Untersuchungen zu Mechanismen der Triomzell-induzierten Tumorabstoßung

Untersuchungen zu Mechanismen der Triomzell-induzierten Tumorabstoßung

Beschreibung

vor 20 Jahren
Neue Therapieansätze zur Krebsbehandlung aus dem Bereich der Gen-
und Immuntherapie haben als Ergänzung zu den konventionellen
Behandlungsmethoden besondere Bedeutung erlangt. Zu ihnen zählen
u.a. die Suizidgentherapie und die Verwendung
Zytokin-Gen-modifizierter Tumorzellvakzine. Beide Strategien wurden
in der vorliegenden Arbeit herangezogen, um eine Immunantwort gegen
das murine B-Zell-Lymphom A20 zu erzeugen. 1. Versuche mit
HSV-tk-Gen-transduzierten Lymphomzellen. Das Prinzip der
Suizidgentherapie mit dem HSV-tk/GCV-System beruht auf der
Transduktion des HSV-tk-Gens in Tumorzellen, die dadurch gezielt
durch GCV abgetötet werden können. Dabei werden auch
nicht-transduzierte, angrenzende Zellen miterfasst
(„Bystander“-Effekt). Ganciclovirsensible, HSV-tk-Gen-transduzierte
A20-Zellen (A20-TK) zeigten in vitro einen eingeschränkten
„Bystander“-Effekt. In vivo konnten A20-TK-Zellen nur bei jeder
dritten Maus vollständig durch GCV eliminiert werden, wobei sich
jedoch bei der Hälfte der überlebenden Tiere eine dauerhafte,
systemische Antitumorantwort induzieren ließ. 2. Versuche mit
HSV-tk-Gen-transduzierten Triomzellen. Die Triomzelle BiV,
hervorgegangen aus der Fusion des Lymphoms A20 mit der
Hybridomzellinie 2.4G2, dirigiert Tumorantigene über die Expression
eines anti-Fc-Rezeptor-Antikörpers an APC und führt auf diese Weise
zur Tumorabstoßung. Trotz Xenogenität sind BiV-Zellen jedoch bis zu
11 Wochen nach Immunisierung in vivo nachweisbar. Auch
HSV-tk-Gen-transduzierte BiV-Zellen (BiV-TK) konnten trotz
GCV-Verabreichung vier Wochen post iniectionem in den Milzen
immunisierter Mäuse nachgewiesen werden, allerdings in niedriger
Frequenz. Obwohl nicht alle BiV-TK-Zellen durch GCV in vivo
eliminiert werden, hatte eine frühzeitige Rückholung der Zellen
einen verminderten Antitumoreffekt zur Folge. Im Gegensatz dazu
beeinflusste eine späte GCV-Gabe die Tumorabstoßung nicht. Dies
deutet darauf hin, dass für einen potenten Tumorschutz die
langdauernde Verfügbarkeit von Vakzinezellen im Sinne einer
persistierenden Antigenquelle erforderlich sein könnte. 3. Versuche
mit GM-CSF-Gen-transfizierten Triomzellen. GM-CSF-Gen-transfizierte
Triomzellen (BiV-BNG) schützten in Präimmunisierungsversuchen
effektiver vor Tumorwachstum als Wildtyp-BiV-Zellen, bei
therapeutischer Applikation wurde der Antitumoreffekt jedoch
überaschenderweise aufgehoben. Durch Blockierung der
Triomzell-vermittelten Tumorantigen-Heranführung an APC durch
BiVneg-BNG bzw. den Antikörper 2.4G2 konnte die ursprüngliche
Antitumorantwort vollständig bzw. teilweise wiederhergestellt
werden. Eine mögliche Erklärung hierfür wäre eine hemmende
Interaktion zwischen intaktem BiV-Protein und GM-CSF, resultierend
in einer Hemmung der APC. Offenbar beschränkt sich die Hemmung nur
auf die betroffene APC, denn BiV-BNG hob den Therapieeffekt von
A20-BNG bzw. BiV bei simultaner Applikation nicht auf. Die
Applikationsroute als mögliche Ursache der Wirkungslosigkeit von
BiV-BNG im Therapieansatz wurde durch Änderung des
Präimmunisierungsprotokolls ausgeschlossen. Da IL-4-defiziente
Mäuse bei therapeutischer BiV-BNG-Gabe eine bessere Überlebensrate
erreichten als Wildtypmäuse, könnte der aufgehobene Therapieeffekt
von BiV-BNG mit einer Verschiebung des Th1/Th2-Verhältnisses zu
Gunsten einer Th2-Antwort zusammenhängen.

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