Erweiterung eines diagnostischen Verfahrens zur Differenzierung entzündlicher Dermatosen mittels Immunphänotypisierung dendritischer Zellen der Epidermis
Beschreibung
vor 21 Jahren
Die Differentialdiagnose entzündlicher Hauterkrankungen setzt
seitens des Dermatologen ein hohes Maß an klinischer Erfahrung
voraus. Labortechnische und histologische Untersuchungsverfahren
sind dabei nur eingeschränkt hilfreich. Ausgehend von der Annahme,
dass erstens das atopische Ekzem ein krankheitsspezifisches
Mikromilieu in der Epidermis und Dermis aufweist und dass sich
zweitens dieses spezifische Mikromilieu im Phänotyp der
immunkompetenten CD1a positiven epidermalen dendritischen
Zellpopulation widerspiegelt, wurde seit 1995 ein Verfahren zur
Immunphänotypisierung von Langerhans Zellen und IDEC entwickelt. Es
konnte gezeigt werden, dass das atopische Ekzem durch eine hohe
Expression des hochaffinen IgE-Rezeptors (FceRI) bei niedriger
Expression des IgG-Rezeptors FcgRII auf den dentritischen Zellen
der Epidermis hoch sensitiv und spezifisch von anderen Dermatosen
abgegrenzt werden kann. Ziel der vorgelegten Arbeit war es, die
standardisierte Phänotypisierung CD1a positiver epidermaler Zellen
so zu erweitern, dass neben dem atopischen Ekzem auch die Diagnose
anderer entzündlicher Hauterkrankungen möglich wird. Es wurden 296
Patienten mittels standardisierter Phänotypisierung epidermaler
dendritischer Zellen untersucht. Bei 192 Patienten konnte nach
Abschluss aller klinisch diagnostischen Untersuchungen eine
eindeutige Diagnose gestellt werden, so dass die an diesen
Patienten erhobenen Phänotypisierungsdaten für die Analyse
krankheitsspezifischer Veränderungen im Oberflächenmarkerprofil von
Langerhans Zellen und IDEC herangezogen wurden. Die Patienten
verteilten sich auf 8 Gruppen: Normale Haut (n=31); Atopisches
Ekzem (n=59); Psoriasis (n=41); Allergisches Kontaktekzem (n=23);
Kontaktekzem bei atopischer Diathese (n=14); Lichen ruber (n=6);
Mycosis fungoides (n=10) und Nummuläres Ekzem (n=8). Es konnte
gezeigt werden, dass der prozentuale Anteil epidermaler
dendritischer Zellen in Abhängigkeit von der Diagnose variiert und
dass die bei allen entzündlichen Dermatosen nachweisbare Vermehrung
epidermaler dendritischer Zellen vorrangig auf eine de novo
Einwanderung von IDEC in die Epidermis zurückzuführen ist. Das
wesentliche Ergebnis der vorgelegten Arbeit ist die Erweiterung der
diagnostischen Phänotypisierung auf die Psoriasis und das
allergische Kontaktekzem. So konnte die Psoriasis durch eine Ratio
von CD64/CD11b auf IDEC sinnvoll abgegrenzt werden. Das
Kontaktekzem war mittels einer Ratio aus E-Cadherin/CD86 auf
Langerhans Zellen zu identifizieren. Die Gruppe der Patienten mit
Kontaktekzem bei atopischer Diathese wurde durch die Ratio
E-Cadherin/CD80 auf IDEC erkannt. Die bereits für das atopische
Ekzem publizierte Ratio FcRI/CD32 auf allen CD1a positiven Zellen
wurde mit der gleichen Ratio, ermittelt nur für IDEC, verglichen.
Eine Verbesserung der Sensitivität und Spezifität für die
Diagnosestellung des atopischen Ekzems konnte hierdurch nicht
erreicht werden. Die starke Expression von FceRI auf LC und IDEC
kennzeichnet das atopische Ekzem. Typisch für das atopische Ekzem
ist weiterhin die Expression von CD36 auf LC und IDEC. Die
Psoriasis ist durch eine besonders starke Expression der
Fcg-Rezeptoren auf IDEC gekennzeichnet. Darüber hinaus findet sich
eine erhöhte passive Anlagerung von sCD23 an IDEC bei Psoriasis.
Gegenüber anderen Diagnosen ist die Expression von CD11b und CD11c
auf IDEC vermindert. Für das Kontaktekzem ist die im Vergleich mit
anderen entzündlichen Dermatosen niedrige CD49d Expression auf LC
kennzeichnend. Die Einführung neuer diagnostischer Algorithmen in
die Phänotypisierung epidermaler dendritischer Zellen konnte das
diagnostische Spektrum dieser Methode deutlich erweitern. Neben
atopischem Ekzem und normaler Haut wurden auch Algorithmen für die
Psoriasis und das allergische Kontaktekzem beschrieben. Die
systematische Analyse weiterer Dermatosen mit epidermaler
Beteiligung dürfte auch für diese Erkrankungen diagnostische
Algorithmen aufzeigen, die das Mikromilieu der entsprechenden
Krankheiten widerspiegeln. Die Phänotypisierung epidermaler
dendritischer Zellen dürfte insbesondere im Rahmen
klinisch-therapeutischer Studien vermehrt zur Anwendung kommen, da
mit dieser Methode eine objektive, quantitative Untersuchung
einzelner behandelter oder unbehandelter Hautareale im zeitlichen
Verlauf möglich ist.
