Folge 122 – Plum Plum Whisky

Folge 122 – Plum Plum Whisky

Heute sind wir nicht nur pläm pläm, sondern 'plum plum'. Christian hat uns Whisky aus dem Pflaumenschnapsfass und Pflaumenschnaps aus dem Whiskyfass mitgebracht. Beide Elixire stammen aus Japan.
27 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Heute sind wir nicht einfach nur pläm pläm, sondern gehen mit
einem freudigen ‘plum plum’ in eine neue Episode. Und warum,
fragt ihr? Weil wir etwas wirklich Spannendes für euch haben.
Christian hat uns für diese Schnapszahlfolge, die eigentlich
keine ist, etwas wirklich Außergewöhnliches mitgebracht. Stellt
euch vor: Whisky aus dem Pflaumenschnapsfass und Pflaumenschnaps
aus dem Whiskyfass. Klingt verrückt, oder? Nun, das ist es auch!


Diese exotischen Elixire stammen aus dem Land der aufgehenden
Sonne, Japan. Ein Whisky, gereift im Pflaumenschnapsfass, wäre in
traditionellen Whisky-Ländern wie Schottland kaum vorstellbar.
Und der Pflaumenschnaps? Kein Wein, kein Likör, sondern ein
echter Pflaumenschnaps, der den Geist des Whiskys atmet.


Aber das ist noch nicht alles. Neben ihrer gemeinsamen Herkunft
und ihrer ungewöhnlichen Reifung haben diese beiden Kandidaten
noch etwas anderes gemeinsam, das uns in einen beinahe
unaufhörlichen Lachanfall versetzt hat. Was das ist, werdet ihr
in Folge 122 – Plum Plum Whisky erfahren.


Zuerst nen Kurzen, dann genießen

Akashi Shiratama Umeshu

Hatozaki 12 Year Old Umeshu Cask Finish







Akashi
Shiratama
Umeshu









Aroma









üppig

Zwetschgenpflaume

Honig

Mandel










Geschmack









voll und fruchtig

Pflaume

kandierter Apfel

leicht würzigen Noten










Abgang









mild

Whisky-Eichennoten

Schwarzkirsche











Hatozaki
12 Year Old
Umeshu Cask Finish









Aroma









sanfte Traubenlimonade

dekadente Pflaume

Milchschokolade

Zuckerkekse

zart

fruchtig










Geschmack









Feigenmarmelade

Marsala-Wein

Umeshu

Grapefruit










Abgang









Sassafras

Root Beer

zugänglich

Müsli








Destillerie(n) der Folge im Überblick



Akashi (Eigashima Shuzo)

Inhaber

Eigashima Shuzo Co., Ltd.



Gründungsdatum

1919 (Whisky-Lizenz)



Ø Liter Whisky pro Jahr

Nicht öffentlich bekannt



Master Distiller

Nicht öffentlich bekannt




Dauerbrenner (Core Range)

Akashi White Oak Blended Whisky

Akashi Single Malt Whisky

Akashi Red Wine Cask Finish






Die Geschichte der Akashi Destillerie, auch bekannt als
White Oak Distillery, ist tief in der japanischen
Spirituosen-Tradition verwurzelt. Sie gehört zu Eigashima
Shuzo, einem Unternehmen, das bereits 1888 gegründet
wurde und sich ursprünglich auf die Herstellung von Sake
und Shochu spezialisierte. Das Unternehmen schrieb
Geschichte, als es 1919 die erste Lizenz zur
Whisky-Herstellung in Japan erhielt – sogar noch vor den
heute berühmteren Destillerien wie Yamazaki. Lange Zeit
wurde der Whisky jedoch nur für den heimischen Markt und
primär für Blends produziert. Erst 1984 wurde eine neue,
moderne Destillerie speziell für die Whisky-Produktion
errichtet, die White Oak Distillery, die direkt an der
Küste in der Stadt Akashi liegt.


Die Produktionsmethoden bei Akashi sind von ihrer kleinen
Größe und ihrer handwerklichen Herangehensweise geprägt.
Die Destillerie arbeitet nur wenige Monate im Jahr an der
Whisky-Produktion, da die restliche Zeit der Herstellung
von Sake und Shochu gewidmet ist. Diese Doppelkompetenz
ermöglicht einzigartige Experimente, wie zum Beispiel die
Reifung von Whisky in ehemaligen Shochu-Fässern. Die Lage
direkt am Seto-Binnenmeer sorgt für starke
Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, was die
Reifung des Whiskys in den Fässern beschleunigt und ihm
eine besondere Komplexität verleiht. Die Kombination aus
traditionellem japanischem Handwerk und schottisch
inspirierten Destillationsmethoden macht Akashi zu einem
einzigartigen Akteur in der japanischen Whisky-Welt.


