Rückblick auf die Projektpräsentationen der Sommerprüfung 2022 (Fachinformatiker:in Anwendungsentwicklung) – IT-Berufe-Podcast #176
Einen Rückblick auf die Projektpräsentationen (Fachinformatiker:in
Anwendungsentwicklung) zu Teil 2 der gestreckten Abschlussprüfung
im Sommer 2022 gibt es in der einhundertsechsundsiebzigsten Episode
des IT-Berufe-Podcasts.
1 Stunde 6 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Einen Rückblick auf die Projektpräsentationen
(Fachinformatiker:in Anwendungsentwicklung) zu Teil 2 der
gestreckten Abschlussprüfung im Sommer 2022 gibt es in der
einhundertsechsundsiebzigsten Episode des IT-Berufe-Podcasts.
Inhalt Projektpräsentationen Sommer 2022 (Fachinformatiker:in
Anwendungsentwicklung)
Disclaimer: Meine Meinung ist nicht
stellvertretend für alle Prüfungsausschüsse in Deutschland.
Ich schaue insbesondere auf die Gestaltung
der Folien und den Vortrag, aber wichtig sind natürlich auch die
fachlichen/technischen Inhalte der Präsentation.
Einzelne Punkte auf der folgenden Liste führen nicht
zwangsläufig zu Punktabzug bei der Note, aber
oft treten mehrere Punkte gemeinsam auf, was dann einen
Punktabzug rechtfertigt.
Viele „Probleme“ mit den Projektpräsentationen gelten 1-zu-1
in allen IT-Berufen, da sie gar nichts mit
Anwendungsentwicklung zu tun haben.
Foliengestaltung und Vortrag
Oft wurden Punktlisten nicht Schritt-für-Schritt
eingeblendet, sondern sofort als Ganzes gezeigt.
(Unnötige) Kopfzeile in einer Präsentation war winzig klein.
Cliparts für die Darstellung des Ist-Zustands, anstatt eigene
Fotos zu machen.
Präsentationen vom selben Unternehmen sahen fast identisch
aus und hatten auch einen sehr ähnlichen Aufbau.
Der Text auf den Folien war oft sehr klein und kaum lesbar.
(Offensichtliche) Rechtschreibfehler auf den Folien.
Tortendiagramme sahen in fast allen Präsentationen identisch
aus (Standardfarben von PowerPoint genutzt).
Vorstellung des Prüflings: graue Silhouette statt Bild
verwendet.
Präsentation mit LaTeX erstellt, aber leider ausschließlich
Textfolien.
Code wurde durch Zeigen an der Leinwand erklärt, anstatt ihn
visuell hervorzuheben.
Prüfling kommentierte die Vorstellung des Unternehmens mit
„hier habe ich mal statt des klassischen Bildes unsere Azubis
genommen“.
Ein Prüfling hat die Architektur seiner Anwendung an die
Tafel gezeichnet.
Einige Prüflinge haben stark abgelesen und kaum Blickkontakt
zum Prüfungsausschuss gehabt.
Fehlende/unnötige Inhalte
Oft wurden die Artefakte aus der Projektdokumentation nicht
in der Projektpräsentation gezeigt.
Oft werden Inhalte genannt, aber nicht visualisiert (z.B.
3-Schichten-Architektur ohne Grafik).
Angeblich erstellte Artefakte werden erwähnt, aber nicht
gezeigt.
Teilweise wurde viel zu detailliert auf Code eingegangen.
Das Ziel des Projekts wird oft nicht deutlich.
Jedes genutzt JavaScript-Package wurde inkl. Versionsnummer
aufgeführt und erklärt.
Ein Prüfling hat jede verwendete Technologie ausführlich
erklärt (z.B. Kafka und Kubernetes).
Scrum wurde in einer Präsentation ausführlich erklärt.
Sonstiges
Notepad++ als IDE verwendet.
Deployment als Upload auf einen FTP-Server.
Einige Prüflinge haben den Prüfungsausschuss geduzt.
Prüfling mit Mac hatte keinen Adapter für HDMI dabei.
Prüfling hat einen Programmablaufplan erstellt, anstatt ein
UML-Diagramm zu nutzen.
Einige Unternehmen entwickeln wohl auf Englisch, aber niemand
schaut auf die korrekten Vokabeln.
Mögliche/erwartete Artefakte
Die folgenden Artefakte sind in einer Projektpräsentation möglich
bzw. ich würde sie in einer „sehr guten“ Arbeit erwarten. Auch
hier gilt: Wenn mal eines oder mehrere der Artefakte fehlen,
heißt das nicht automatisch, dass eine schlechte Note folgt. Es
geht immer auch um den Gesamteindruck der
Präsentation inkl. Gestik, Mimik usw.
Projektplanung: Zeitplanung, Ressourcen, Entwicklungsprozess,
Kosten, Amortisation
Ziel des Projekts: Use-Case-Diagramm, Aktivitätsdiagramm,
Lasten-/Pflichtenheft, ereignisgesteuerte Prozesskette
Architektur: Komponentendiagramm
Technologien: Programmiersprache, Frameworks
Implementierung: Source Code, Klassendiagramm,
Sequenzdiagramm
Datenmodellierung: Entity-Relationship-Modell, Tabellenmodell
Test: Source Code, Testprotokoll
User Interface: Mockups
Qualitätssicherung: Code-Reviews, Entwicklungsprozess,
statische Codeanalyse, CI/CD
Dokumentation: Entwickler-/Kundendokumentation
Ergebnis des Projekts: Screenshots
Fazit: Soll-/Ist-Vergleich, Abnahme, Lessons Learned,
Ausblick
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