seitens des Dermatologen ein hohes Maß an klinischer Erfahrung
voraus. Labortechnische und histologische Untersuchungsverfahren
sind dabei nur eingeschränkt hilfreich. Ausgehend von der Annahme,
dass erstens das atopische Ekzem ein krankheitsspezifisches
Mikromilieu in der Epidermis und Dermis aufweist und dass sich
zweitens dieses spezifische Mikromilieu im Phänotyp der
immunkompetenten CD1a positiven epidermalen dendritischen
Zellpopulation widerspiegelt, wurde seit 1995 ein Verfahren zur
Immunphänotypisierung von Langerhans Zellen und IDEC entwickelt. Es
konnte gezeigt werden, dass das atopische Ekzem durch eine hohe
Expression des hochaffinen IgE-Rezeptors (FceRI) bei niedriger
Expression des IgG-Rezeptors FcgRII auf den dentritischen Zellen
der Epidermis hoch sensitiv und spezifisch von anderen Dermatosen
abgegrenzt werden kann. Ziel der vorgelegten Arbeit war es, die
standardisierte Phänotypisierung CD1a positiver epidermaler Zellen
so zu erweitern, dass neben dem atopischen Ekzem auch die Diagnose
anderer entzündlicher Hauterkrankungen möglich wird. Es wurden 296
Patienten mittels standardisierter Phänotypisierung epidermaler
dendritischer Zellen untersucht. Bei 192 Patienten konnte nach
Abschluss aller klinisch diagnostischen Untersuchungen eine
eindeutige Diagnose gestellt werden, so dass die an diesen
Patienten erhobenen Phänotypisierungsdaten für die Analyse
krankheitsspezifischer Veränderungen im Oberflächenmarkerprofil von
Langerhans Zellen und IDEC herangezogen wurden. Die Patienten
verteilten sich auf 8 Gruppen: Normale Haut (n=31); Atopisches
Ekzem (n=59); Psoriasis (n=41); Allergisches Kontaktekzem (n=23);
Kontaktekzem bei atopischer Diathese (n=14); Lichen ruber (n=6);
Mycosis fungoides (n=10) und Nummuläres Ekzem (n=8). Es konnte
gezeigt werden, dass der prozentuale Anteil epidermaler
dendritischer Zellen in Abhängigkeit von der Diagnose variiert und
dass die bei allen entzündlichen Dermatosen nachweisbare Vermehrung
epidermaler dendritischer Zellen vorrangig auf eine de novo
Einwanderung von IDEC in die Epidermis zurückzuführen ist. Das
wesentliche Ergebnis der vorgelegten Arbeit ist die Erweiterung der
diagnostischen Phänotypisierung auf die Psoriasis und das
allergische Kontaktekzem. So konnte die Psoriasis durch eine Ratio
von CD64/CD11b auf IDEC sinnvoll abgegrenzt werden. Das
Kontaktekzem war mittels einer Ratio aus E-Cadherin/CD86 auf
Langerhans Zellen zu identifizieren. Die Gruppe der Patienten mit
Kontaktekzem bei atopischer Diathese wurde durch die Ratio
E-Cadherin/CD80 auf IDEC erkannt. Die bereits für das atopische
Ekzem publizierte Ratio FcRI/CD32 auf allen CD1a positiven Zellen
wurde mit der gleichen Ratio, ermittelt nur für IDEC, verglichen.
Eine Verbesserung der Sensitivität und Spezifität für die
Diagnosestellung des atopischen Ekzems konnte hierdurch nicht
erreicht werden. Die starke Expression von FceRI auf LC und IDEC
kennzeichnet das atopische Ekzem. Typisch für das atopische Ekzem
ist weiterhin die Expression von CD36 auf LC und IDEC. Die
Psoriasis ist durch eine besonders starke Expression der
Fcg-Rezeptoren auf IDEC gekennzeichnet. Darüber hinaus findet sich
eine erhöhte passive Anlagerung von sCD23 an IDEC bei Psoriasis.
Gegenüber anderen Diagnosen ist die Expression von CD11b und CD11c
auf IDEC vermindert. Für das Kontaktekzem ist die im Vergleich mit
anderen entzündlichen Dermatosen niedrige CD49d Expression auf LC
kennzeichnend. Die Einführung neuer diagnostischer Algorithmen in
die Phänotypisierung epidermaler dendritischer Zellen konnte das
diagnostische Spektrum dieser Methode deutlich erweitern. Neben
atopischem Ekzem und normaler Haut wurden auch Algorithmen für die
Psoriasis und das allergische Kontaktekzem beschrieben. Die
systematische Analyse weiterer Dermatosen mit epidermaler
Beteiligung dürfte auch für diese Erkrankungen diagnostische
Algorithmen aufzeigen, die das Mikromilieu der entsprechenden
Krankheiten widerspiegeln. Die Phänotypisierung epidermaler
dendritischer Zellen dürfte insbesondere im Rahmen
klinisch-therapeutischer Studien vermehrt zur Anwendung kommen, da
mit dieser Methode eine objektive, quantitative Untersuchung
einzelner behandelter oder unbehandelter Hautareale im zeitlichen
Verlauf möglich ist.
Weitere Episoden
In Podcasts werben
Kommentare (0)