RAID – Redundant Array of Independent Disks – IT-Berufe-Podcast #179
Um das beliebte Prüfungsthema RAID geht es in der
einhundertneunundsiebzigsten Episode des IT-Berufe-Podcasts. Inhalt
RAID: Redundant Array of Independent Disks (bzw. früher
„inexpensive“ statt „independent) Idee: Mehrere Festplatten zu
einem Verbund (...
1 Stunde 4 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 3 Jahren
Um das beliebte Prüfungsthema RAID geht es in der
einhundertneunundsiebzigsten Episode des IT-Berufe-Podcasts.
Inhalt
RAID: Redundant Array of Independent Disks (bzw. früher
„inexpensive“ statt „independent)
Idee: Mehrere Festplatten zu einem Verbund („array“)
zusammenschließen
Ziel: Ausfallsicherheit und höhere Verfügbarkeit (durch
Einführung von Redundanz)
Bei Ausfall einer Festplatte kann sie getauscht und das
RAID-Array wiederhergestellt werden („Rebuild“), in dieser Phase
ist das RAID durch die hohe Belastung aber anfälliger für einen
weiteren Festplattenausfall.
RAID ersetzt nicht die Datensicherung.
Lösung: Hardware- oder Software-RAID
Hardware mit speziellen RAID-Controllern
Software meist schon ins Betriebssystem eingebaut (z.B.
in Linux)
Alternative: JBOD (just a bunch of disks)
Es gibt verschiedene RAID-Level
Kriterien: Mindestanzahl Festplatten,
Ausfallwahrscheinlichkeit, maximal verkraftbare ausgefallene
Festplatten, Lese-/Schreibgeschwindigkeit, Nettokapazität
RAID 0: Striping
keine Redundanz, Merksatz: „0 Redundanz“, „0 Sicherheit“
mindestens 2 Festplatten nötig
teilt Festplatten in gleich große Blöcke auf und verteilt die
Daten darauf (stripes)
Kapazität kann komplett genutzt werden
dadurch kann schneller gelesen werden, da von mehreren
Festplatten parallel gelesen wird
auch das Schreiben geht schneller, da Daten parallel auf
mehrere Festplatten geschrieben werden (aufgeteilt)
fällt eine Festplatte aus, ist der gesamte Verbund defekt
Ausfallwahrscheinlichkeit steigt, da
Einzelwahrscheinlichkeiten multipliziert werden (z.B. bei 1%
Ausfallwahrscheinlichkeit 2,97% gesamt)
Einsatz: Streaming (viel Lesen, wenig Schreiben, Datenverlust
verkraftbar bzw. anderweitig abgesichert), mehrere kleine zu
einem großen Datenträger zusammenbauen
Nachteil: hohe Ausfallwahrscheinlichkeit
RAID 1: Mirroring
komplette Redundanz, Merksatz: „1-zu-1-Kopie“
mindestens 2 Festplatten nötig
Daten werden auf allen Festplatten identisch abgelegt
Kapazität wird halbiert oder gedrittelt usw.
Lesegeschwindigkeit kann erhöht werden, indem Daten parallel
von mehreren Festplatten gelesen werden
Schreiben dauert länger, weil Daten auf mehrere Platten
geschrieben werden müssen (Redundanz)
Verbund fällt erst aus, wenn alle Festplatten ausfallen
Ausfallwahrscheinlichkeit sinkt deutlich, z.B. bei 1% je
Platte auf 0,0001%
auch Mirroring ist keine Datensicherung, Viren werden sofort
auf alle Platten geschrieben
Einsatz: Hochverfügbarkeitssysteme
Nachteil: geringe Nettokapazität
RAID 5: Paritäten
Teilredundanz durch Ablage von Paritätsinformationen
mindestens 3 Festplatten nötig
zusätzlich zu den auf mehrere Festplatten verteilten Daten
werden auf allen Festplatten Paritätsinformationen (z.B. XOR) je
Datenblock abgelegt
Kapazität wird reduziert (z.B. 2/3 bei drei Festplatten)
Lesegeschwindigkeit kann erhöht werden, indem Daten parallel
von mehreren Festplatten gelesen werden
Schreiben dauert durch Berechnung der Parität länger
Verbund fällt erst aus, wenn zwei Festplatten defekt sind
Ausfallwahrscheinlichkeit sinkt, z.B. bei 1% je Platte auf
0,0298%
Nachteil: bei häufigen Schreibzugriffen durch Berechnung der
Parität langsamer
Irrelevante RAID-Level
RAID 2: Striping mit Fehlerkorrektur, nur bei Großrechnern
eingesetzt
RAID 3/4: wie RAID 5 nur mit dedizierter Paritätsfestplatte
(die dadurch stark belastet und zum Flaschenhals wird), bei RAID
3 wird auf Byte-Ebene und bei RAID 4 auf Block-Ebene gestript
RAID 6: wie 5 nur mit doppelter Parität
Kombinationen von RAID-Levels
best of both worlds aus anderen RAID-Leveln
immer von links nach rechts lesen und im Diagramm von
unten nach oben: 01 -> zuerst werden zwei RAID 0
erstellt und dann zu einem RAID 1 zusammengebaut
ein Leg ist das RAID-Array „unten“ im Bild,
aus dem das übergeordnete zusammengesetzt wird
es werden mind. 4 Festplatten benötigt
Kapazität wird halbiert
Verbund verträgt zwei Festplattenausfälle,
aber es ist wichtig, welche Platten ausfallen
RAID 01
zwei Festplatten im gleichen Leg dürfen ausfallen
es kann nicht erkannt werden, welche Festplatte im RAID 0
ausgefallen ist, da dann das gesamte Array defekt ist
bei Ausfall einer Festplatte muss das gesamte Stripeset des
Legs neu aufgebaut werden
RAID 10
zwei Festplatten in unterschiedlichen Legs dürfen ausfallen
bei Ausfall weniger Aufwand für Rebuild, weil nur im Leg
gemirrort werden muss
Achtung: auch der RAID-Controller kann ausfallen
Links
Permalink zu dieser Podcast-Episode
RSS-Feed des Podcasts
Datensicherung
RAID
Weitere Episoden
5 Minuten
vor 3 Wochen
11 Minuten
vor 4 Monaten
8 Minuten
vor 4 Monaten
8 Minuten
vor 4 Monaten
10 Minuten
vor 5 Monaten
In Podcasts werben
Kommentare (0)