Beschreibung

vor 1 Jahr

Donnerstag, 14. April 1977: Eine Pressemitteilung der
Schweizerischen Kreditanstalt (SKA) sorgt für helle Aufregung auf
dem Schweizer Finanzplatz. Die SKA-Filiale in Chiasso soll
während Jahren ausländische Kundengelder in Milliardenhöhe am
Fiskus vorbei bei der Texon Finanzanstalt in Lichtenstein
platziert haben. Die Leitung der Filiale Chiasso wird wegen
ungetreuer Geschäftsführung und Urkundenfälschung verhaftet. In
der Folge ist das Vertrauen in die SKA erschüttert. Die Schweizer
Nationalbank bietet zusammen mit den anderen Grossbanken der SKA
einen Notkredit über CHF 3 Mia. an, was die Märkte jedoch nur
noch zusätzlich verunsichert. In der Folge kommt es zu
Strafprozessen gegen die Verantwortlichen. Der Chiasso-Skandal
führt zudem zu zivilrechtlichen Auseinandersetzungen, die
schliesslich vor dem Bundesgericht landen (BGE 110 II 360).


Nach dem Chiasso-Skandal expandiert die SKA ins Investment
Banking. Als sie die amerikanische Investmentbank First Boston
übernimmt und eine neue Konzernstruktur bildet, erhöht die
Bankenkommission die Eigenmittelanforderungen. Die SKA fechtet
die Verfügung vor dem Bundesgericht an (BGE 116 Ib 331). Es
stellt sich die Frage, ob für die SKA ein erhöhtes
Insolvenzrisiko besteht, falls ihre Schwestergesellschaft, die CS
First Boston, in Schwierigkeiten geraten sollte.

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