SG #040: Beruf und Karriere

SG #040: Beruf und Karriere

Vicki aus den USA möchte, dass ich über Beruf und Karriere spreche. Ich werde es versuchen. Alles beginnt natürlich mit einer guten Ausbildung. Man kann zum Beispiel an einer Universität studieren. Oder man macht ein Praktikum,
10 Minuten

Beschreibung

vor 16 Jahren

Vicki aus den USA möchte, dass ich über Beruf
und Karriere spreche. Ich werde es versuchen.


Alles beginnt natürlich mit einer guten Ausbildung. Man kann zum
Beispiel an einer Universität studieren. Oder man macht ein
Praktikum, man arbeitet also einige Zeit bei einer Firma, um dort
etwas zu lernen. Danach fängt eine schwierige Zeit an: Man muss
sich nämlich bei verschiedenen Firmen bewerben. Dazu sucht man
zum Beispiel im Internet oder im Stellenmarkt der Tageszeitung
nach Anzeigen. Viele Firmen suchen durch Anzeigen neue
Mitarbeiter.


Wenn man dieser Firma dann schreiben möchte, muss man ihr eine
Bewerbungsmappe schicken. In der Mappe enthalten sind ein
curriculum vitae, meistens auch ein Foto, dazu noch Zeugnisse
oder Arbeitsproben. Wenn die Personalabteilung der Firma diese
Mappe gut findet, wird man zu einem Vorstellungsgespräch
eingeladen. Hier versucht man sich möglichst positiv zu
präsentieren. Denn wenn das Gespräch gut läuft,
hat man den Job. Wenn nicht, dann bekommt ihn ein anderer
Bewerber.


Bevor man allerdings anfängt zu arbeiten, muss man meistens erst
einen Arbeitsvertrag unterschreiben. In diesem Vertrag wird
festgehalten, wie viele Stunden man arbeiten muss und wieviel
Geld man verdient.
Manchmal ist dieser Vertrag Verhandlungssache – das heißt, man
kann in einem Gespräch festlegen, wie hoch die Summen sind.
Manchmal aber, vor allem in bestimmten Branchen, sind die Preise
bereits festgelegt. Das nennt man Tarifverträge. Diese Tarife
wurden bereits in der Vergangenheit ausgehandelt und gelten dann
für alle in diesem Bereich tätigen Menschen. Zum Beispiel: Wenn
ich einen Workshop halte bei einer Firma, dann kann ich sagen,
wie teuer das ist, und die Firma entscheidet dann, ob sie diesen
Preis zahlen möchte. Wenn ich aber für einen Radiosender wie den
Bayerischen Rundfunk arbeite, dann bekomme ich genau das gleiche
Geld wie meine Kollegen. Ich kann nicht verhandeln oder mehr
verlangen.


Wer gerne immer mehr Geld verdienen möchte und immer wichtiger
sein will in seiner Firma, den nennt man in Deutschland einen
Karrieristen. Er möchte die Karriereleiter emporklettern. Oft
sind das sehr ehrgeizige Menschen. Und viele Firmen haben eine
klare Hierarchie, bei der man Stufe um Stufe erklimmen kann.
Wichtig ist den meisten Menschen natürlich, wieviel Geld sie
verdienen. Diesen Betrag nennt man Gehalt. Oft redet man vom
Nettogehalt. Das ist dann das Geld, das man tatsächlich vom
Arbeitgeber bekommt. Denn der zieht schon Beträge ab, zum
Beispiel für Kranken- oder Rentenversicherung. Auch die Steuer
wird gleich an das Finanzamt abgeführt. Ein Angestellter bekommt
dafür jedes Jahr vom Finanzamt eine  Lohnsteuerkarte. Diese
Karte gibt er bei seinem Arbeitgeber ab. Am Ende des Jahres wird
auf dieser Karte
eingetragen, wie viele Steuern der Arbeiter gezahlt hat.


Bei mir ist es anders. Ich bin kein Angestellter. Ich bin
freiberuflich und selbständig. Das bedeutet, ich muss mich selber
um alles kümmern, um die Krankenversicherung und die
Rentenversicherung und auch um die Steuer. Dafür kann ich aber
für viele verschiedene Firmen arbeiten und bin flexibel. Ich habe
keine festen Arbeitszeiten, wie andere Menschen. Viele Menschen,
die als Verkäufer arbeiten, arbeiten übrigens auf Provision. Sie
bekommen also einen Anteil an dem, was sie verkauft haben, für
sich.


So, ich hoffe, ich konnte Euch viele neue Wörter beibringen. Ihr
wisst ja: Wenn ihr etwas nicht versteht, einfach auf der
Internetseite slowgerman.com auf das Wort mit der Maus klicken,
zwei Mal, dann
seht Ihr die englische Übersetzung. Oder Ihr lasst Euch den
ganzen Text in Eure Muttersprache übersetzen, indem Ihr in der
rechten Spalte auf die Fahne Eures Landes klickt. Aber Vorsicht:
Dann stimmt natürlich die Grammatik nicht mehr!


Zum Schluss noch „Die Liebessieger“ von der Band Heuser, gefunden
auf dem Podsafe Music Network.


Text der Episode als PDF:
https://slowgerman.com/folgen/sg40kurz.pdf

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