffentliche IP-Adresse des Internetanschlusses (z.B. per DSL oder
Kabel). An diese kann der Webserver die Antwort auf die Anfrage
dann zurückschicken.
Wenn dann später die Antwort des Webservers im Router
eintrifft, muss dieser die Ziel-IP-Adresse des Pakets wieder auf
die private IP-Adresse des Clients setzen und das Paket an diesen
weiterleiten.
Dafür muss sich der Router „merken“, welcher Client welche
Anfrage an welchen Server gestellt hat, damit er die Antworten
passend zuordnen kann.
Dieses Prinzip heißt NAT (Network Address
Translation) und ermöglicht mehreren Clients mit
verschiedenen privaten IP-Adressen über einem gemeinsamen Router
mit einer einzigen öffentlichen IP-Adresse ins Internet zu
gelangen.
Auch der Router hat meist keine direkte Verbindung zum
Zielserver, sondern muss die Pakete auf eine „Reise“ durch das
Netzwerk schicken, bis es (ggfs. über mehrere weitere Router
hinweg) beim Ziel ankommt. Aber woher weiß der Router, an welchen
anderen Router er das Paket ggfs. schicken muss?
Das Default Gateway ist der „nächste Knoten“
im Netzwerk auf dem Weg zur Zieladresse. Dieser wird immer
angesprungen, wenn der Zielknoten nicht direkt erreichbar ist.
Diese Übersetzung kann man beliebig fortführen. Ein Client muss
dazu nur die Adresse seines Routers kennen, der dann wiederum
einen Router kennt, der dann das weitere Routing übernimmt usw.
Irgendwann landet das Paket bei einem Knoten, der direkt mit dem
Ziel kommunizieren kann, und es wird zugestellt.
In unserem Heimnetzwerk übernimmt die Fritzbox übrigens
mehrere Rollen gleichzeitig: DHCP- und DNS-Server sowie Router
und Default Gateway.
Gateways müssen nicht immer Router sein, aber
de facto sind sie es heute so gut wie immer, da die historische
Aufgabe, Netzwerke unterschiedlicher Technologien (z.B. IP und
IPX/SPX) miteinander zu verbinden, durch den flächendeckenden
Einsatz von IP nicht mehr benötigt wird.
Mit dem Kommandozeilentool tracert (oder traceroute unter
Linux) kann man den Weg zum Ziel über alle Knoten dazwischen
verfolgen. Dazu wird der TTL-Eintrag (Time to
live) des IP-Pakets genutzt, den jeder Knoten
automatisch herunterzählt. Bei 0 angekommen wird das Paket
verworfen. Dabei wird aber eine Info an den Sender mit der
Adresse des verwerfenden Knotens geschickt. tracert verschickt
nun der Reihe nach Pakete mit TTL 1, 2, 3, 4 usw. und gibt die
Adressen der verwerfenden Knoten aus.
Literaturempfehlungen
Im guten alten IT-Handbuch für Fachinformatiker* werden in
Kapitel 4 Netzwerkgrundlagen die meisten hier genannten Inhalte
ausführlich erläutert. In meinem Buchclub gehe ich auf die
Inhalte auch noch einmal im Detail ein.
*
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