Identifikation von Lysophosphatidsäure als Thrombozyten-aktivierende Substanz milde oxidierter Lipoproteine

Identifikation von Lysophosphatidsäure als Thrombozyten-aktivierende Substanz milde oxidierter Lipoproteine

Beschreibung

vor 20 Jahren
Lysophosphatidsäure gilt als einer der grundlegendsten und
wichtigsten Mediatoren höherer Organismen, sie wirkt als
Wachstumsfaktor bzw. Aktivator auf eine Vielzahl von
Effektorzellen. In der vorliegenden Arbeit wird ein bislang
unbekannter Weg der LPA-Entstehung während der Modifikation von
Lipoproteinen nachgewiesen und die entstandene LPA mit Hilfe einer
neu etablierten Methode der sequentiellen Lipidextraktion von
Lipoproteinen quantifiziert. So findet sich während der milden
Oxidation von LDL ein deutlicher Anstieg des LPA-Gehalts auf eine
Aktivität von etwa ein nmol Palmitoyl-LPA/mg mox-LDL-Protein. Dies
ist eine Menge, die bei den bislang beschriebenen Zellsystemen
nachweislich Effekte hervorruft. Hier wurde dies für Thrombozyten
aufgezeigt: Die in mox-LDL enthaltene LPA ruft dosisabhängig
Gestaltwandel oder Aggregation in gewaschenen Thrombozyten hervor.
Damit wurde erstmals die Thrombozyten-aktivierende Substanz in
milde oxidierten Lipoproteinen benannt, quantifiziert und in einen
funktionellen Kontext gestellt. Vergleichbare Resultate ergaben
sich für verschiedene andere milde LDL-Modifikationsformen, wie
mm-LDL und interessanterweise auch für analoge Modifikationen von
HDL. Ganz wesentlich trug die Verwendung eines
Desensibilisierungsassays zum Beweis bei, daß LPA der in all diesen
modifizierten Lipoprotein-Spezies enthaltene, allein relevante
Plättchenagonist ist. Da oxidierte Lipoproteinspezies als
Schlüsselelemente in der Pathogenese von Arteriosklerose, Thrombose
und kardiovaskulären Erkrankungen erachtet werden, rückt LPA ins
Zentrum der Abläufe bei Plaqueruptur und arterieller Thrombose; es
dürfte ebenfalls eine relevante Rolle spielen bei Initiation und
Progression atheromatöser Veränderungen. Es ist zu erwarten, daß
mox- und mm-Lpp in zu Plättchen vergleichbarer Weise auch weitere
Effektorzellen aktivieren und beispielsweise zur Proliferation
anregen, etwa Endothelzellen, Fibroblasten und glatte
Gefäßmuskelzellen.

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