Obwohl Akashi im Schatten der Giganten Suntory und Nikka
steht, hat sich die Destillerie einen festen Platz als
Pionier und Geheimtipp erarbeitet. Ihre historische
Bedeutung als erste lizenzierte Whisky-Destillerie Japans
ist unbestreitbar. International hat Akashi vor allem
durch seine qualitativ hochwertigen Single Malts und
Blends an Ansehen gewonnen. Produkte wie der “Akashi
Shiratama Umeshu”, ein Pflaumenlikör auf Whisky-Basis,
zeigen die Innovationskraft und die Verbindung zur
traditionellen japanischen Likörherstellung. Die
Destillerie wird für ihre Authentizität und ihre
konsequente Ausrichtung auf Qualität statt auf Quantität
geschätzt.







Kaikyo Distillery (Hatozaki)

Inhaber

Akashi-Tai Sake Brewery (Yonezawa Familie)



Gründungsdatum

2017



Ø Liter Whisky pro Jahr

Nicht öffentlich bekannt



Master Distiller

Kimio Yonezawa




Dauerbrenner (Core Range)

Hatozaki Blended Whisky

Hatozaki Pure Malt Whisky






Die Kaikyo Distillery ist eine der spannendsten
Neugründungen in der japanischen Whisky-Landschaft.
Obwohl die Destillerie selbst erst 2017 ihre Pforten
öffnete, steht hinter ihr eine beeindruckende Tradition:
die Akashi-Tai Sake Brewery, die seit 1856 von der
Yonezawa-Familie geführt wird. Diese jahrhundertelange
Erfahrung in der Kunst der Fermentation und Destillation
von Sake bildet das Fundament für den Einstieg in die
Whisky-Produktion. Der Name “Kaikyo” ist eine Hommage an
die berühmte Akashi-Kaikyo-Brücke, die längste
Hängebrücke der Welt, die sich in Sichtweite der
Destillerie befindet. Die Whisky-Marke der Destillerie,
“Hatozaki”, ist nach dem ältesten steinernen Leuchtturm
Japans benannt, der ebenfalls in der Nähe steht.


In der Produktion verbindet die Kaikyo Distillery
modernste Technik mit traditionellem Wissen. Unter der
Leitung von Master Distiller und Blender Kimio Yonezawa
werden zwei Arten von Whisky hergestellt. Die
Destillation erfolgt in schottischen Forsyth Pot Stills,
wobei sowohl leichte, fruchtige Destillate im
Speyside-Stil als auch torfige, rauchige Whiskys
produziert werden können. Diese Vielseitigkeit ermöglicht
eine große Bandbreite an Geschmacksprofilen. Eine
Besonderheit ist die innovative Fasspolitik: Neben
klassischen Bourbon- und Sherryfässern wird auch mit
Fässern aus japanischer Mizunara-Eiche sowie speziellen
Finishes experimentiert, wie der “Hatozaki 12 Year Old
Umeshu Cask Finish” eindrucksvoll beweist. Hierbei wird
gereifter Whisky in Fässern nachgelagert, die zuvor zur
Reifung von Umeshu (japanischer Pflaumenlikör) dienten.


Die Kaikyo Distillery repräsentiert die neue Welle
japanischer Craft-Destillerien, die mit Innovation und
einem tiefen Verständnis für Traditionen den Markt
bereichern. Während die eigenen Destillate noch reifen,
hat die Marke Hatozaki bereits international für Aufsehen
gesorgt, indem sie kunstvoll geblendete Whiskys auf den
Markt bringt, die sowohl importierte als auch (zukünftig
vermehrt) eigene Destillate enthalten. Diese Transparenz
ist Teil ihrer modernen Philosophie. Hatozaki-Whiskys
haben bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten und
werden für ihre ausgewogene Komplexität und ihr
exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis gelobt, was sie zu
einem wichtigen Botschafter für die Zukunft des
japanischen Whiskys macht.






Der Beitrag Folge 122 – Plum Plum Whisky erschien zuerst auf Grab
The Glass Podcast.

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