Folge 83 – Schall nicht, aber Rauch

Folge 83 – Schall nicht, aber Rauch

Wir tasten heute von der Insel Islay, die uns zwei Vertreter aus dem gleichnamigen Hafen beschert hat. Schon beim Auspacken der Flaschen gesellen sich neben den maritimen Noten auch rauchige Töne, die einige von uns unsanft erschauern lassen.
31 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Wellen Schlagen am Bug unserer kleinen Kogge empor, als wir uns
im Schutz des Frühnebels Port Charlotte nähern. Denn die Gegend
um den Hafen lockt mit Destillaten, die Aromen von Gewürzen und
Früchten aus aller Welt bieten – so heißt es zumindest. Als wir
gerade unser frisch vertäutes Boot verlassen wollen, hält uns
eine harsche Stimme abrupt zurück: “Hey ihr da, wartet mal einen
Moment. Es kostet 10 Euro, euer Boot hier zu vertäuen. Und ich
benötige eure Namen.” Nach einem kurzen Blickaustausch antwortet
Silvi: “Wie wäre es mit 30 Euro und wir vergessen die Namen.” Der
Hafenmeister hebt kurz die Brauen, dann steckt er das Geld ein
und antwortet: “Willkommen in Port Charlotte, Mesdame und
Messieurs Smith.” So oder ähnlich hätte es in Port Charlotte,
Florida passieren können. Oder sonst wo in der Karibik. Da sind
wir aber nicht und leider haben wir auch keine kleine Kogge. Wir
tasten heute von der Insel Islay, die uns zwei Vertreter aus dem
gleichnamigen Hafen beschert hat. Schon beim Auspacken der
Flaschen gesellen sich neben den maritimen Noten auch rauchige
Töne, die einige von uns unsanft erschauern lassen. Was wird uns
in der Folge begegnen? Rauchen, äh reiten wir auf der Welle des
Glücks oder werden die meisten von uns vom Rauch in die Flucht
geschlagen? Wird ein Rauchtest die Erleuchtung bringen? Ist es
Magie, wenn man die Hände über dem Kopf zusammenschlägt, aber
gleichzeitig die Flasche in der Hand hält? Und sagt eigentlich
irgendjemand in der Folge: “Ich hab n Glas voll Sprit, ich hab n
Glas voll Sprit, ich hab n Glas von Sprit und rat mal welcher
drin ist!”? Das und vieles mehr hört ihr vielleicht in unserer
neuen Folge 83 – Schall nicht, aber Rauch!


Rauchige Symphonie beispielloser Destillate

Port Charlotte – Heavily Peated – Islay Single Malt (10
y.o.)*

Port Charlotte – Heavily Peated – Islay Single Malt OLC: 01
– 2010*







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schottischen Insel Islay*

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Aroma









Karamell

maritime Noten

Rauch

Ingwer

würzig süße Vanillesoße










Geschmack









Zitrone

Mango

Kokosnuss

geräucherte Auster

salziger Strandsand










Abgang









langanhaltendes Finish

rauchig

Orange

Banane

Toffee

ein Hauch Eiche











Port Charlotte
Heavily Peated
Islay Single Malt
OLC: 01 2010*









Aroma









erdig

gerösteter Kaffee

torfiger Rauch

fruchtiger Pfirsich

süßer Honig

holzige Aromen










Geschmack









ölig

Limette

Feige

nussiges Nougat

Tabak

Schuhpolitur










Abgang









langanhaltendes Finish

erdiger Rauch

Limette

Feige

Schokolade

Vanille

eine Prise Salz








Destillerie(n) der Folge im Überblick



Port Charlotte

Inhaber

Rémy Cointreau (über Bruichladdich)



Gründungsdatum

1829 (Original-Destillerie)



Ø Liter Whisky pro Jahr

Nicht öffentlich bekannt



Master Distiller

Adam Hannett (Head Distiller bei Bruichladdich)




Dauerbrenner (Core Range)

Port Charlotte 10 Year Old

Port Charlotte Islay Barley






Port Charlotte ist technisch gesehen keine eigene
Destillerie, sondern eine Marke für stark getorften
Whisky, der in der Bruichladdich-Destillerie hergestellt
wird. Der Name ist eine Hommage an die ursprüngliche Port
Charlotte Destillerie (auch bekannt als Lochindaal
Distillery), die 1829 im gleichnamigen Dorf auf Islay
gegründet wurde. Diese historische Destillerie war ein
wichtiger Teil der Gemeinde, musste aber 1929 im Zuge
einer schweren Krise in der schottischen Whiskyindustrie
ihre Tore schließen. Als die benachbarte
Bruichladdich-Destillerie im Jahr 2001 wiedereröffnet
wurde, beschlossen die neuen Eigentümer, das Erbe der
verlorenen Destillerien von Islay zu ehren, indem sie
einen Whisky im Stil und Namen von Port Charlotte
wiederbelebten.


Die Produktion von Port Charlotte findet vollständig bei
Bruichladdich statt, folgt aber einem eigenen,
spezifischen Rezept. Das verwendete Malz wird auf einen
Phenolgehalt von 40 ppm (parts per million) getorft, was
dem Whisky seinen kräftigen, rauchigen Charakter
verleiht. Dies positioniert Port Charlotte zwischen dem
ungetorften Bruichladdich und dem extrem stark getorften
Octomore. Trotz des starken Rauchs zeichnet sich Port
Charlotte durch eine bemerkenswerte Eleganz und
Komplexität aus, die durch die langsame Destillation in
den hohen, schmalhalsigen Brennblasen von Bruichladdich
erreicht wird. Getreu der Philosophie der Destillerie
wird bei allen Abfüllungen auf Kältefiltration und die
Zugabe von Farbstoffen verzichtet und das Prinzip des
“Terroir” hochgehalten, indem häufig Gerste verwendet
wird, die zu 100% aus Schottland oder sogar direkt von
der Insel Islay stammt.


In der modernen Whisky-Welt hat sich Port Charlotte
schnell einen hervorragenden Ruf erarbeitet und gilt als
einer der komplexesten und ausgewogensten stark getorften
Whiskys. Die Marke schließt die Lücke für Liebhaber
klassischer Islay-Malts im Portfolio von Bruichladdich
und wird für die meisterhafte Balance aus intensivem
Rauch, maritimen Noten und fruchtiger Süße gefeiert.
Insbesondere die Kernabfüllung, der Port Charlotte 10
Year Old, wird regelmäßig mit Preisen ausgezeichnet und
von Kritikern hoch gelobt. Er steht sinnbildlich für die
Renaissance von Islay-Whisky und die Verbindung von
historischem Erbe mit progressiven und transparenten
Produktionsmethoden.






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