Nachweis der Kinin-B1-Rezeptor-Hochregulation im Schwein bei Tieren mit einer vorbestehenden Infektion

Nachweis der Kinin-B1-Rezeptor-Hochregulation im Schwein bei Tieren mit einer vorbestehenden Infektion

Beschreibung

vor 20 Jahren
Als wichtige Mediatoren der akuten und chronischen
Entzündungsreaktion gelten Bradykinin und seine Derivate. Als
Rezeptoren dieser Kinine sind der Kinin B2- und B1-Rezeptor
bekannt. Ziel dieser Arbeit war der Beweis einer Kinin
B1-Rezeptorhochregulation im Rahmen der inflammatorischen Antwort
bei Schweinen, die unter natürlichen Bedingungen eine das
Immunsystem alternierende Infektion erworben hatten. Eine erhöhte
Stimulierbarkeit des Kinin B1-Rezeptors unter Ausgangsbedingungen
(Gruppe 1) wiesen 88% der nach standardisierter klinischer
Untersuchung als krank diagnostizierten Schweine auf, die
Druckantwortkurven auf Stimulation mit BK und ACh waren
unverändert. Im Gegensatz hierzu zeigten nur 15% der als klinisch
gesund eingestuften Tiere eine vermehrte Stimulierbarkeit des Kinin
B1-Rezeptors zu Versuchsbeginn (p=0,00004). Das Antwortverhalten
konnte in jeder Gruppe durch Infusion der selektiven Kinin B2- und
B1-Rezeptorantagonisten (HOE 140, Lys0-Leu8-desArg9-BK) als
rezeptorspezifisch nachgewiesen werden. Die Infusion
physiologischer Kochsalzlösung über acht Stunden bei Tieren mit
niedriger Stimulierbarkeit des Kinin B1-Rezeptors unter
Ausgangsbedingungen führte zu keinerlei Änderung der Druckantwort,
sodass hier die Konstanz des Kinin B1-Rezeptors gezeigt wurde. Bei
Tieren mit erhöhter Stimulierbarkeit des B1-Rezeptors unter
Ausgangsbedingungen kam es unter Dauerinfusion des Kinin
B1-Rezeptorantagonisten CP-0298 (Lys0-Leu8-desArg9-BK) zu einem
Verlust der kardiovaskulären Antwort. Die Infusion des Kinin
B2-Rezpetorantagonisten HOE 140 beeinflusste die Druckantwort auf
steigende Dosen von desArg9-BK nicht, sodass die Spezifität der
sepsisinduzierten B1-Hochregulation bewiesen werden konnte. Somit
wurde in der hier vorliegenden Studie zum ersten Mal nachgewiesen,
dass der im gesunden Tier nicht oder nur in sehr geringer Anzahl
vorhandene Kinin B1-Rezeptor nachgewiesen und funktionell
hochreguliert wird, sobald sich die Schweine mit einer Infektion im
Aufzuchtberieb auseinander gesetzt hatten. Die tierexperimentell
induzierte Sepsis nach LPS-Injektion mit Hochregulation des Kinin
B1-Rezeptors konnte hiermit als valides Modell der systemischen,
durch bakterielle Lipopolysaccharide induzierte Entzündungsreaktion
bestätigt werden.

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