SG #079: Fußball

SG #079: Fußball

Slow German existiert seit 2007. Seit sieben Jahren also drücke ich mich vor diesem Thema. Aber jetzt muss ich es machen: Ich muss Euch über Fußball in Deutschland erzählen. Denn Fußball ist der wichtigste Sport der Deutschen – und deswegen darf ich ih...
9 Minuten

Beschreibung

vor 11 Jahren

Slow German existiert seit 2007. Seit sieben Jahren also drücke
ich mich vor diesem Thema. Aber jetzt muss ich es machen: Ich
muss Euch über Fußball in Deutschland erzählen. Denn Fußball ist
der wichtigste Sport der Deutschen – und deswegen darf ich ihn
hier nicht länger ignorieren. Auch wenn mich persönlich dieses
Hobby überhaupt nicht interessiert. Aber egal. Bitte schön:


Worum geht es beim Fußball? Zunächst einmal spielen zwei
Mannschaften gegeneinander. Jede Mannschaft hat 11 Spieler. Zehn
davon sind sogenannte Feldspieler, einer ist der Torwart. Der
Ball darf nur mit dem Fuß oder dem Kopf berührt werden, nicht mit
den Händen. Dann wird gespielt – 45 Minuten lang. Nach einer
kurzen Pause geht es weiter – nochmal 45 Minuten lang. Das nennt
man Halbzeit. Die erste Halbzeit und die zweite Halbzeit.
Gespielt wird meistens auf grünem Rasen, auf einem rechteckigen
Spielfeld mit zwei Toren an den kürzeren Seiten des Spielfelds.
Tja, und das Ziel dieses Spiels? Einen Ball in das gegnerische
Tor zu treten oder zu köpfen. Klingt doch eigentlich ganz simpel,
oder? Ist es aber nicht, weil natürlich der Torwart und alle
anderen Spieler der gegnerischen Mannschaft versuchen, das zu
verhindern. Gewonnen hat die Mannschaft, die am meisten Tore
geschossen hat. Wenn beide gleich viele Tore schießen, heißt das
Unentschieden. Der Torwart darf den Ball übrigens mit den Händen
berühren.


Jetzt erstmal zur Geschichte. Fußball ist kein deutsches Spiel.
Erfunden wurde es in Großbritannien. Und zwar vor ungefähr 150
Jahren. Damals haben Studenten der Universität Cambridge sich
Regeln ausgedacht für den Fußball, den es natürlich schon viel
länger gab. Dann hat sich das Spiel verbreitet – und kam auch
nach Deutschland, und zwar 1874. Ein Lehrer brachte das Spiel an
eine Schule. Im gleichen Jahr wurde von Engländern der „Dresden
English Football Club“ gegründet. Im Jahr 1900 wurde es dann
typisch Deutsch: Der Deutsche Fußball-Bund DFB wurde gegründet.
1908 wurde Fußball olympische Disziplin. 1930 gab es die erste
Fußball-Weltmeisterschaft. Seit 50 Jahren gibt es in Deutschland
die Fußball-Bundesliga. In jeder Saison muss jeder Verein gegen
jeden anderen Verein der Liga antreten – und daraus ergibt sich,
wer am Besten spielt. Die schlechtesten zwei Mannschaften steigen
in die Zweite Bundesliga ab. Beste Mannschaft ist derzeit der FC
Bayern München. Vorher war es Borussia Dortmund.


Rund um den Fußball gibt es viele Begriffe, die man nicht sofort
versteht. Da ist der Strafraum – das ist der Bereich vor dem Tor.
Er ist mit Linien eingezeichnet. Hier gelten andere Regeln als im
Rest des Fußballfeldes. Dann gibt es die gelbe und rote Karte –
der Schiedsrichter, der also aufpasst, dass sich alle an die
Regeln halten, kann diese als Strafe vergeben. Als Ermahnung für
Fehlverhalten gibt es die gelbe Karte, und die rote Karte
bedeutet, dass der Spieler das Spielfeld verlassen muss. Das
nennt man Platzverweis. Und dann gibt es noch das „Abseits“ –
aber das erkläre ich hier nicht. Wenn in Deutschland die Männer
den Frauen zeigen wollen, dass diese Fußball nicht verstehen,
fragen sie immer nach der Abseitsregel. Das ist mir hier zu
gefährlich. Und ehrlich gesagt auch zu egal…


Nicht egal ist Fußball aber den zahlreichen Fans. Schon viele
kleine Kinder, meistens Jungs, sind begeisterte Fußballfans. Sie
kaufen sich die Trikots ihrer Stars, gehen natürlich selber in
den Fußballverein und am Samstag ins Stadion. Das größte Stadion
in Deutschland ist der Signal Iduna Park in Dortmund, da passen
über 80.000 Menschen rein. Viele Fans haben eine Dauerkarte,
gehen also die ganze Saison lang zu jedem Spiel. Sie hängen sich
Schals um den Hals und kleiden sich in den Farben ihrer
Mannschaft. Es gibt bestimmte Fan-Gesänge, und die Stimmung im
Stadion ist wie bei einem Fest. Natürlich gibt es auch
Schattenseiten, Ihr kennt sicher das Phänomen der Hooligans –
aber das ist ein anderes Thema. Wir wollen heute den Sport und
die Freude an diesem Hobby in den Mittelpunkt stellen.


Wobei – als Hobby darf man das alles gar nicht mehr bezeichnen.
Denn es geht beim Fußball in erster Linie auch um Geld. Allein
die Bundesliga hatte in der Saison 2011/2012 Einnahmen von über 2
Milliarden Euro. Da geht es natürlich auch um Werbung und um
Merchandising. Dazu gibt es natürlich auch Ausgaben – der Einkauf
von neuen Spielern ist teuer, mittlerweile werden gerne Millionen
bezahlt, damit ein Spieler von einem Verein zum anderen wechselt.


Der große Fußballtag ist in Deutschland übrigens der Samstag –
nachmittags finden die wichtigen Spiele statt, und am Abend kann
man sich die Ergebnisse in der Sportschau im Fernsehen anschauen.


So, hätten wir dieses Thema also auch erledigt. Bis zum nächsten
Mal! Dann wieder eine Premium Content Folge. Ich erzähle Euch,
was uns in Deutschland gerade beschäftigt. Und ich freue mich,
wenn Ihr diese Arbeit unterstützt und die Episode für einen Euro
kauft. Danke schön! Eure Annik


Text der Episode als PDF:
https://slowgerman.com/folgen/sg79kurz.pdf

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